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Überregional
Dachhaie in der Großgemeinde Leopoldshöhe unterwegs
Zur Zeit wandern Arbeitskolonnen von unseriösen Handwerkerfirmen durch die Lande, vor denen gewarnt werden sollte. Der Trick ist immer derselbe. Es klingelt an der Tür, Sie öffnen, ein Handwerker, manchmal auch nur ein Vertreter als Zwischenvermittler, stellt sich vor mit der Behauptung, die Firma sei gerade vor Ort und man sehe, dass an dem Dach des Hauses etwas gemacht werden müsse. Neueindeckung, Dach- bzw. Fassadensäuberung, Dachversiegelung oder ähnliches. Schnell wird ein Angebot zu einem Festpreis unterbereitet, natürlich äußerst kostengünstig, so dass man eigentlich zugreifen muss. Das böse Erwachen kommt schon bei Arbeitsbeginn, dann verlangen diese Firmen nämlich einen Kostenvorschuss für Material, das sie sich besorgen müssen. Schon hier müsste sich jeder Eigentümer fragen, ist das Unternehmen finanziell so schwach gestellt, dass es sich einen Vorschuss geben lassen muss? Werden dann die Arbeiten ausgeführt, merkt man schnell, mit wem man es zu tun hat. Undichte Dachgauben, schräg verlegte Ziegel, gesäuberte Dächer, die nachher schlimmer aussehen als vorher bzw. versiegelte Dächer im Schnellsprühverfahren sind noch das Geringste. Oft werden die Arbeiten erst gar nicht ausgeführt und die Handwerker sind gleich mit dem Geld verschwunden. Will man Schadensersatzansprüche gegen diese Firmen geltend machen, sind sie nie in irgendeiner Handwerkskammer registriert, meistens schon pleite oder zumindest knapp davor und wenn man ein Gerichtsverfahren gegen diese Firmen noch als Gewinner abschließen konnte, gehen alle Forderungen ins Leere, da sich die Firmen aufgelöst haben und an anderen Orten unter anderem Namen ihr Unwesen treiben.
In dem konkreten Fall, der sich in der Großgemeinde Leopoldshöhe ereignete, meldete sich ein Vertreter an der Haustür eines älteren Herrn. Dieser wurde davon überzeugt, dass sein Dach gesäubert und versiegelt werden müsse. Die "Firma" erledigte die Arbeit für einen Festpreis in nur 5 Std. Während dieser Arbeit wurde auch die Säuberung und der Neuanstrich des Giebels zur Wetterseite vereinbart. Auch hierfür wurde ein Festpreis vereinbart. Diesmal musste das Geld im voraus und in bar bezahlt werden, da die Handwerker die Farbe noch kaufen mussten. Eine Gesamtrechnung/Quittung sollte der Hauseigentümer mit Abschluss der Arbeiten erhalten. Eine Säuberung des Giebels fand noch am gleichen Tag statt. Auf den Anstrich allerdings wartet der geschädigte Hauseigentümer noch heute. Zwischenzeitlich wurde bei der Polizei Leopoldshöhe Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Handwerker hinterließen keinerlei Schriftstücke wie Visitenkarten, Telefonnummer o.ä.
Die Autokennzeichen konnte sich der Geschädigte nicht merken. Der einzige Hinweis ist, dass alle Fahrzeuge (dunkle Limousinen der Marken Audi + Mercedes der gehobenen Klasse sowie ein heller Kastenwagen ohne Firmenaufschrift) aus dem Raum Paderborn stammen.
Resultat: Hände weg von Haustürgeschäften. Falls doch, lassen Sie sich Personalausweise zeigen, fragen Sie nach dem Eintrag beim Gewerberegister bzw. Amtsgericht. Kontrollieren Sie die Angaben mit Hilfe der Industrie- und Handelskammer bzw. der Handwerkskammer. Holen Sie sich Vergleichsangebote bei ortsansässigen Handwerkern ein. (red)
eingetragen: 20.06.2005 - 17:16 Uhr
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