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Oerlinghausen
Jahreshauptversammlung Freiwillige Feuerwehr Oerlinghausen
Freiwillige Feuerwehr Oerlinghausen will Jugendarbeit verstärken
Oerlinghausen (gs). Die Freiwillige Feuerwehr in Oerlinghausen hat ein Problem mit dem Nachwuchs. In der Bergstadt haben aber keineswegs zu wenig junge Menschen Interesse an dem Dienst, sondern zu viele! Die Wehr sucht jetzt nach Lösungen sucht, um den Aufnahmestopp wieder aufzuheben. Dies wurde am vergangenen Freitag bei der Jahresversammlung in der Aula des Schulzentrums bekannt. Aktuell tragen 23 Jugendliche am Standort Helpup und 25 in der Kernstadt die blaue Dienstkleidung. Damit ist die Kapazität erschöpft. ?Allein in Oerlinghausen stehen schon 17 Jugendliche auf der Warteliste?, sagte Stadtbrandmeister Thomas Kronshage. Es seien zwar genügend Betreuer vorhanden, aber die Räume für den theoretischen Unterricht sowie die Transportmöglichkeiten zu den Übungen und überörtlichen Wettkämpfen sind begrenzt. ?Wir können ja nicht alle Einsatzfahrzeuge rausschicken, dann wäre der Schutz im Alarmfall nicht mehr gewährleistet?, stellte Kronshage fest.
Der Dienst in der Jugendwehr ist sehr beliebt: In Helpup lag die Anwesenheitsquote im vergangenen Jahr sogar bei 90 Prozent. Und die 13 ausgeschiedenen Jugendlichen konnten sofort durch 14 Neueintritte ersetzt werden. Die Aktiven sind sich durchaus bewusst, dass ihnen die Jugendabteilung den Nachwuchs sichert. ?Wir haben hier ein Potenzial, das wir nicht verschlafen sollten?, stellte Wehrführer Kronshage fest. Bereits jetzt steht fest, dass in zwei Jahren eine große Lücke entstehen wird, wenn zehn Jugendliche das Alter erreicht haben, um in die aktive Wehr zu wechseln.
Mit der Stadtverwaltung hat die Wehrführung daher beschlossen, die Zeiten für die Jugendarbeit auszudehnen und mehrere Gruppen parallel zu unterrichten. ?Wir hoffen, dass der Plan aufgeht?, sagte Kronshage. Für die Stadt bedeute dies, dass sie für die neuen Jugendlichen auch Kleidung und Ausrüstung anschaffen müsse, ?aber das sollte es uns wert sein.?
Beim Stichwort Geld beklagte der Stadtbrandmeister die generelle Sperre in Höhe von 15 Prozent der Ausgaben. ?Finanziell hätte das Jahr besser sein können?, sagte er. Unter anderem stellen sich Probleme bei den überalterten Fahrzeugen ein. Einige Ersatzteile mussten sogar eigens angefertigt werden, weil sie nicht mehr erhältlich waren. ?Man sollte darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist, Fahrzeuge über 25 Jahre hinaus zu verwenden.?
Die Feuerwehr sei durchaus bereit zu sparen, aus diesem Grund wurde bereits ein Vorschlag erarbeitet, wie 2016 die Drehleiter ersetzt werden kann. ?In diesem Jahr muss eine Entscheidung getroffen werden?, sagte Kronshage mit Blick auf die anwesenden vier Ratsmitglieder. ?Mit unserem Vorschlag kann Geld gespart werden.?
In seinem Rückblick kam der Wehrführer zu dem Ergebnis: ?Es war kein besonders ereignisreiches Jahr, es gab zum Glück keine großen oder belastenden Einsätze.? Die Zahl der Einsatzstunden ging 2012 leicht zurück, denn im Vorjahr mussten wegen der Lipper Tage mehr Sicherheitsdienste geleistet werden.
Oerlinghausens Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort stellte fest, dass die Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und dem Vorstand der Feuerwehr sehr effizient und harmonisch verlaufe. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Manfred Behrens berichtet, dass anstelle des Feuerwehr-Erholungsheimes in Bergneustadt eine Kooperation mit den Schullandheimen des Kreises Lippe auf Norderney und Langeoog angestrebt werde.
Befördert und geehrt: Auf die Aus- und Fortbildung legt die Freiwillige Feuerwehr Oerlinghausen sehr viel Wert. Nach erfolgreich absolvierten Lehrgängen wurden während der Jahresversammlung befördert: Sarah Jose (Anwärterin zur Feuerwehrfrau), Jonas Kretschmer und Marius Voss (Feuerwehrmann), Anja Feldmann (Oberfeuerwehrfrau), Florian Hölz, Florian Kretschmer, Julien Schaff, Ivo Zech und Lukas Albrink (Oberfeuerwehrmann), Kirsten Hanekamp (Unterbrandmeisterin), Christoph Reuter und Alexander Wagner (Brandmeister) sowie Sebastian Köster (Oberbrandmeister).
Für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde Ralf Dubberke mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber geehrt. Für 35jährige Mitgliedschaft erhielt Michael Mattern das Feuerwehrehrenzeichen in Gold.
Michael Linnenbrügger gehört der Wehr seit 40 Jahren an, Wolfgang Köllermeier trat vor 50 Jahren bei, seit 55 Jahren tragen Heinz Prüssner und Gerhard Schlüer den blauen Rock, Klaus Heißenberg ist seit 60 Jahren Feuerwehrmann, und Georg Niedworock blickt mit Stolz auf 65 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr.
Als Musikzugführer und sein Stellvertreter wurden Kai Uwe Böttinger und Matthias Sielemann verabschiedet. Ihre Nachfolge treten Christian Breimhorst und Marion Ellerbrake-Bockermann an. (red)
eingetragen: 14.02.2013 - 10:51 Uhr
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