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Oerlinghausen
18 neue Zimmer und Wirtschaftsräume
Tag der offenen Tür im Anbau des evangelischen Altenzentrums
Oerlinghausen (gs). Ausgesprochen groß war das Interesse am Tag der offenen Tür im Anbau des evangelischen Altenzentrums Oerlinghausen. ?Bevor die Bewohner Mitte Februar in das neue Gebäude einziehen, darf die Bevölkerung gucken kommen?, sagte Pastor Jörg Gronemeier am vorletzten Samstag. Entsprechend der gesetzlichen Vorgabe mussten mehr Einzelzimmer geschaffen werden. ?Frau Mustermann? wohnt auf der ersten Etage. Zu Vorführzwecken haben die Leiterin des Hauses, Silvia Buhrmester, und ihr Mitarbeiterteam das erste Zimmer bereits komplett eingerichtet. ?Frau Mustermann? war am vergangenen Samstag die am meisten besuchte Bewohnerin des Altenzentrums. Pastor Gronemeier und Pastor Klaus Sommer standen bereit, um Fragen zu beantworten. Auf den drei Etagen des Anbaus sind jeweils sechs Einzelzimmer entstanden. Alle 18 Zimmer haben eine große Fensterfront nach Nordosten, so dass sich den Bewohnern ein Ausblick auf die Stadt bietet. Die Fenster lassen sich bei Bedarf auch vom Rollstuhl aus öffnen, ein langer Griff sorgt für die nötige Hebelwirkung.
Sämtliche Zimmer sind etwa 21 Quadratmeter groß, hell, freundlich sowie rollstuhlgerecht gestaltet und verfügen jeweils über ein Bad. Die Aufteilung lässt eine flexible Anordnung des Bettes und der Sitzmöbel zu. Der hellgraue Sturzprophylaxe-Fußboden soll verhindern, dass die Menschen allzu leicht fallen. Das federnde Kautschukmaterial schont zugleich die Rücken der Mitarbeiter.
Einem Zufall ist es zu verdanken, dass auf den Fluren eine optische Orientierungshilfe kostenlos eingebaut wurde. ?Guidelight ist ein relativ neues System, das in unserem Unternehmen entwickelt wurde?, sagte Nico Liesenfeld von der Oerlinghauser Firma Hanning und Kahl. Die schmalen Lichtbänder wurden in den Boden eingeschlitzt und leuchten in der Nacht und werden im Notfall aktiviert. ?Sie reagieren dynamisch auf Gefahrenereignisse und sind mit der Brandmeldeanlage gekoppelt?, erläuterte Liesenfeld. ?Bei einem Brand zum Beispiel leiten die grünen Lämpchen zu den optimal gelegenen Notausgängen.? Hanning und Kahl hat die Anlage kostenlos installiert und dafür die Zusage erhalten, interessierten Kunden das Referenzobjekt vorführen zu können.
In der ersten Etage herrscht auf dem Flur, in den Zimmern und Sanitärräumen die Farbe Gelb vor. Die anderen Stockwerke sind in Rot und Blau gehalten. Jede Ebene ist über einen verglasten Trakt mit dem Hauptgebäude verbunden. Der Anbau hat eine Gesamtfläche von rund tausend Quadratmetern, wie der Architekt Andreas Burmester vom Büro Burmester und Korte aus Bielefeld erläuterte.
Neben den 18 Zimmern wurden auch Wirtschaftsräume untergebracht. Bau und Planungsphase haben zwei Jahre in Anspruch genommen. ?Es war insgesamt unproblematisch?, erklärte Architekt Burmester. ?Am schwersten war die Planung der Rufanlage mit Gegensprechanlage und Anzeige der Zimmernummer.? Denn um höchste Sicherheit zu gewährleisten und neuere Auflagen zu erfüllen, musste das Brandschutzkonzept im laufenden Verfahren geändert werden. Dies führte nicht nur zu zeitlichen Verzögerungen, sondern auch zu Mehrkosten. ?Wir hatten immer sehr komplexe und gefüllte Gesellschafterversammlungen mit langen Listen?, erinnerte sich Pastor Klaus Sommer, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung.
Über den Anbau können sich auch die Bewohner im Hauptgebäude freuen. ?Dank guter Planung geht kein guter Blick verloren?, betonte Sommer. ?Niemand guckt aus seinem Zimmer vor das neue Haus.? (red)
eingetragen: 07.02.2013 - 10:39 Uhr
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