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Überregional
Autokauf in Europa
Neuimport aus Nachbarland kann sich lohnen
Mehrere tausend Euro lassen sich sparen, wenn deutsche Käufer einen Neuwagen in den Niederlanden, Dänemark, Finnland oder Polen erstehen. Egal ob das Auto beim ausländischen Händler direkt gekauft oder das Geschäft über einen freien deutschen Importeur abgewickelt wird: Ein Preisvergleich auf dem europäischen Markt zahlt sich aus. ?Bis zu 30 Prozent Ersparnis sind drin, wenn Preise, Vertrags- und Lieferkonditionen genau miteinander verglichen werden?, erklärt die Verbraucherzentrale NRW: ?Die Überführung eines Neuwagens aus einem der 24 anderen europäischen Binnenländer nach Deutschland verläuft zudem ohne große Probleme.? Im Folgenden ist aufgeführt, welche Punkte zu regeln sind, damit bald ein fabrikneuer Fahrzeugimport aus einem Nachbarland vor der Tür steht:
- Preisgestaltung im Ausland: In welchem Land ein Neuwagen am günstigsten zu kaufen ist, hängt nicht nur vom Modell und von der Ausstattung, sondern auch von der Preisgestaltung im jeweiligen Land ab. Mehrwert- und zusätzliche Luxussteuern für Autos sind in den einzelnen Mitgliedstaaten der EU unterschiedlich hoch und haben Einfluss auf den Kaufpreis. Ist die Steuerbelastung in einem Land - wie Dänemark zum Beispiel - besonders hoch, gehen die Hersteller mit ihren Nettopreisen runter, um die Fahrzeuge für Käufer erschwinglich zu machen. Davon können deutsche Kunden profitieren, weil sie bei einem Neuerwerb im Ausland nur den Nettopreis zahlen und zusätzlich in Deutschland eine im Vergleich niedrigere Mehrwertsteuer von 16 Prozent entrichten müssen. Allerdings kommen bei einem Autoimport noch Kosten für Bereitstellung, Transport und die Abwicklung aller Formalitäten zum ermittelten Bruttopreis hinzu.
- Grenzenlose Schnäppchenjagd: Preisbewusste Autokäufer sollten sich den aktuellen europäischen Autopreisvergleich besorgen, der zweimal im Jahr von der EU-Kommission veröffentlicht wird. Darin sind die von den Herstellern angegebenen Listenpreise für rund 90 aktuelle Automodelle aufgeführt. Die angegebenen Listenpreise sind jedoch nur eine erste Orientierung. Den eigentlichen Kaufpreis legen die Händler selbst fest.
- Händlerangebote im Nachbarland: Haben Kaufinteressenten sich für ein Modell entschieden, sollten sie sich im nächsten Schritt an mehrere Händler im Nachbarland wenden und die Nettopreise erfragen. Angebote im Internet oder der nun zulässige Vertrieb mehrer Marken unter einem Dach erleichtern den Preis-Leistungs-Vergleich. Im persönlichen Verkaufsgespräch sollten anschließend Fragen zur Ausstattung und zur Schadstoffklasse des Neuwagens geklärt werden. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick lässt sich beim Händler oft noch zusätzlich ein Rabatt rausschlagen.
- Wichtige Papiere: Der anschließende Papierkrieg für die Zulassung hält sich in Grenzen. Wichtig bei der Übergabe des Fahrzeugs ist, dass der Händler dem Kunden neben Kaufvertrag und Fahrzeugbrief auch die EU-Betriebserlaubnis (COC) aushändigt. Mit diesem Zertifikat können im europäischen Ausland gekaufte Fahrzeuge problemlos ohne weitere TÜV-Prüfung zugelassen werden
- Import nach Deutschland: Für die Überführung ist es am einfachsten, wenn das Neufahrzeug auf den eigenen vier Rädern über die Grenze rollt. Wer diesen Weg wählt, sollte sicherstellen, dass der Händler vor der Überführung alle erforderlichen Papiere zuschickt, damit das Fahrzeug bei der zuständigen Zulassungsstelle - auch ohne Vorführung - angemeldet werden kann. Ist ein Neuwagen in einem weit entfernten EU-Land günstig zu haben, sollten sich Käufer auf alle Fälle bei einem Kfz-Importeur nach dessen Preis- und Lieferkonditionen erkundigen und unter Umständen diesen etwas teuren, dafür aber komfortableren Transportweg wählen.
- Garantieansprüche: Muckt der neue Wagen innerhalb der Herstellergarantie, müssen Käufer ihren Neuerwerb nicht zum ausländischen Händler zurückbringen. Innerhalb der Automobilbranche ist geregelt, dass auch deutsche Vertragshändler für Garantieleistungen beim grenzüber-schreitenden Autokauf gerade stehen oder dass eine autorisierte Werkstatt Wartung und notwendige Reparaturen übernimmt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Händler im Nachbarland das erforderliche Garantiezertifikat beim Kauf unterschrieben und mit Datum sowie seinem Firmenstempel versehen hat. Sonst könnte ein Garantieanspruch abgewiesen werden.
Weitere Informationen zum Erwerb und Import eines Neuwagens enthält der Ratgeber ?Autokauf in Europa?, der für 6,80 Euro (inklusive Porto und Versand) telefonisch unter 0180 500 14 33 bestellt werden kann. Die 40-seitige Broschüre ist auch in der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW in Bielefeld erhältlich. (red)
eingetragen: 13.04.2005 - 14:04 Uhr
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