Leopoldshöhe

Große Beteiligung am Ortstermin
Bexterhagen kämpft für schnelleres Internet

Leopoldshöhe-Bexterhagen (ml): Bürgermeister Gerhard Schemmel war sichtlich erstaunt: "Das ist ja eine eindrucksvolle Bürgerdemonstration! Ich kann mich nicht erinnern, so etwas in Bexterhagen schon einmal erlebt zu haben." In der Tat war der Zuspruch für einen Termin am Mittwochnachmittag beachtlich. Etwa 50 Einwohner quer durch alle Altersschichten waren der Einladung von Ratsmitglied Hans Gräfe und Gerd Niemann, sachkundiger Bürger (beide CDU) in den kleinen Park gefolgt. Die beiden Kommunalpolitiker hatten sich in den vergangenen Wochen des Themas "Schnellere Internetverbindung auch für Bexterhagen" angenommen und Unterschriften gesammelt sowie Fragebögen verteilt. Nun sollte im Rahmen eines Ortstermins das Thema ins Blickfeld von Öffentlichkeit sowie Gemeinde und Kreis gerückt werden. Daher war auch Ulrich Stephanidis von der Wirtschaftsförderung des Kreis Lippe erschienen.
Zu Beginn präsentierte Hans Gräfe die Ergebnisse der Bürgerbefragung: "Eine gute Übertragungsgeschwindigkeit wäre 16.000 (kBit/s, Anm. d. Red.), hier in Bexterhagen kommt aber kein Anschluss über 1.000." Das behindere vor allem die etwa 20 Betriebe vor Ort in ihrer Arbeit. ?Einige fahren extra aus Bexterhagen raus, wenn sie größere Datenmengen verschicken wollen", wusste Gräfe zu berichten. Auch Schüler, Auszubildende und Studenten seien auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen. Darüber hinaus ergab die Befragung, dass rund 40 Einwohner ihren privaten Internetanschluss auch für berufliche Zwecke nutzen. Aus Sicht von Hans Gräfe besteht dringender Handlungsbedarf, wenn Bexterhagen auch zukünftig ein attraktiver Wohnort bleiben soll.
Ulrich Stephanidis, Projektverantwortlicher beim Kreis Lippe, wies zunächst darauf hin, dass die Kommunen in diesem Bereich nur unterstützend tätig werden können. ?Es gibt gesetzlich zugewiesene Aufgaben, Internet gehört nicht dazu." Daher könne man die Telekommunikationsunternehmen, für die der Netzausbau in kleinen, ländlich gelegenen Ortsteilen aus wirtschaftlicher Sicht meist uninteressant sei, lediglich durch eine Kostenbeteiligung zum Ausbau motivieren. Durch Landesmittel könnten etwa 80 Prozent der Kosten gedeckt werden, ein Betrag im niedrigen fünfstelligen Bereich müsse jedoch von den Gemeinden selbst aufgebracht werden. Hier sah Bürgermeister Schemmel "gute Chancen", dass die Gemeinde eine solche Summe stemmen könne. Eine schnelle Lösung konnte Stephanidis jedoch nicht versprechen. Sollte die Finanzierung machbar sein, würde Ende dieses Jahres eine gebündelte Ausschreibung erfolgen. In der zweiten Jahreshälfte 2012 könnte dann der weitere Ausbau in Auftrag gegeben werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden ihm von Hans Gräfe und Gerd Niemann eine Liste mit 300 Unterschriften sowie die 150 Fragebögen überreicht. Und Gerhard Schemmel stellte fest: ?Bexterhagen hat ein deutliches Zeichen gesetzt, die Bürger begehren auf. Die Gemeinde hat den 'Weihnachtswunsch' der Bürgerinnen und Bürger gehört und wird sich für sie einsetzen."
Fotos: Markus Lüttgens (red)


Foto 1: Ratsmitglied Hans Gräfe kämpft für schnelleres Internet in Bexterhagen.

Foto 2: Ulrich Stephanidis (links) vom Kreis Lippe und Bürgermeister Gerhard Schemmel sagten den Einwohnern ihre Unterstützung zu.

Foto 3: Die rege Beteiligung der Bexterhäger setzte ein starkes Zeichen.




eingetragen: 01.12.2011 - 08:41 Uhr



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