Leopoldshöhe

Lippe erzählt
Schulrat besucht Grundschule Asemissen

Leopoldshöhe-Asemissen (pk/gs). ?Lippe erzählt ? Sprachförderung auf neuen Wegen?, heißt ein Projekt, welches seit Februar 2011 an drei Grundschulen (Schloss Lemgo/Standort Brake, Heinrich-Drake-Schule Lemgo sowie die Grundschule in Asemissen) läuft.
Einmal in der Woche werden Schülerinnen und Schülern aus dritten Klassen Märchen aus aller Welt erzählt ? Erzähler sind Elke Dießner und Martin Kuske. Jüngst war Schulrat Gerd Zimmermann mit in Asemissen, um sich über den Stand der Dinge zu informieren.
?Lippe erzählt? läuft wie folgt ab: Kinder hören ein Schuljahr lang wöchentlich internationale Märchen. Sie erzählen gehörte Märchen nach und erfinden eigene Geschichten. Aus Zuhörern werden Erzähler, die Sprache als Schlüssel zur Welt erleben. Als Grundlage dient das erfolgreich durchgeführte und evaluierte Erzählprojekt aus Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Wardetzky (Berlin). Die Idee, das Projekt auch an drei lippischen Schulen durchzuführen, hatte Berthold Gomm, Mitarbeiter im Bildungsbüro beim Kreis Lippe. Jeder Schüler tritt durch den goldenen Märchenreifen in den Erzählraum ein und schon ist man im Märchenland. Dann erzählen sie Märchen aus der letzten Stunde nach, wobei jedes Stück mit ?Es war einmal? beginnt. Und natürlich wird nur in der Vergangenheitsform gesprochen. Die Erzähler sind mit der Teilnahme, Konzentration und Begeisterung sehr zufrieden. ?Als Erzähler träumt man davon, regelmäßig vor einer Gruppe zu erzählen?, sind sich die beiden Experten einig.
Die Projektidee greift aus den derzeit drei Gruppen auch Erfahrungen auf und möchte in einem derzeit bundesweit einmaligen Vorhaben diese Projektidee als Regelangebot kreisweit in lippischen KiTas, Grund- und Hauptschulen etablieren und evaluieren. Ende 2013 werden nach den Planungen 6 professionelle und bis zu 36 ehrenamtliche Erzähler ausgebildet sein, die dann jeweils eine Gruppe/Klasse betreuen können.
?Erzählen ist Nahrung für die Fantasie,? betont Professor Kristin Wardetzky, ?und ermöglicht den Kindern, sich zu entspannen und abzutauchen. Sie empfinden das Erzählen als Zuwendung, die auch hyperaktive Kinder zu aufmerksamen Hörern und kreativen Erzählern macht. Jede Schule braucht Erzähler?. Landrat Friedel Heuwinkel bezeichnet das Projekt als ?Meilenstein in der Bildungsarbeit? und als Beispiel für die vorbildliche Vernetzung in Lippe. (red)


Foto 1: Marcel hat eine Geschichte aus Papier gemalt und zeigt sie seinen Mitschülern

Foto 2: Um in die Märchenwelt zu gelange, muss jeder durch den goldenen Reifen v.l.n.r. Schulrat Gerd Zimmermann, Berthold Gomm, Elke Dießner und Martin Kuske. Fotos: Günter Schröder

Foto 3: Im Märchenraum wird ein Kreis gebildet, Märchen nacherzählt und neue Geschichten angehört. Foto: Petra Kretschmer




eingetragen: 14.07.2011 - 17:37 Uhr



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