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Oerlinghausen
Test bestanden:
Teutoburger Jäger glänzten bei Frühlingskonzert
(gs). Ihre Erkennungszeichen sind das weiße Hemd, grüne Weste, grüne Krawatte mit dem markanten Hirschkopf ? und wundervolle Musik. In der vollbesetzten Aula des Oerlinghauser Schulzentrums wurde dies am vergangenen Sonntag erneut unter Beweis gestellt. Einer langen Tradition folgend gaben die ?Teutoburger Jäger? wiederum ein kostenloses Frühlingskonzert.
Der langjährige Moderator Klaus Lengwenings aus Bielefeld würzt seine Ansagen stets mit kleinen Scherzen. Im Gespräch mit den Musikern habe er erfahren, dass es im Grunde doch ganz einfach sei, ein Instrument zu spielen, meinte Lengwenings. ?Mir wurde gesagt, man muss nur vorn reinblasen, und hinten kommen dann die Töne raus?. Nun, ganz so simpel läuft die Sache nicht. Erst recht nicht bei den ?Teutoburger Jägern?, die sich ihren guten Ruf in vielen Jahren mühsam erarbeitet haben. Auch bei ihnen lautet das Motto ?Üben, üben, üben?.
Den Winter haben sie wieder genutzt, um gemeinsam mit ihrem Dirigenten Rainer Potzkai neue Stücke einzustudieren. Um sich bestmöglich vorzubereiten, kamen die Musiker zu einer Probe in der renovierten Aula zusammen. Das Frühlingskonzert dient jeweils dazu, die Ergebnisse erstmals öffentlich zu präsentieren ein erstes Stimmungsbild des Publikums einzuholen. Und diesen Test haben die ?Jäger? in großer Besetzung mit 40 Musikern wie gewohnt glänzend bestanden. Davon überzeugten sich stellvertretender Oerlinghauser Bürgermeister Erich Schmitt sowie Landtagsabgeordnete Regina Kopp-Herr aus Sennestadt.
Den Auftakt machte der fröhlich-beschwingte Marsch ?Ohne Grenzen?, der zugleich das Thema des zweistündigen Konzerts vorgab: eine musikalische Reise durch zahlreiche Länder. Als nächstes ging es nach Italien. Die elegante Ouvertüre der Oper ?Die Italienerin in Algier?, 1813 von Gioacchino Rossini komponiert, verlangte dem Orchester sehr viel ab. Die ?Jäger? überzeugten auch hier mit einer Sicherheit.
Bei frühlingshaften Temperaturen draußen erklangen drinnen ebenfalls Frühlingsgrüße. Der Konzertwalzer ?Dorfschwalben aus Österreich? von Josef Strauß fing die spezielle Stimmung beim Wiedererwachen der Natur ein. Die stark an alpenländische Klänge orientierte Komposition wurde durch den Einsatz einer Vogelstimme aufgelockert. Da die ?Teutoburger Jäger? auch die volkstümliche Blasmusik pflegen, durfte eine Egerländer Polka nicht fehlen: Der flott vorgetragene ?»Musikantenstolz? beschwingte das Publikum ebenso wie die Ausführenden.
Schon als Ensemble bietet das Orchester einen wahren Hörgenuss, es kann aber auch mit hervorragenden Einzelinterpreten aufwarten. So brillierte der Trompeter Markus Melcher mit dem Stück ?Andalucia?, das speziell als Solostück für das Blasinstrument geschrieben wurde. Einmal mehr erntete auch Walter Berenbrinker am Tenorhorn großen Applaus für sein Solostück ?Gedanken an dich?. Der für seine Schnelligkeit am Xylophon bekannte Dominik Kammertöns nahm sich diesmal den ?Hummelflug? von Nikolaj Rimskij-Korsakow vor. Das ursprünglich für Flöte komponierte Stück wurde für das Schlaginstrument umgeschrieben und bot damit für den 15-jährigen Kammertöns ideale Bedingungen, seine Fähigkeiten zu beweisen.
Mit mehreren Medleys ermöglichten die ?Teutoburger Jäger? eine musikalische Wiederbegegnung mit den eingängigen Liedern von Ray Charles, mit den Ohrwürmern aus ?Mary Poppins?, südamerikanischen Rhythmen und den Erkennungsmelodien von Kultserien des Fernsehens. Alles in allem: ein überzeugendes Konzert und eine gute Basis für zahlreiche Auftritte in den nächsten Monaten ? bei großen Schützenfesten, bei Festumzügen und Unterhaltungskonzerten in kleinerer Besetzung. (red)
Foto 1: Der Trompeter Markus Melcher kam mit dem Solo-Stück ?Andalucia? ganz groß raus.
Foto 2: Ausschließlich Laien wirken bei den ?Teutoburger Jägern? mit, ihre Leistungen hingegen haben ein geradezu professionelles Niveau.
eingetragen: 21.03.2011 - 10:41 Uhr
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