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Leopoldshöhe
Beim Kommunalen Kino blieb kein Platz im ?Leos? leer
Gemeinde begleitet und unterstützt das neue Filmprojekt
(gs). ?Kino ist mehr als Film?, stellte Jürgen Lüking zu Beginn der ersten Vorstellung des Kommunalen Kinos Leopoldshöhe fest. In der Gemeinschaft gesehen werde ein Film erst interessant. Die Premiere war erfolgreich: Die 50 Stühle im ?Leos? waren sämtlich besetzt.
?Nach Jahrzehnten hat Leopoldshöhe wieder ein Kino?, freute sich Lüking. Er habe mit den drei weiteren Initiatoren Uli Aaltonen, Ulrich Schumann und Axel Zander bereits im Vorfeld viel Spaß gehabt. ?Dass so viele Zuschauer gekommen sind, toppt die Vorfreude noch?. Für die Vorführung sei nicht einmal ein Umbau erforderlich gewesen. Das Café im ?Leos? war bereits mit Leinwand, Beamer und Lautsprechern ausgestattet. Die Anlage eignet sich auch für die ?Blu-ray?-Technik, die eine höherer Auflösung der Bilder ermöglicht.
Die Filmfreunde bedankten sich bei der Gemeinde Leopoldshöhe, die das Projekt nicht nur wohlwollend begleitet, sondern nach Kräften unterstützt habe. Jürgen Taron von der Gemeindeverwaltung gab das Kompliment zurück: Es sei sehr zu begrüßen, wenn sich Bürger finden, die sich ehrenamtlich für andere Bürger einsetzen.
Zum Start kam eigentlich nur ein Film in Betracht: ?Cinema Paradiso? aus dem Jahr 1988 des italienischen Regisseurs Guiseppe Tornatore. Die Geschichte spielt in der Vor-Fernsehzeit auf Sizilien. Der Junge Toto lässt sich von seinem väterlichen Freund, dem Filmvorführer Alfredo, für das Kino begeistern. Es ist ein recht nostalgischer Film, der zugleich die Geschichte des Kinos als Hort der Träume erzählt und mit Emotionen nicht spart. Als Alfredo liefert der französische Schauspieler Philippe Noiret eine Glanzrolle ab, die Musik von Ennio Morricone hat zu den einfühlsamen Bilder eine anrührende Geigenmusik komponiert. ?Cinema Paradiso? wurde mit Preisen geradezu überhäuft und erhielt 1990 den Oscar als bester ausländischer Film.
Bei aller Verklärung des Kinos in der guten alten Zeit lässt Tornatore keineswegs außer Acht, dass die Welt des Films nicht mit der Realität zu verwechseln ist. Für zwei Stunden ließ sich auch das Publikum in Leopoldshöhe gern auf die Geschichte von Toto ein, der später zu einem erfolgreichen Regisseur wird. Zur Einstimmung hatten die Filmfreunde eigens den passenden sizilianischen Wein besorgt. Es gab den Hinweis, die Mobiltelefone auszuschalten und auf Knabbereien zu verzichten. Als das Licht verlosch, war die Illusion, wie im Film in einem großen Kino zu sitzen, beinahe perfekt.
Künftig wird an jedem dritten Montag im Monat ein anspruchsvoller Film gezeigt, wieder am 21. Februar ab 19.30 Uhr. Um die Vorgaben des Verleihs zu erfüllen, darf der Titel vorab nicht genannt werden. Die Initiatoren haben selbstverständlich schon viele mögliche Titel im Kopf, nehmen von den Zuschauern aber gern noch Hinweise und Wünsche entgegen. (red)
Foto 1: Zwar ist die Filmrolle der Digitaltechnik gewichen, aber auch eine DVD ermöglicht ein besonderes Kinoerlebnis. Über den Zuspruch am ersten Abend freuten sich (von links): Jürgen Lüking, Uli Aaltonen, Ulrich Schumann und Axel Zander.
eingetragen: 26.01.2011 - 16:21 Uhr
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