Freitauchen ? Faszination mit Nutzen?
Christian Redl führt erneut Freitauchkurs beim Tauchclub Aquatica durch.
Anfang November führten Tauchschule und Tauchclub Aquatica e.V. zum wiederholten Male ein Freitauchseminar mit dem mehrfachen Weltrekordler Christian Redl durch. Für die 8 Teilnehmer aus ganz Ostwestfalen wurden perfekte Bedingungen geschaffen: im Gartenhallenbad Schloß Holte-Stukenbrock und ineinem 20 m tiefen Tauchturm in Siegburg. Um es vorweg zu nehmen: Die Leistungen der Kursteilnehmer waren überwältigend!
Aber es war im Vorfeld schon recht schwierig, Taucher und vor allem Nichttaucher zur Teilnahme an einem derartigen Seminar zu bewegen. Viele sehen davon ab, weil Freitauchennichts für sie ist. Andere sind der Meinung, dass sie sich nicht körperlich fit genug fühlen, um an einer derartigen Fortbildung teilzunehmen. Dass bei diesem Seminar andere Dinge wie z.B. Atemübungen und Entspannung im Vordergrund stehen, bemerken nur diejenigen, die tatsächlich teilnehmen.
Einerder Themenschwerpunkte des Seminars war die Leistungssteigerung durch Entspannung. Doch wie lässt sich dieser Leistungszuwachs messen? Dieses ist natürlich schwierig, denn ein Maß für die Entspannung gibt es nicht. Daher nutzen wir das Medium Wasser und eine Stoppuhr zur Erfolgskontrolle! ?Wenn einePerson normalerweise ca. eine Minute die Luft anhalten kann und diese Apnoe-Zeit nach einer kurzen ?mentalen Vorbereitung? verdoppelt, ist der Effekt deutlich sichtbar,? erklärt Thomas Jurkschat.
Bereits am ersten Tag steigerten die Teilnehmer ihre "Apnoe" (griech. Nicht-Atmung) eindrucksvoll? 5 Teilnehmer hielten mehr als 3 Minuten die Luft an! Laura, mit 9 Jahren die jüngste Teilnehmerin, brachte es auf eine Minute.
Dass am selben Tag auch viele persönliche Bestleistungen im Streckentauchen erreicht wurden, verwunderte daher nicht.
Anders zu bewerten ist das Tieftauchen, dieDisziplin, bei der das Mentale den größten Einfluss hat. Hierzu ging es nach Siegburg, in einen speziell für Taucher errichteten 20 m tiefen und auf 27°C beheizten Tauchturm. Beim Luftanhalten an der Wasseroberfläche taucht man einfach innerhalb einer Sekunde auf wenn man meint "keine Luft mehr zuhaben" ? beim Tieftauchen denkt man bereits beim Abtauchen daran, ob die Luft für den Rückweg reicht. Etwa 1-2 Minuten dauert die Vorbereitung vor dem Tauchgang ? ein letzter Atemzug und man taucht mit ein paar Flossenschlägen in die Tiefe ab. Bei den zuvor erbrachten Leistungen war es für Redlund Jurkschat somit auch nicht verwunderlich, dass fast jeder den Beckenboden in 20 m Tiefe erreichte.
Persönliche Rekorde konnten an diesem Wochenende natürlich alle verbuchen. Doch die Selbsterfahrung, was der eigene Körper leisten kann, ist viel wertvoller und lässt sich überall nutzen. DurchAtemtechniken innere Ruhe zu finden, kann ebenso Stress und Prüfungsängste besiegen helfen. ?Etwas zu erreichen, dass man für sich selbst nie für möglich gehalten hat, ist eine ganz besondere Erfahrung. Man merkt plötzlich was möglich ist, wenn man die eigenen Grenzen im Kopf abbaut und sich neuemöffnet.? Das nächste Seminar ist bereits geplant!
Infos unter http://www.aquatica-scuba.de ()
Foto 1: von Rechts (3 Uhr) im Uhrzeigersinn: Christian Redl, Marina Solle, Waldemar Joseph, Andreas Röne, Claudia Paul, Marion Schulz, Ralf Solle, Laura Jurkschat, Ines Jurkschat
Foto 2: von links nach rechts: Ines Jurkschat, Marina Solle, Claudia Paul, Marion Schulz, Andreas Röne, Waldemar Joseph, Christian Redl, Ralf Solle, Thomas Jurkschat
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eingetragen: 17.11.2010 - 19:54 Uhr
