TuS Asemissen zieht nach Greste in das neue Sporthaus
Leopoldshöhe-Asemissen (gs). Grester Straße 169 b lautet die neue Anschrift des TuS Asemissen. Mit großer Freude und spürbarer Erleichterung wurde Sonntag vor einer Woche das neue Sporthaus an den Verein mit 750 Mitgliedern übergeben. 15 Jahre hatte das Projekt in Anspruch genommen und häufig heftige Diskussionen ausgelöst.
Vier Ratsgremien, zwei Bürgermeister und drei Vereinsvorsitzende waren mit dem Projekt befasst, rief Bürgermeister Gerhard Schemmel in Erinnerung: ?Meines Erachtens war es ein außerordentlicher Planungsprozess?. Bereits Mitte der neunziger Jahre reiften die ersten Ideen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1926 hat der TuS Asemissen den Sportplatz neben der Hauptstraße genutzt. Im Laufe der Zeit entstanden neue Wohnhäuser, die Anwohner beklagten den Lärm, außerdem war der vorhandene Kunstrasen verbraucht. Der Gemeinderat fasste daher den Beschluss, eine neue, nachhaltige Lösung zu suchen. Im Jahr 2000 konnte ein ehemaliger Bauernhof gekauft werden. Aus dem Haupthaus entstand das Jugendzentrum ?GreAse?, die daneben stehende Scheune blieb zunächst leer und ungenutzt. Als die Gemeinde dann noch eine nördlich gelegene Fläche anpachten und in einen Übungsplatz verwandeln konnte, wurden die Überlegungen 2003 intensiviert. ?Es kam zu heftigen Diskussionen?, stellte der Bürgermeister fest. Denn auch andere Sportvereine meldeten Bedarf an. 2004 gewährte die Gemeinde dem TuS Asemissen 180.000 Euro als Zuschuss. Im Jahr darauf begannen die Sanierungsarbeiten an der Scheune, im November 2005 wurde Richtfest gefeiert. Aus unterschiedlichen Gründen verzögerten sich die Arbeiten dann.
2007 übernahm die Gemeinde dann eine benachbarte, zwölf Hektar große landwirtschaftlich genutzte Fläche. ?Jetzt konnte eine umfassende Bauleitplanung beginnen?, so Schemmel. Entscheidungen über die Art der Wohnbebauung, über einen zweiten Sportplatz und den Abstand zwischen den Flächen wurden getroffen. In der Frage, ob künstlicher oder Naturrasen verwendet wird, konnten sich die Ratsmitglieder allerdings nicht einigen. Das Votum fiel, nachdem sich ein externer Gutachter für Kunstrasen aussprach. Zwischen Oktober 2009 und Sommer 2010 wurde der Boden aufgebracht.
Zu diesem Zeitpunkt stellten die Beteiligten fest, dass trotz enormer Eigenleistung der Vereinsmitglieder 50.000 Euro fehlten, um das Sporthaus zu vollenden. Nach erneuter ?heftiger Diskussion? im Rat stellte die Gemeinde noch einmal 30.000 Euro bereit. ?Wir müssen ohne Groll feststellen, dass es für alle Beteiligten ein riesiger Kraftakt war?, formulierte Bürgermeister Schemmel. Manche Planung sei verfehlt gewesen, doch ?es zählt das Gesamtergebnis, und das kann sich sehen lassen?. Der Kunstrasen- und der Übungsplatz sowie das neue Heim sei ?ein Meilenstein für den TuS Asemissen, davon profitiert auch die gesamte Gemeinde?.
?Wir sind heute froh und glücklich, denn es hat sehr lange gedauert und viel Schweiß gekostet?, sagte Ursula Albrecht, Vorsitzende des TuS Asemissen. Der Verein habe die Herausforderung angenommen, doch die anfängliche Euphorie sei abgeklungen, als sich die Probleme häuften. Im Boden der alten Scheune wurden Kanalrohre, die dort nicht hingehörten, große Autoteile und viel Müll gefunden. Schließlich stellten sich noch Spannungen in der Vereinsführung ein. All das sei inzwischen überwunden.
?Der Deutsche Fußball-Bund hat sich bei der Abnahme des neuen Platzes ganz begeistert gezeigt?, erzählte Albrecht, ?mit dem Geld der Gemeinde und unserer Eigenleistung haben wir eine große Wertschöpfung geschaffen, und darauf sind wir sehr stolz?. (red)
Foto 1: Die Schlüsselgewalt ging von Bürgermeister Gerhard Schemmel auf die Vorsitzende des TuS Asemissen, Ursula Albrecht über
Foto 2: Zur Erinnerung an die offizielle Übergabe pflanzten Ursula Albrecht und Gerhard Schemmel einen Baum. Die Wahl fiel auf eine Haselnuss ? der Verein soll ebenso reiche Früchte erhalten wie die Pflanze.
Foto 3: Aus der alten Scheune wurde ein schmuckes Sporthaus, der TuS Asemissen ist stolz auf das Gebäude.
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eingetragen: 03.11.2010 - 10:40 Uhr
