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Oerlinghausen
Gerhard Risse holte sich den Titel
Der Kreisschützenkönig kommt wiederum aus Oerlinghausen
(gs). Erneut hat sich ein Oerlinghauser den Titel Kreisschützenkönig gesichert: Gerhard Risse gelang jetzt das Kunststück, nachdem Heinz Schindowski im Vorjahr den Vogel erledigte. Dabei hatte der Oberst der Oerlinghauser Schützengesellschaft, Rainer Köster, vorab eine ganz andere Parole ausgegeben.
Bereits zum fünften Mal wurde das Kreiskönigsschießen in der Bergstadt ausgerichtet. Traditionsgemäß richtet der Verein des amtierenden Regenten den Wettbewerb aus. Und Oerlinghausen scheint ein lohnendes Ziel zu sein, denn 76 Monarchen der vergangenen Jahre und amtierende Könige nahmen teil. Das sei ein neuer Rekord, stellte der Vorsitzende des Schützenkreises Bielefeld, Horst Wemhöner, fest. 2009 beteiligten sich lediglich 70 Majestäten.
Als Titelverteidiger gab Heinz Schindowski den ersten Schuss ab. 15 Minuten später brachte Thomas Schäfer (Freie Dornberger Schützen) mit dem 40. Schuss das Zepter zu Fall. Weitere 20 Minuten darauf sank der Apfel durch einen Treffer von Eduard Wasyliw (Waidmannsheil Schildesche). Nachdem vom Kleinkaliber auf ein 16-Millimeter-Gewehr umgestellt wurde, schoss Jochen Schlauske (Dornberger Schützen) auf Anhieb die Krone ab.
Dem Oerlinghauser Oberst Köster gelang kurz darauf ein beeindruckender Treffer, der den rechten Adlerflügel komplett verschwinden ließ. In der darauffolgenden Stunde wurde der Holzvogel allmählich in seine Einzelteile zerlegt. Erst mit dem 89. Schuss schaffte es Gerhard Risse, den letzten Rest von der Stange zu entfernen.
Der Oerlinghauser Schützenkönig von 1976/77 hatte insgesamt vier Mal auf den Adler gezielt. Trotz seiner umfangreichen Erfahrung, so räumte der 73-jährige anschließend ein, sei er noch genauso aufgeregt gewesen, wie zu Beginn seiner aktiven Schützenzeit. Zu den Klängen des Stadtorchesters Schloß Holte-Stukenbrock überreichte Wemhöner dem neuen Kreisschützenkönig die Schärpe und die Schützenkette.
Oberst Köster hatte damit nicht gerechnet, denn er bat zuvor - eher launisch - darum: ?Dass Ihr mir ja nicht das Ding da runterholt?. Denn er wollte das Kreisschützenfest ?nicht schon wieder in Oerlinghausen? veranstalten müssen. Köster nahm das Ergebnis dann aber gelassen und entschuldigte Risse, denn er habe die Devise nicht hören können, weil er bei der Sitzung fehlte.
Bei den Jugendlichen erreichte Christina Butzkies (Schützenverein Dornberg) mit dem Luftgewehr 95 Ringe und wurde damit neue Kreisschützenkönigin. Für die 20-jährige geht damit auch die Zeit in der Jugendklasse zu Ende. ?Ein toller Abschluss?, meinte sie. Bereits mit zehn Jahren hat sie dank einer Sondergenehmigung mit dem Schießen begonnen. ?Jetzt habe ich mir gedacht, ich mache noch mal mit und freue mich deshalb sehr über die Überraschung?. Jana Kunze (Schützenverein Nienhagen) kam mit 92 Ringen auf den zweiten Platz, Sebastian Büscher (Schützengesellschaft Heepen) mit ebenfalls 92 Ringen auf den dritten Platz, und Fabian Kindsgrab (Oerlinghauser Schützengesellschaft) belegte mit 90 Ringen den vierten Platz. (red)
Foto 1: Der neue Kreisschützenkönig Gerhard Risse (links) wurde von Horst Wemhöner, dem Vorsitzenden des Schützenkreises Bielefeld, mit den Insignien seiner Macht ausgestattet
Foto 2: Erfolgreiche Jugendliche: In der ersten Reihe freuen sich (von links) Fabian Kindsgrab, Jana Kunze, Kreis-Jugendschützenkönigin Christina Butzkies und Ex-König Christian Büscher. Dahinter: der stellvertretende Jugendleiter Olaf Ziese Jugendleiterin Tanja Schöberling und der Vorsitzende des Schützenkreises Bielefeld, Horst Wemhöner.
Foto 3: Der scheidende Kreisschützenkönig Heinz Schindowski (rechts, noch mit Schärpe) war der erste Gratulant seines Nachfolgers Gerhard Risse.
eingetragen: 16.09.2010 - 09:26 Uhr
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