Oerlinghausen

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann
Projekt ?OWL-Schule Kamerun? ins Leben gerufen

Oerlinghausen (gs). ?Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? ist vielen Menschen als beliebtes Kinderspiel bekannt. Seit einigen Jahren gibt es einen Verein mit diesem Namen, ins Leben gerufen durch Victor Dzissah aus Kamerun. Ein Projekt für diesen Verein hat Andreas Pawlik, Geschäftsführer der Firma Jokisch in der Industriestraße in Oerlinghausen, ins Leben gerufen. Im Zuge einer kleinen Feier stellte Pawlik das Projekt vor.
?Trotz angespannter Geschäftslage wollen wir mit einem Projekt starten, in dem es um Bildung und Ausbildung geht?, sagte der Jokisch-Chef gegenüber seinen Mitarbeitern und Vertretern der Politik und Wirtschaft, ?denn das Wichtigste, was der Mensch braucht ist Bildung?. Pawlik und Dzissah haben sich bei einem Französisch-Kurs kennen gelernt, den der Jokisch-Chef bei dem Magister gebucht hatte. ?Und da hat er mich über Arbeit und Ziele des Vereins `Wer hat Angst vorm schwarzen Mann´ informiert und ich habe mir sofort überlegt, etwas dafür zu tun?, so Pawlik weiter. Für die nächsten drei Jahre wird die Firma Jokisch 1 Prozent des Umsatzes vor Steuer dem Projekt ?OWL-Schule Kamerun? zur Verfügung stellen und Pawlik hofft auf viele Nachahmer. Aber nicht nur Geld-, sondern auch Sachspenden und Dienstleistungen können eingebracht werden. Das Projekt sieht vor, in einem Vorort der kamerunischen Hauptstadt Yaunde eine vernünftige Kindertagesstätte sowie eine Grundschule aufzubauen, in der ?es den Kindern Spaß macht, Deutsch, Französisch und Englisch in überschaubaren Klassen zu lernen. Schulklassen mit 80 bis 120 Mädchen und Jungen sind keine Seltenheit?.
Victor Dzissah hat in Bielefeld studiert, lebt seit 22 Jahren in Deutschland und fühlt sich nach eigenen Angaben als ?schwarzer Ostwestfale?. Mit seinem Verein ?Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? setzt sich der Lehrer für Fremdenfeindlichkeit bei Kindern, für die Ausbildung von der Kindertagesstätte bis zur Grundschule sowie für den kulturellen Austausch im Rahmen kulinarischer Abende ein. ?OWL hilft Kamerun? soll Spenden sammeln und Unterstützer gewinnen, die ihre Leistungen kostenlos erbringen und dabei vom Verein natürlich Spendenquittungen bekommt. ?Die Verwendung jedes Euros wird genau dokumentiert und ich bin mir sicher, noch etliche Leute mit ins Boot zu bekommen?, sagte Andreas Pawlik weiter, ?mit diesem Projekt sehe ich eine gute Möglichkeit, Menschen in Afrika gezielt zu helfen. Und wenn sich noch einige finden, die so handeln wie wir, dann ist das Projekt innerhalb von zwei Jahren realisierbar?.
Stellvertretender Bürgermeister Lothar Jaehn begrüßte das Vorhaben seitens der Stadt Oerlinghausen und erinnerte sich an das Spiel mit dem ?schwarzen Mann? aus seiner Jugendzeit. Victor Dzissah erzählte der Versammlung nach dem offiziellen Teil etwas über Kamerun, er hatte einige Requisiten aus dem alltäglichen Leben der Leute aus seiner Heimat im Gepäck.
Fotos: Günter Schröder (red)


Foto 1: Victor Dzissah hatte einige Dinge des täglichen Bedarfs aus Kamerun mit gebracht, die er gern erklärte

Foto 2: Lothar Jaehn (links) und Andreas Pawlik (Bildmitte) begutachten die Requisiten, die von Victor Dziassah vorgestellt wurden.




eingetragen: 28.06.2009 - 09:11 Uhr



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