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Leopoldshöhe
Vorsichtig fahren: Die Krötenwanderung hat begonnen
In Leopoldshöhe 1.400 Meter Fangzaun aufgebaut
(gs). Wenn der Winter zu Ende geht, kommt es jedes Jahr zu den Krötenwanderungen. Je nach Witterungsbedingungen kann das in milden Wintern schon Mitte Februar der Fall sein, in diesem Jahr sind die Amphibien etwas später dran. Wenn es in diesen Tagen wärmer wird und milder Regen den Boden erwärmt, kann es mit den Wanderungen losgehen.
?Vor allen Dingen zur Paarungszeit treten Kröten massenweise auf und wollen die Straßen überqueren?, so Brigitte Bender vom naturwissenschaftlichen Verein für Bielefeld und Umgebung, ?das führt zur Gefährdung der Tiere durch den Autoverkehr und zur Gefährdung des Autoverkehrs durch die Kröten?. An vielen Orten in der Region sind sie momentan wieder zu sehen, die Krötenfangzäune ? aufgestellt durch die Kommunen, Natur- und Umweltschützer. Im Bereich Gut Eckendorf und ?Alter Postweg? haben Mitarbeiter des Leopoldshöher Bauhofes unter Anleitung von Brigitte Bender und Dr. Eva-Maria Thiele in wenigen Tagen 1.400 Meter Zaun aufgestellt. Etwa alle zehn Meter wird ein Eimer mit sechs gebohrten Löchern (Durchmesser 4 mm) in den Boden eingegraben ? in diesen mit Laub gefüllten Eimern (Schutz gegen fremde Tiere und Austrocknung) sammeln sich die Kröten und durch die Löcher fließt Wasser ab. Laut Bender bleiben die Fangzäune bis etwa Anfang Mai stehen. ?Wenn die Autofahrer die Schilder mit der Warnung sehen und mit einer angepassten Geschwindigkeit fahren, dann können viele Kröten vor dem Straßentod bewahrt werden?, so die Expertin im Pressegespräch.
In Leopoldshöhe werden noch ehrenamtliche Artenschützer und Tierfreunde gesucht, die solch einen Zaun betreuen. Die Aufgabe: Einmal pro Woche während der Saison bis zum ersten Mai morgens einen Zaun betreuen. Das bedeutet nach einer Einweisung vor Ort sollen die Fangeimer auf Amphibien kontrolliert werden, alle Tiere eingesammelt werden, die Anzahl notiert und an passender Stelle auf der anderen Straßenseite wieder abgesetzt werden. Wer möchte, kann auch abends mal schauen, dann sind auch die Einfahrten und Zuwege auf Amphibien zu kontrollieren und diese aus dem Gefahrenbereich heraus in die Richtung zu setzen, in die sie wandern wollen. Es gibt in Leopoldshöhe auch Bereiche ohne Schutzzäune, in denen Amphibien über die Straße wandern wie zum Beispiel an der Heeper Straße. Hier können auch abends Tiere vor dem Straßentod bewahrt werden. Interessenten können sich bei Dr. Eva-Maria Thiele im Rathaus Zimmer 9 melden, Telefon 05208 ? 991 271.
Fotos: Günter Schröder (red)
Foto 1: Brigitte Bender (rechts) und zwei Mitarbeiter vom Bauhof Leopoldshöhe beim Aufbauen eines Fangzaunes.
Foto 2: Gemeinsam mit Marijke Weinert bringt Brigitte Bender eine Schleife zur Kennzeichnung eines Eimers an
Foto 3: 1.400 Meter Fangzaun wurden in den letzten Tagen von den fleißigen Menschen aufgebaut.
eingetragen: 07.03.2009 - 11:33 Uhr
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