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Leopoldshöhe
Aktionen zur Reichspogromnacht im November 1938
Veranstaltung in der Felix-Fechenbach-Gesamtschule
(gs). Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs der Felix-Fechenbach-Gesamtschule Leopoldshöhe machten jüngst mit mehreren Aktionen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler auf das historische Datum der Reichspogromnacht aufmerksam. Über Lautsprecher erfolgten Hinweise auf die Ereignisse am 9.11.1938 und eine Ankündigung der geplanten Veranstaltungen in alle Klassen. Vorher waren schon alle Lehrerinnen und Lehrer über einen Flyer über diese Aktionen informiert worden. In der Pausenhalle zeigten die Schüler/innen aus dem Religions- und Philosophiekurs 12 eine Power-Point-Präsentation über die historischen Ereignisse, um alle Mitschüler/innen zu informieren. Daran werden sich in den einzelnen Klassen weitere Unterrichtsvorhaben bei den Fachlehrern anschließen. Zusätzlich wurden an die Schüler/innen Buttons und Flyer verteilt, die aufrufen, heute genauer hinzusehen und Gewalttaten und Diskriminierung gegen ausländische und andersdenkende Mitbürger und Rassismus zu verhindern.
In der Aula hatten die Religions- und Philosophieschüler/innen mit Hilfe ihrer Lehrer Bernd Dabisch und Barbara Tewilt ein 90-minütiges Programm zusammengestellt. Über 300 Schüler/innen der Jahrgänge 10 ? 13 erfuhren dabei historische und aktuelle Erlebnisse von Verfolgung und Diskriminierung von Betroffenen aus erster Hand. Helmut Heinze, Lemgo, und Erwin Ostmann, Asemissen, berichteten über ihre persönlichen Erlebnisse im November 1938. Superintendent Andreas Lange aus Lemgo berichtete über seine Gespräche mit überlebenden Juden aus seiner Heimatstadt. Zwischendurch spielte die Band ?Gehör-Gang? aus Detmold drei Stücke in Reggae und Jazz-Rock, deren Inhalte sich gegen rechtes Gedankengut richtete. In einem Rollenspiel stellten Schüler/innen eine fiktive Schulstunde am 10.11.1938 direkt nach den Synagogenbränden nach.
In einem zweiten Gesprächskomplex kamen Frau Irmingard Heine und Herr Gockel von der Flüchtlingshilfe Lippe e. V. und ein Mitglied einer Flüchtlingsfamilie, der in Lippe Kirchenasyl gewährt wurde, zu Wort. Hier wurde den Zuhörern der Blick auf aktuelle Verfolgungen in anderen Ländern, aber auch auf die Behandlung Asylsuchender in Deutschland gelenkt. Die Podiumsgespräche moderierten souverän die Schüler Merle Terwey und Bastian Rottschäfer.
Da die Gesamtschule 2007 als ?Schule ohne Rassismus ? Schule mit Courage? ausgezeichnet wurde, beteiligten sich auch die Mitglieder der Schülervertretung in der 12. Jahrgangsstufe an diesem Projekttag. Einstimmig lautete der Konsens aller beteiligten Schüler/innen: Was damals geschah, darf nicht wieder passieren. Wir müssen hier bei uns selber aktiv werden.
Fotos: Privat (red)
Foto 1: Die Moderation der Veranstaltung zur Reichpogromnacht lag in den Händen von Merle Tewey und Bastian Rottschäfer.
Foto 2: Als Zeitzeugen waren Helmut Heinze und Erwin Ostmann in die Felix-Fechenbach-Gesamtschule gekommen.
Foto 3: Die Reggae- und Jazzband ?Gehör Gang? sorgte für die musikalische Unterhaltung der Veranstaltung.
eingetragen: 13.11.2008 - 09:51 Uhr
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