Oerlinghausen

Jahreshauptversammlung von Haus & Grund Oerlinghausen
Basisinformationen zum Thema ?Kreditverkauf?

Auf gewohnt gute Resonanz traf die diesjährige Jahreshauptversammlung von Haus & Grund Oerlinghausen. Vereinsvorsitzender Ingo Steinmeister begrüßte die Mitglieder im gut besetzten Saal Alten Krug in Oerlinghausen-Helpup.
Die Schwerpunkte seiner Ansprache lagen bei den sinkenden Immobilienpreisen in der Region, Probleme beim Pflichtteilsanspruch im Erbrecht, der Reform des Wohnungseigentümergesetzes, und den drohenden Bußgeldern von bis zu 15.000 EUR bei nicht vorliegenden Energieausweisen für Wohngebäude.
Es erfolgte weiterhin die Information, dass nur Vermieter, die eine anstehende Modernisierung ankündigen, hierfür eine Mieterhöhung durchsetzten können. Bevor die Arbeiten beginnen, muss der Mieter 3 Monate vor Beginn der Arbeiten über Art sowie voraussichtlichen Umfang, Beginn, Dauer und die zu erwartende Mieterhöhung schriftlich informiert werden. Bei heizenergiesparenden Verbesserungen soll dem Mieter erörtert werden, welche Einsparung eintreten wird und in dem Erhöhungsschreiben sind entsprechende Tatsachen darzulegen, die dem Mieter eine qualifizierte Überprüfung ermöglichen.
Möchte ein Eigentümer die marode Fassade seines Hauses erneuern und sie dabei mit einer modernen Wärmedämmung ausstatten, sind hierbei nur die energiesparenden Maßnahmen für eine Mieterhöhung relevant. Die Kosten für den Verputzer, den Maler und den Gerüstbauer muss der Vermieter selbst tragen.
Da die Mieterrechte zunehmend gestärkt werden, kann es zur Unwirksamkeit des Mieterhöhungsverlangens führen, wenn diese Punkte nicht beachtet werden.
Nachdem Kassierer Hartmut Schnabel über die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen berichtet hat und Details zum Kassenbericht erörtert worden sind, erfolgte die einstimmige Entlastung des Vorstandes, welcher bei den anschließenden Vorstandswahlen ohne Gegenstimme bestätigt wurde.
Das Thema ?Kreditverkauf? stand im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Als Referenten präsentierte Haus & Grund Herrn Dieter Wallenstein von der Sparkasse Lemgo.
Seine Ausführungen begannen mit den Turbulenzen im US-Immobilienmarkt, die zu einer weltweiten Finanzkrise geführt haben.
Der steigenden Nachfrage nach Immobilien war bis zum Sommer 2007 ein kontinuierlicher Anstieg der Immobilienpreise zu verzeichnen. Als Folge haben die Verbraucher die Wertsteigerungen ihrer Immobilien für weitere Kreditaufnahmen genutzt, die oft nicht zurückgezahlt werden konnten.
Diese Kreditvergaben an bonitätsschwache Schuldner, ohne detaillierte Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse führten dazu, dass die ohnehin hohe Verschuldungsneigung der privaten Haushalte in den USA, verstärkt worden sind.
Dies hatte steigende Kreditzinsen, höhere und teilweise nicht tragbare Belastungen für die privaten Haushalte aus den Hypothekenkrediten, massiver Anstieg der Privatinsolvenzen und Zwangsversteigerungsverfahren sowie den Verfall der Immobilienpreise zur Folge.
Hierdurch wurde auch November 2007 die öffentliche Diskussion über Kreditverkäufe durch Medienberichte hervorgerufen, wobei in einigen Fernsehbeiträgen Beispielfälle für Kreditverkäufe durch Sparkassen unzutreffend wiedergegeben wurden, da es sich bei den Kreditverkäufern, entgegen der Berichterstattung teilweise um private Banken handelte.
Bereits im Mai 2007 haben die deutschen Sparkassen auf dem Sparkassentag verdeutlicht, dass es nicht dem Geschäftsmodell ?Sparkasse? entspricht, vertragsgemäß bediente Kredite ohne Zustimmung des Kunden zu verkaufen und so dem Kunden ungewollte Vertragspartner aufzudrängen. ()



eingetragen: 25.04.2008 - 10:00 Uhr



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