Leopoldshöhe

Gedanken zum politischen Streit über die Ortskernsanierung
Verwaltungsspitze enttäuscht über die Entwicklung

Leopoldshöhe. Verwundert beziehungsweise enttäuscht regiert die Verwaltungsspitze in der Gemeinde über die Entwicklung zum Thema Ortskernsanierung. Einen Tag nach der Haushaltsverabschiedung luden Bürgermeister Gerhard Schemmel, Bauamtsleiter Hermann Oortman und Ordnungsamtsleiter Jürgen Taron das Leopoldshöher Blatt zu einem Pressegespräch ein, um ihre Sicht der Dinge darzustellen.
?Ich persönlich finde es schade, dass es ausgerechnet auf der Zielgeraden zu dieser Entwicklung kommt und die CDU sich aus der Ortskernsanierung zurück zieht?, sagte Schemmel, ?die Sanierung wird etwas sein, was den Ort Leopoldshöhe die nächsten 40 bis 50 Jahre prägen wird. Wir haben die ganze Sache 2003 mit großer Beteiligung der Öffentlichkeit auf den Weg gebracht und über einen extra dafür gebildeten Arbeitskreis die Anlieger und Einzelhändler eingebunden und nicht hinter verschlossenen Türen beschlossen?. Dabei haben die Verantwortlichen laut Schemmel zugesehen, dass der Kostenentwurf einigermaßen im Rahmen bleibt. Erste konkretere Zahlen auf der Grundlage des Wettbewerbsentwurfes kamen erst Ende vergangenen Jahres auf den Tisch, gerechnet wird mit 4,6 Millionen Euro inklusive Planung. Wegen der Bedeutung dieser Sanierungsmaßnahme wird sich das Land voraussichtlich mit ca. 2,2 Mio. Euro beteiligen. Dabei werde das Projekt ?besonnen? angegangen, über den Wegfall des Brunnens vor dem Rathaus und die Reduzierung der Bäume wird bereits laut nachgedacht. ?Wir sind uns sicher, dass der Betrag deutlich zu reduzieren ist und eine Einsparung im sechsstelligen Bereich möglich sein wird?, so Schemmel weiter. Um so unverständlicher reagiert das Trio auf die Forderung, die Kosten auf drei Millionen Euro zu ?deckeln?. Den Verzicht auf den gleichzeitigen Ausbau der Krentruper und der verlängerten Herforder Straße halten Schemmel, Oortmann und Taron für untragbar. Denn dadurch würden ?unter dem Strich? lediglich 70.000 Euro Gemeindeanteil eingespart, bei einer Sanierung in einigen Jahren fallen dann die öffentlichen Zuschüsse weg. Die Folge: Die vorgesehene Summe würde um ein Vielfaches überschritten. ?Außerdem haben wir keine Luxusvariante, sondern Standard geplant. Der nächste Schritt nach unten wäre graues Betonpflaster?, erklärte das Gemeindeoberhaupt weiter.
Lediglich das für den Marktplatz vorgesehene rautenförmige Pflaster hebt sich aus städtebaulichen Gründen aus dem Standardprogramm ein wenig heraus. Die Notwendigkeit des Sparens sei dringend notwendig und auch begründet, sind sich die verantwortlichen Herren einig. Bisher sei von den ?plötzlichen? Gegnern der Sanierung nicht ein Hinweis gekommen, wo und wie denn eingespart werden könne. ?Das sei unsere Aufgabe, wurde uns mehrfach mitgeteilt?, erklärte Gerhard Schemmel, ?wenn es dann hart auf hart kommt, müssen wir uns von der ganzen Sache verabschieden.? Dazu Hermann Oortmann: ?Die Bürgersteige sind Klotten, da ist eine komplette Sanierung notwendig. Auch die Erneuerung des Kanals ist zwingend erforderlich, was Untersuchungen beweisen. Und die meisten Gelder verschwinden unter der Erde, so dass von Luxusversion oder Verschwendung überhaupt nicht geredet werden kann?. Mitte der 60er Jahre sind die Gehwege zum letzten Mal hergestellt worden. Der Unterbau der Verkehrseinrichtungen ist laut Oortmann für die heutigen Anforderungen nicht mehr geeignet, insoweit sind oberflächliche Reparaturen unzureichend.
?Schade, dass die ganze Sache in eine parteipolitische Kontroverse hinein gerät?, bedauert Schemmel zum Ende des Pressegesprächs, ?die eigentliche Zielsetzung des Projektes, die Attraktivitätssteigerung unseres Ortskerns, bleibt dabei auf der Strecke?!
Fortsetzung garantiert (Die Redaktion) (red)



eingetragen: 20.03.2007 - 13:16 Uhr



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