Leopoldshöhe 18. ADAC-Enduro-Rallye ?Leopoldshöhe? am 10. September Es ging rund auf den Feldern bei Greste Gleich zwei Motorsportereignisse hatte der MSC Lippe-West am Wochenende ins Leben gerufen: Erstmals fand am Freitag Abend in Leopoldshöhe-Greste der Große Preis von Greste, ein 2-Stunden-Mofarennen statt. Und am Samstag bei der schon 18. ADAC Enduro-Rallye ?Leopoldshöhe? standen die großen Motorräder im Mittelpunkt. Spaß sollte das Mofarennen machen, hatte sich der MSC Lippe-West auf die Fahnen geschrieben. Und Spaß hat es Fahrern, Zuschauern und Helfern auch gemacht. 19 Teams starteten zunächst mit Le-Mans-Start um dann erst einmal die Zündkerze wieder in den Motor zu schrauben, bevor man überhaupt losfahren konnte. So war das Fahrerfeld schon von der ersten Runde an weit auseinander gezogen. Doch egal ob Eigenbau-Konstruktion, oder eine schon historische ?Express?, den Berg hinauf musste unter dem Jubel der Zuschauer eigentlich so gut wie Jeder mittreten. Das am Ende dann mit drei Runden Vorsprung die selbsternannten ?Mofamörder? vom Lippe-West von den Wanderdünen und dem Gelben Blitz gewannen ist dabei fast untergegangen ? denn wichtiger als das Ergebnis war für Alle, einfach dabei gewesen zu sein. Ernst genug wurde es nämlich schon am nächsten Tag an gleicher Stelle. Dass es den Enduro-Rallye-Cup-Fahrern am Samstang dann ebenfalls nicht langweilig wurde, dafür sorgte ein enger Zeitplan und extra lange Sonderprüfungen. Insgesamt über 60 Kilometer Sonderprüfung und über 1 ½ Stunden Prüfungszeiten sprechen schon eine deutliche Sprache. Auf den beiden großen Stoppelfeldern, die für die Tests herhalten mussten, ging es deshalb sprichwörtlich ?Rund?. Zur großen Freude aller Beteiligten zeigte sich auch das Wetter von seiner besten Seite und reichlich Sonnenschein sorgte dafür, dass auf der Strecke alles trocken blieb. Nur die Fahrer kamen ab 15:00 Uhr schweißnass ins Ziel. Höhepunkt bei der Enduro-Rallye in Leopoldshöhe war sicherlich das Finale in der Quad- und in der Seitenwagen-Klasse zum Deutschen Enduro-Cup! Bei der ?Deutschen Meisterschaft? in diesen beiden Disziplinen gab es sogar noch eine Überraschung Der Titelverteidiger im Seitenwagen-Cup, das Team Klenk/Winter war gar nicht angetreten, weil der Motor eine Woche zuvor festgegangen war und bis zum Wettbewerbstermin nicht repariert werden konnte. So musste dann auch die Entscheidung zwischen dem Team von Bernd Buch und Gunnar Wolf aus Sachsenheim und den Newcomern Frank Vrielmann und Gebhard Flim aus dem Norddeutschen Wilsum fallen. Erwartungsgemäß gingen Vuch/Wolf von den Sonderprüfungszeiten auch in Führung: Aber das Schicksal schlug in der letzten Runde, in der vorletzten Sonderprüfung zu: Eines der hinteren Radlager schmolz einfach dahin und dadurch lief das Rad so schräg, dass die Kette es nicht mehr antreiben konnte. Ausfall mit dem Titel in Reichweite. Doch auch Virelmann/Flim wurde es nicht leicht gemacht. Das Seitenwagenrad war zum Schluss den Kräften nicht gewachsen und in der letzten Sonderprüfung mussten die Beiden mit größtmöglicher Vorsicht fahren, um nicht zuviel Last darauf zu bekommen und die Prüfung sicher zu beenden. Tatsächlich brauchten sie dafür dann zwei Minuten länger als sonst in dieser Prüfung, waren aber ordnungsgemäß im Ziel und in Wertung, so dass ihr dadurch noch erzielter zweiter Platz für den Gesamtsieg in der Meisterschaft ausreichte. Bei den Quads hätte Titelverteidiger Jürgen Mohr ein zehnter Platz ausgereicht. Doch Mohr der vorher noch daran gedacht hatte, unbedingt vorsichtig zu Fahren und sicher ins Ziel zu kommen, warf kurz nach dem Start alle Vorsätze über den Haufen. Als echter Rennfahrer konnte und wollte er keinen Meter freiwillig aufgeben, und so bekämpfte er sich mit Enduro-Rallye-Cup-Spezialist Uwe Beese bis auf?s Messer. Beide Fahrer schaukelten sich gegenseitig so hoch, dass beide in der Gesamtwertung schließlich sogar auf Platz 3 und 5 landeten. Auch eine besondere Überraschung, denn das Terrain auf den Stoppelfeldern war zwar weitestgehend eben, aber so weit vorne hätte Niemand die Quads vermutet. Heil im Ziel angekommen, reichte der Klassensieg natürlich für Mohr?s Titelverteidigung. Der eigentliche Tagessieg ging (erneut) an Gerd Müller. Das war nach den Leistungen des Husqvarna-Fahrers in der letzten Woche aber keine echte Überraschung mehr. Der gab sich aber zurückhaltend und meinte, dass nicht er so schnell, sondern die Anderen so langsam gewesen wären. Tatsächlich aber hatte er erneut fast alle Sonderprüfungen gewonnen ? aber andererseits hatten tatsächlich die anderen Fahrern nicht seine Konstanz an den Tag gelegt. ?Mir kommt vielleicht entgegen, dass wir in den letzten Wochen so viele Wettbewerbe gefahren sind: Ich komme so selten zum Trainieren, deshalb werde ich besser, je mehr Wettbewerbe wir fahren.? Lokalmatador Matthias Bartsch war trotz schmerzender Schulter sehr mit sich und seinem elften Platz in der Gesamtwertung aller 95 Starter sehr zufrieden. Allerdings lag er hinter dem Führenden im Enduro-Rallye-Cup, dem KTM-Fahrer Andreas Lehmkuhl aus Georgsmarienhütte. Der hatte in der ersten Sonderprüfung einen unangenehmen Kontakt mit einem Begrenzungspfosten: ?Ich habe das Motorrad in der Kurve schräg gelegt und bin dabei mit dem Handbremshebel an einem Pfosten angeschlagen ? da ist der abgebrochen. Weil es aber zum Glück am Ende der Prüfung war, hat mich das nicht viel Zeit gekostet.? Doch wie wenig Zeit es auch gewesen sein mag ? am Ende war es zuviel, denn einen Platz weiter vorne hatte Patrick Ingram aus Coppenbrügge bei über eineinhalb Stunden Sonderprüfungszeit, gerade einmal eine Zehntel-Sekunde Vorsprung. Ergebnis 18. ADAC Enduro-Rallye ?Leopoldshöhe?: 1. Gerd Müller, Much, Husqvarna 2. Thomas Lübbing, Bad Oeynhausen, KTM 3. Jürgen Mohr, Bayreuth, E-ATV - Quad 4. Olaf Scheffran, Schwerte, Husqvarna 5. Uwe Beese, Wardenburg, Yamaha-Quad 8. Sascha Kairies, Detmold, Husaberg 11. Matthias Bartsch, Leopoldshöhe, KTM 12. Florian Häger, Kalletal, Yamaha 47. Axel Bergfeld, Bielefeld, Husqvarna 48. Jürgen Anzer, Lage, Yamaha 51. Thomas Mann, Schlangen, Kawasaki 56. Stefan Ortmeier, Vlotho, Husqvarna 58. Andreas Siebrasse, Oerlinghausen, KTM 61. Volker Weinreich, Bielefeld, Suzuki 68. Rüdiger Weichert, Bielefeld, Suzuki 76. Andreas Pölkemann, Detmold, Yamaha 84. Karl-Heinz Kautzinski, Bielefeld, KTM 86. Alexandra Weinreich, Bielefeld, Suzuki 89. Jacqueline Weinreich, Bielefeld, Honda Zwischenstand nach sieben von neun Wettbewerben: 1. Andreas Lehmkuhl, Georgsmarienhütte, KTM 65,48 Punkte 2. Sascha Kairies, Detmold, Husaberg 64,70 Punkte 3. Rudi Lienemann, Reken, KTM 64,44 Punkte 4. Andreas Vogel, Leverkusen, KTM 61,61 Punkte 5. Mario Fräßdorf, Frankfurt, KTM 54,35 Punkte 6. Uwe Beese, Wardenburg, Yamaha-Quad 54,09 Punkte 7. Andre Knust, Bestwig, KTM 51,83 Punkte 8. Sebastian Freitag, Lichtenau-Asseln, KTM 51,37 Punkte 9. Pierré Post, Unna, KTM 50,03 Punkte 10. Robert Milner, Delbrück, KTM 48,98 Punkte Die jeweils kompletten Ergebnisse aller Veranstaltungen, aktuellen Zwischenstände und noch vieles mehr über den Enduro-Rallye-Cup finden Sie auch im Internet unter: http://www.rallyecup.de (red) Foto 2: Mofarennen Foto 3: Seitenwagen-Vrielmann/Flim eingetragen: 14.09.2005 - 09:05 Uhr |
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