Überregional

Mittelstandvereinigung Lippe zum geplanten Nationalpark:
Möge eine neue Landesregierung diesen Unsinn verhindern

Intensiv hat sich die Mitgliederversammlung der Mittelstandsvereinigung Lippes mit dem Nationalparkthema auseinandergesetzt. Die Veranstaltung fand an Bord des Rundfahrt- und Partyschiffes "SchiederSee" statt. Während der Rundfahrt genossen die Mittelständler den Blick auf eine Landschaft, die äußerst attraktiv ist und Hunderttausende von Besuchern anlockt, ohne Nationalpark zu sein.

Ausgewiesener Experte zu diesem Thema ist Dr. Andreas Wulf. Als ausgebildeter Landespfleger und Agrarwissenschaftler hat er sich seit Beginn der neunziger Jahre mit der Senne wissenschaftlich beschäftigt. Nun ist er als Bürgermeister der Gemeinde Augustdorfs mit dem Thema befasst:
Die Nationalparkidee entstand am Ende der Ost-West-Konfrontation. Damals erwartete man insbesondere in pazifistischen Kreisen, dass nicht nur die Rote Armee, sondern auch die britischen Streitkräfte Deutschland verlassen werden. Mittlerweile haben die Briten jedoch erklärt, dass sie noch mindestens 15 Jahre in der Senne bleiben wollen. "Die Forderung nach Einrichtung eines Nationalparks ist in erster Linie politisch motiviert", urteilt Dr. Wulf. Fachlich gebe es gewichtige Einwände gegen einen Nationalpark. So sei die Senne eine alte Kulturlandschaft. Diese Landschaft muss weiter vom Menschen gepflegt und bewirtschaftet werden. Andernfalls würden die heutigen Naturschätze verloren gehen. Nationalparks dienen hingegen dem Schutz von Naturlandschaften. Dort soll die Natur sich selbst überlassen bleiben. Auch eine wirtschaftlich bedeutsame touristische Nutzung werde auf dem Truppenübungsplatz in Zukunft nicht möglich sein. Das habe die Landesregierung mittlerweile erkannt. Dr. Wulf: "Weil in der Senne die Ziele eines Nationalparks nicht ereicht werden können, soll nun die Egge mit einbezogen werden." Kreisvorsitzender Michael Zöllner fasste für die Mittelständler zusammen. "Wir müssen alles daran setzen, die militärische Nutzung zu erhalten. Für die Wirtschaft und den Tourismus bringt ein Nationalpark weder in der Senne noch in der Egge etwas. Wir hoffen, dass eine neue Landesregierung dieses grüne Unsinnsprojekt stoppt." (red)

Foto 1: Referent Dr. Wulf



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eingetragen: 24.05.2005 - 11:24 Uhr