Leopoldshöhe Sachliche Diskussion über Grüne Gentechnik notwendig Lippische FDP besucht Saaten-Union Resistenzlabor GmbH Um sich über die ?Grüne Gentechnik? zu informieren, besuchten Umwelt-Politiker der lippischen FDP-Kreistagsfraktion jetzt unter Leitung des Kreistags-abgeordneten Christian Reß die W. von Borries-Eckendorf GmbH & Co., ein mittelständisches Familienunternehmen der deutschen Pflanzenzüchtung in Lippe. Der Besuchergruppe der Freien Demokraten wurden vom geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Wilhelm Graf von der Schulenburg die verschiedenen Betriebsbereiche des Unternehmens (landwirtschaftlicher Betrieb und Saatzuchtstation) vorgestellt. Ein zentraler Punkt im Gespräch mit dem Grafen von der Schulenburg waren jedoch die Chancen und Risiken der Grünen Gentechnik, denn dem Unternehmen angeschlossen ist die Saaten-Union Resistenzlabor GmbH mit Sitz in Hovedissen, welches mit sieben mittelständischen Mitgesellschaftern aus anderen Bundesländern betrieben wird. In diesem Labor werden umfangreiche Dienstleistungen zur Prüfung von Resistenzen und zur Linien-Entwicklung unter Einsatz von Biotechnologie (Zell- und Gewebekultur, Molekularbiologie) in Anspruch genommen. Dr. Orsini, der Leiter des Bereiches Genetische Transformation, führte aus, das Resistenzlabor forsche, entwickele und nutze auch im begrenzten Umfang gentechnisch veränderte Sorten im Labor unter verantwortungsbewusster Wahrung aller gegebenen Sicherheitsvorschriften. Dr. Orsini und Graf von der Schulenburg wiesen daraufhin, dass eine Sortenzüchtung im Felde nicht betrieben wird, da die Haftungsrisiken durch das Gentechnik-Gesetz zu groß sind und die Gefahr von Sachbeschädigungen durch Gentechnik-Gegner beständen. ?Auf lange Sicht können, wollen oder dürfen wir uns einer zukunftsorientierten Technologie, die vom internationalen Wettbewerb schon weitgehend eingesetzt wird, aber nicht verschließen?, so Graf von der Schulenburg. Mit großem Befremden habe er daher den mit grün-schwarzer Kreistagsmehrheit verabschiedeten Beschluss über ein ?Gentechnikfreies Lippe? zur Kenntnis genommen. Es handelt sich hierbei zwar um den Versuch, die Landwirtschaft zu einem freiwilligen Verzicht zu veranlassen, die Gefahr einer Stigmatisierung der Nicht-Teilnehmenden wäre aber sehr groß. Nach Graf von der Schulenburg kommt bei seinem Unternehmen eine Besonderheit hinzu. Wenn die Mitgesellschafter der Saaten-Union Resistenzlabor GmbH Lippe als ?Gentechnikfrei? bzw. Gentechnik feindlich erfahren, werden Sie drängen, den Standort des Labors in eine andere Region zu verlagern. 30 Arbeitsplätze in Lippe wären damit sofort hinfällig." (red) Foto 1: .l. Dr. Orsini (Leiter des Bereiches Gentechnik); Herr Reß; Herr Dr. Hüls; Frau Asemissen; Herr Riekehof; Frau Hundertmark; Fraktionsvorsitzender Herr Schiek; Frau Pieper-von Heiden MdL; Graf von der Schulenburg (geschäftsführender Gesellschafter) eingetragen: 11.05.2005 - 11:58 Uhr |
|