Oerlinghausen

Bürgerladen in Lipperreihe könnte im Juli eröffnen

Oerlinghausen-Lipperreihe (gs). Die Auswertung der Befragung zum geplanten Bürgerladen in Lipperreihe liegt der Oerlinghauser Stadtverwaltung jetzt vor. ?Wir sind sehr gespannt auf die neuen Erkenntnisse?, sagten Peter Heepmann und Michael Smolnik, die das Projekt maßgeblich begleiten. Vorab wurde bereits bekannt, dass die befragten Bürger in Lipperreihe das Vorhaben ?Dienstleistungen und ortsnahe Rundumversorgung? (DORV) mit großer Mehrheit befürworten. 591 ausgefüllte Fragebögen wurden zurückgeschickt. 78 Prozent von ihnen sehen zumindest eine fünfzigprozentige Chance, dass der Bürgerladen verwirklicht werden kann. 86,5 Prozent der Befragten versprechen sich wegen der Nähe zum Wohnort Vorteile von einem Nahversorgungszentrum. Es sollte sogar täglich geöffnet sein, wünschen sich 76,5 Prozent der Befragten. 64 Prozent von ihnen geben regionalen Produkten den Vorzug.
Mit der Umfrage und ihrer Auswertung war die DORV-Initiative aus Jülich-Barmen beauftragt, die im Jahr 2004 den bundesweit ersten Bürgerladen eröffnet hat. Die Diagramme zur Fragebogenaktion werden im neuen Jahr auf der Webseite der Stadt einzusehen sein. Dies gilt auch für den Schaukasten der Veraltung in Lipperreihe.
Auch wenn die detaillierte, schriftliche Auswertung der Umfrage (vermutlich im Januar) erst noch folgen wird, fühlen sich die Mitglieder der rund dreißigköpfigen Steuerungsgruppe bereits jetzt in ihrer Arbeit bestätigt. ?Wir haben schon einen Businessplan erstellt und sind auf einem ordentlichen Weg?, erklärte Peter Heepmann von der Initiative.
Die Ergebnisse der Umfrage sollen den Bürgern bei einer öffentlichen Veranstaltung (voraussichtlich im Februar) vorgestellt und erläutert werden. Anschließend folgt die eigentliche Arbeit. So will die Initiative bis Anfang März eine Rechtsform finden, um den Bürgerladen betreiben zu können. ?Es könnte auf eine GmbH & Co KG hinauslaufen?, teilte Heepmann mit. Wer sie allerdings gründet und wie sie mit Stammkapital ausgestattet wird, muss noch festgelegt werden. ?Auch hier sind verschiedene Finanzierungskonzepte möglich?, sagte Heepmann. ?Es muss auf jeden Fall ein zukunftsfähiges System sein. Erforderlich ist ein Stammkapital von 80.000 bis 100.000 Euro für die Einrichtung, die Personalkosten und die Ware.?
Die Steuerungsgruppe hat bereits beschlossen, ohne Darlehen auszukommen. Stattdessen sollen die Lipperreiher Bürger an dem Projekt unmittelbar beteiligt werden. Dies soll der Bindung und der Identifizierung mit dem Nahversorgungszentrum dienen. Wenn die formalen Schritte erfolgt sind, wird in Kürze damit begonnen, Anteilsscheine auszugeben. ?Das könnten zum Beispiel jeweils 100 Euro sein, das ist ja kein großes Vermögen. Die Ausschüttung könnte dann über Warengutscheine erfolgen?, sagte Michael Smolnik von der Steuerungsgruppe.
Bis Anfang April soll das Stammkapital zusammenkommen. Bei 3.000 Einwohnern hier im Ortsteil haben wir eine sehr gute Chance, das Ziel zu erreichen?, glaubt Smolnik. Anschließend beginnt die Umsetzungsphase. ?Wenn alles gut klappt, können wir bereits am 1. Juli in Lipperreihe wieder Lebensmittel einkaufen?, sagte Heepmann. Auch der Name des Bürgerladens zeichnet sich bereits ab: Unter den zahlreichen Vorschlägen wurden drei in die engere Wahl genommen, als Favorit gilt die Bezeichnung ?MarktTreff?. Darin kommen die verschiedenen Funktionen des Nahversorgungszentrums am besten zum Ausdruck. Denn hier sollen nicht nur Güter für den täglichen Bedarf, sondern auch soziale Dienstleistungen aller Art und eine Begegnungsmöglichkeit angeboten werden. Die Initiatoren des Steuerungsgruppe sind sich ? über Parteigrenzen hinweg ? darin einig: Auf diese Weise entsteht wieder ein lebendiger Ortsmittelpunkt und die Lebensqualität wird sich erhöhen. (red)

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eingetragen: 17.01.2013 - 12:32 Uhr