Oerlinghausen

Blauröcke hatten Tag der offenen Tür
Reges Interesse an der Arbeit der Oerlinghauser Feuerwehr

Oerlinghausen (gs). Großeinsatz beim Löschzug Oerlinghausen der Freiwilligen Feuerwehr ? am vorigen Sonntag wurde jede Hand gebraucht! Es gab jedoch keinen ernsten, sondern einen ausgesprochen erfreulichen Anlass: Nach vielen Jahren hatte die Wehr wieder zu einem Tag der offenen Tür an der Feuerwache eingeladen.
?Eine Feuerwehr zum Anfassen? lautete das Motto des Tages, und mehrere Hundert Besucher machten davon ? im Wortsinn ? regen Gebrauch. So war zum Beispiel der Rüstwagen geöffnet, und sämtliche Geräte durften probehalber mal in die Hand genommen werden, ebenso konnten die Besucher alle Schubladen öffnen und einen Blick hineinwerfen. Auch am Tanklöschfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 4.900 Liter Wasser und an der großen Drehleiter standen Feuerwehrleute bereit, um Fragen zu beantworten. Die Kinder freuten sich zwar über Hüpfburg und Sandkasten, ein Spreizgerät mal aus der Nähe zu betrachten, war für sie nicht minder spannend.
Michael Kretschmer erläuterte den Gästen nicht nur wie das 18 Kilogramm schwere Atemschutzgerät funktioniert, sondern zeigte anhand von historischen Modellen zudem, wie die Gasmasken in früheren Jahrzehnten verwendet wurden. Wie vielfältig die Aufgaben der Feuerwehr sein können, verdeutlichte die Ausstellung der verschiedenen Arten von Schutzkleidung. Ein Hitzeschutzanzug unterscheidet sich erheblich von einem Chemikalienschutzanzug, der Imkeranzug verhindert Insektenstiche und in der hohen Watthose bleibt man auch im Wasser trocken. Und was bei einem Einsatz alles mitgenommen werden muss, demonstrierte Kirsten Hanekamp. Im Anschluss an die Aufführung der Puppenbühne der Jugendfeuerwehr Extertal zeigte sie den staunenden Kindern ihre Ausrüstung: eine große und eine kleine Axt, ein Brecheisen, eine lichtstarke Taschenlampe, ein Funkgerät, ein großer lederner Sicherheitsgurt, eine Rettungsleine, eine Kopfmaske, ein Helm, das Atemschutzgerät, die schwere Jacke, die Hose und Sicherheitsschuhe.
Ganz praktisch ging es am Brandsimulator zu. Hier war stets eine Warteschlange anzutreffen, denn vor allem die jüngsten Besucher wollten gern die Erfahrung machen, mit dem Schlauch ein Feuer löschen. ?Das relativ neue Gerät setzen wir auch in der Brandschutzerziehung ein?, berichteten Anja Feldmann und Klaus Sieveke. ?Wir können das Feuer jederzeit steuern, darum können wir damit auch schon in Kindergärten üben.? Regelmäßig sind die Feuerwehrleute auch in der Heinz-Sielmann-Schule zu Gast. Die Themen Umgang mit dem Feuerlöscher und das richtige Verhalten im Brandfall sind fester Bestandteil des Unterrichts. ?Die Schülerinnen und Schüler lieben es, wenn sie nicht nur die Theorie hören, sondern auch praktisch arbeiten?, sagten die beiden Feuerwehrleute. Eine jährliche Unterweisung über Alarmierung, korrektes Löschen und Fluchtwege ist für das Mitarbeiterteam der Seniorenheime in Oerlinghausen verpflichtend. ?Hier versuchen wir so anschaulich wie möglich zu erklären?, sagten Feldmann und Sieveke. ?Notfalls muss man abwarten, denn nach acht Minuten ist der erste Feuerwehrwagen eingetroffen.?
Hauptgewinn bei der Tombola war ein Rundflug über das Einsatzgebiet der Feuerwehr Oerlinghausen, gestiftet von Luftsportgemeinschaft. Weitere Sachpreise stellten Sport M und die Buchhandlung Blume zur Verfügung. Der Oerlinghauser Hobbymaler Gerhard Bugs machte dem Löschzug ein besonderes Geschenk: Auf einem Ölgemälde hat er das erste Feuerwehrhaus aus dem Jahre 1870 festgehalten.
Zum Löschzug Oerlinghausen gehören 61 Aktive und 24 Jugendliche, der damit eine solide Basis hat. ?Langfristig benötigen wir aber immer wieder Nachwuchs?, erklärte Peter Rutz im Namen der Wehr. ?Jugendliche, aber auch Quereinsteiger sind für uns sehr interessant.? (red)

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eingetragen: 04.10.2012 - 17:16 Uhr