Oerlinghausen

Freiwillige Feuerwehr Helpup erhielt neues Gerätehaus
Nach langer Zeit der Improvisation endlich in neuen Räumen

Oerlinghausen-Helpup (gs). ?Wenn man sehr, sehr lange gewartet hat, darf man sich auch besonders freuen?, meinte Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort zur Einweihung des neuen Feuerwehr-Gerätehauses in Helpup. Sie sprach damit allen Anwesenden aus dem Herzen, denn die Vorgeschichte erstreckte sich über 20 Jahre.
Improvisieren hieß es bislang für den Löschzug Helpup der Freiwilligen Feuerwehr Oerlinghausen. Das 84 Jahre alte Gerätehaus entsprach nicht mehr den Vorschriften und für die heutigen Fahrzeuge war es viel zu klein. Das Problem war allen Verantwortlichen bewusst, doch eine Lösung fand sich zunächst nicht. ?Wir haben immer gefragt: Was machen wir??, rief Dr. Herbort in Erinnerung. An Vorschlägen mangelte es nicht. Die Ideen reichten bis zur Aufgabe des Standorts. Eine Untersuchung ergab, dass die Feuerwehr auch in Helpup notwendig ist.
?Der Zufall bot uns dann das Grundstück Bahnhofstraße 11 an?, sagte die Bürgermeisterin. Es befindet sich unmittelbar neben dem alten Gerätehaus. Wiederum folgte eine ausgiebige Diskussion. Am Ende beschloss der Rat, das Wohnhaus auf dem Grundstück abzureißen und ein neues Gerätehaus zu errichten. ?Wir sehen heute, dass dies die richtige Entscheidung war?, sagte Bürgermeisterin Dr. Herbort. Sie dankte den Mitgliedern des Löschzuges ?für die Geduld und das Beharrungsvermögen, denn Sie haben viel auf sich genommen?.
Freude und Genugtuung war den Worten des Oerlinghauser Wehrführers Thomas Kronshage anzumerken. Nachdem so lange ?rauf und runter diskutiert? wurde, sei jetzt endlich der Zustand beendet, der nicht mehr tragbar war. Kronshage begrüßte die gute, zentrale Lage, die optimale Eintreffzeiten ermögliche. Das Gebäude sei zweckentsprechend und normgerecht. Es biete jetzt genügend Platz für Personal, Material und Fahrzeuge sowie für den theoretischen Unterricht. Bislang wurde dafür ein entfernt liegender Raum am Hallenbad genutzt. ?Leider fehlt noch ein Jugendraum, den wir gern gehabt hätten?, stellte Kronshage fest, ?er konnte aus Kostengründen nicht realisiert werden?.
Für die Alters- und Ehrenabteilung machte Stadtbrandmeister a. D. Dieter Fillies dem Löschzug einen selbstgestalteten Steingarten neben dem neuen Gebäude zum Geschenk. Das Gerätehaus wurde von der Lagenser Firma RRR Stahlbau ausgeführt. Im Namen des Unternehmens wünschte der Architekt, Diplom-Ingenieur Elmar Wöstenkötter den Wehrleuten alles Gute für ihre Einsätze.
?Was lange währt, wird endlich gut?, meinte Löschzugführer Matthias Bracht. Er dankte der Bürgermeisterin für die stete Unterstützung des Projektes. Die neue Unterkunft werde die Arbeit der Wehr sehr erleichtern. ?Wir sind jetzt für die Zukunft gerüstet. Das Gerätehaus ist ein Beitrag für die Sicherheit der Bürger?, sagte Bracht. Am Fronleichnamstag ist die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.
Das neue Gerätehaus wurde eigens für die Bedürfnisse der Wehr konstruiert. Zwischen Ende Oktober 2011 und April 2012 erstellte die Firma RRR Stahlbau aus Lage eine Stahlskelettkonstruktion, das mit Isotherm-Außenwandelementen und einem Isodach versehen wurde. Das Gebäude wurde zurückgesetzt, so dass die Fahrzeuge auf dem großen Vorplatz bewegt werden können. In der großen Halle können die drei Einsatzfahrzeuge sicher untergestellt werden. Bislang musste der Einsatzleitwagen draußen stehen.
Auf einer Fläche von 144 Quadratmetern sind auch Sozial-, Büro- und Schulungsräume. An die 324 Quadratmeter große Halle für drei Fahrzeuge sind ein Sanitärtrakt und eine kleine Werkstatt angeschlossen. Der funktionale Bau wurde optisch durch große Fenster aufgewertet. Absauganlagen fangen den Schadstoffe auf, eine grüne Ampel zeigt an, wenn die Tore komplett hoch gefahren sind, nach der Ausfahrt schließen sie sich automatisch wieder.
Der neue Schulungsraum ist für 30 Sitzplätze ausgelegt und wurde mit neuen Tischen und Stühlen ausgestattet. Die 33 Aktiven freuen sich, dass sie ihre Dienstkleidung gut in Spinden verstauen und trocknen können. Bislang mussten sie die blauen Rücke nach Einsätzen mit nach Hause nehmen. Auch die weiblichen Mitglieder der Wehr haben jetzt einen eigenen Umkleide- und Sanitärbereich. Schließlich erhielten auch die Mitglieder der Jugendwehr jeweils einen eigenen Spind. (red)

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eingetragen: 22.05.2012 - 09:27 Uhr