Oerlinghausen Steinzeittage im archäologischen Freilichtmuseum Viele Vorführungen und ?Mitmach-Aktionen? für groß und klein (gs). Das Thema Steinzeit stand kürzlich wieder im Mittelpunkt einer Großveranstaltung im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen. Mehr als 30 Spezialisten aus ganz Europa brachten Wissen zu diesem Thema lebendig unter die Leute. Zur Steinzeit hat der Teutoburger Wald archäologisch mehr zu bieten als zur Zeit der Varusschlacht. Seine Ränder waren vor allem für steinzeitliche Jäger und Sammler ein ideales Siedlungsgebiet. Denn in kurzer Zeit konnten sie drei völlig unterschiedliche Naturräume durchqueren von der Senne über den Teutoburger Wald bis zu den lippischen Lössgebieten. Mit einem denkbar kleinen Arbeitsaufwand ließen sich also die unterschiedlichsten Nahrungsressourcen erschließen. Dies erklärt die ausgesprochen hohe Dichte an Fundstellen mit steinzeitlichen Relikten im Teutoburger Wald. Die Alt- und Mittelsteinzeit war darüber hinaus die letzte Epoche, in der die Senne durch ihre natürlichen Voraussetzungen einen Standortvorteil für den Menschen bot. Deshalb wurden auch Darsteller wie Hartmut Albrecht aus Stolberg eingeladen, der unter dem Namen ?Blumammu? auftritt. Er sagt von sich: ?Steinzeit ist mein Beruf?. 50 Auftritte hat ?Blumammu? pro Jahr, der Aachener bringt den Besuchern das Thema Steinzeit gut rüber. So zeigt er den Gästen zum Beispiel, wie man rote Schminke herstellt oder wie in früheren Zeiten Werkzeug hergestellt wurde. Und mit dem Horn wurden Stiere und Hirsche nachgeahmt. ?Neben den vielfältigen Vorführungen konnten die Besucher auch selbst Hand anlegen?, so Museumsleiter Karl Banghard, ?etwa beim Speerschleudern oder beim Bogenschießen. Dadurch gewann man einen Eindruck, wie ein Überleben ohne ein nennenswertes Eingreifen in die Natur möglich ist. Gerade für Kinder und Jugendliche sind diese Mitmachaktionen gedacht?. Das Speerschleudern wie zur Steinzeit wurde aus Sicherheitsgründen im nahe gelegenen Wald ausgeführt, als ?Opfer? diente ein Reisig-Rentier. Ähnlich einer mongolischen Jurte ist die Jaranga, die Gerhard Kalden auf dem Gelände aufgebaut hatte. Der Experte wohnte an dem Wochenende in dem Zelt, welches mit Fell abgedeckt ist und in der Mitte eine kleine Feuerstelle aufweist. Wie immer waren die Steinzeittag sehr interessant und kamen bei den Besuchern gut an. Fotos: Günter Schröder (red) Foto 1: Viele Handwerker demonstrierten altertümliche Werkzeuge und erklärten gern die Herstellungsweise Foto 2: Andrè Schlauch war mit seiner urkeramischen Werkstatt bei den Steinzeittagen zu Gast. Foto 3: Hier erklärt Hartmut Albrecht alias Blumammu, wie man aus Rötel Schminke herstellte, damit konnte man auch die Frisur in Form bringen Foto 4: Für die kleinen Besucher war das Speerschleudern ein Highlight Foto 5: Auch ein Trommelkurs gehörte zu den Mitmachaktionen und wurde gut angenommen eingetragen: 13.05.2010 - 20:14 Uhr |
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