Leopoldshöhe

Frühlingsfest mit Volksmusik gefeiert

Leopoldshöhe-Asemissen (kd). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Asemissen will sich bewusst nicht immer nur mit ernsten Fragen und Problemen beschäftigen. Es darf auch gefeiert werden, wie das jüngste Frühlingsfest in Festhalle zeigte. 120 der insgesamt 190 Mitglieder nahmen daran teil.
Ehrengast war der neunzigjährige Fritz Vogt. Er sei ein Asemisser von ?altem Schrot und Korn?, wie er betonte. Mit einer schweren Verwundung war er aus dem zweiten Weltkrieg zurückgekehrt. Da empfand es Fritz Vogt als sehr beruhigend, einen Fürsprecher zu haben und trat dem damaligen Reichsbund (heute Sozialverband Deutschland) bei. ?Damals musste sehr viel geregelt werden?, berichtete Vogt, der früher in der Bielefelder Nähmaschinenfabrik Phönix beschäftigt war, ?beim Versorgungsamt mussten Anträge gestellt werden und vieles mehr?. Ohne Interessenvertretung hätte er sich im Behördendschungel nicht so gut zu recht gefunden. ?Aber die Geselligkeit und das gemütliche Beisammensein sind mir ebenso wichtig?, sagte Vogt weiter.
Als er 1949 beitrat, gehörte er in Asemissen zu den ersten Mitgliedern. Im Nazi-Reich war der Verband bis 1945 verboten. Mit knapp 50 Mitgliedern erfolgte dann 1948 die Neugründung. Für die 60 Jahre währende Zugehörigkeit wurde Vogt zu Beginn des Frühlingsfestes vom Vorsitzenden Ulrich Quapp und seinem Stellvertreter Hans Koppmann mit einer Urkunde geehrt. Auch der Kreisvorsitzende Friedrich Strate gratulierte dem langjährigen Mitglied, und die Anwesenden spendeten für die ?beachtliche Leistung? großen Beifall.
Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Mitglieder wieder gestiegen, berichtete Strate. Den 25 Ortsgruppen im Altkreis Lemgo gehören inzwischen mehr als 3.500 Mitglieder an. Waren es ursprünglich Kriegsverletzte und Hinterbliebene, die sich organisierten, so schließen sich heute vermehrt gesundheitlich beeinträchtige Menschen und Empfänger von staatlichen Transferleistungen wie ?Hartz IV? dem Sozialverband an.
Für die passende Einstimmung beim Frühlingsfest sorgte das Dachstein-Trio mit alpenländischer Volksmusik. Akkordeonspieler Wilhelm Suntinger, Gitarrist Ernst Schörghofer und Fritz Schupfer am Bariton sind waschechte Österreicher, was sich nicht nur an den Lederhosen zeigte, die sich bei ihrem Auftritt trugen. Mit Liedern wie »Wir sind vom Wörthersee« eroberten sie rasch die Sympathie der Anwesenden und konnten einige von ihnen sogar zum Tanzen ermuntern. (red)

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eingetragen: 19.04.2010 - 11:06 Uhr