Oerlinghausen Kunstverein Oerlinghausen: Vision von einem Haus für Kunst und Kultur (gs). Kaum war die Idee ausgesprochen, fand sie auch schon begeisterte Zustimmung von sämtlichen Anwesenden: Bei der Jahresversammlung des Kunstvereins Oerlinghausen regte die künstlerische Leiterin Gisela Burkamp an, in der Bergstadt ein Haus für Kunst und Kultur zu schaffen. Noch gebe es keine fertigen Pläne oder gar konkrete Berechnungen, erläuterte Gisela Burkamp, ?es sind eigentlich mehr Träume?. Diese Visionen entwickelten auf der Suche nach einem geeigneten Archivraum für die Materialien des Kunstvereins. Bis vor wenigen Jahren hatte er noch Räume im Ceweco-Haus angemietet. Seitdem dies aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich ist, werden die Bücher, Plakate und Kunstgegenstände an verschiedenen Orten zwischengelagert. Auch bei einem Gespräch mit dem Beigeordneten der Stadt, Hans-Jörg Düning-Gast, konnte noch keine Lösung für ein Archiv gefunden werden, erklärte die Vorsitzende des Kunstvereins, Isolde Müller-Borchert. Gisela Burkamp schwebt nun eine große Lösung vor. ?Wie wäre es denn, das alte Pfarrhaus neben der Alexanderkirche in ein städtisches Haus für Kunst und Kultur zu verwandeln??, fragte sie. Man könne hier eine ?Art von erweitertem Heimatmuseum?, Archivalien der Stadt und des Kunstvereins sowie vieles mehr unterbringen. ?In Oerlinghausen leben mehrere Künstler und Sammler, an Material wäre kein Mangel. Es stünde der Stadt gut an, mit einem kulturellen Image werben zu können?. Sollte sich der Vorschlag an dieser Stelle nicht realisieren lassen, bestehe an Alternativen kein Mangel. ?Auch das Stadthotel steht seit langem leer?, sagte Gisela Burkamp, ?für die Infrastruktur der Kernstadt wäre es nicht schlecht, wenn hier kulturelles Leben einziehen würde?. Das Interesse an Kunst nehme zu, sagte die Vorsitzende Isolde Müller-Borchert und verwies auf steigende Besucherzahlen der Ausstellungen. Im Gästebuch finden sich zahlreiche lobende Worte, wie die einer deutsch-niederländischen Wandergruppe und die eines Journalisten aus Argentinien. Zur Ausstellung von Michael Morgner reisten eigens Gäste aus Halle/Saale und aus Berlin an. Im vergangenen Jahr konnten in der ehemaligen Synagoge erneut die Werke von fünf namhaften Künstlern gezeigt werden, außerdem organisierte der Verein eine Ausstellung im Bürgerhaus, einen Gesprächs- und einen Filmabend. Das Programm mit zeitgenössischer Kunst wird in gewohnter Qualität fortgesetzt, die Pläne reichen bereits bis ins kommende Jahr. Entgegen der bisherigen Ankündigung wird die nächste Ausstellung erst am 17. Mai eröffnet. Es werden Zeichnungen und Collagen von Stane Jagodic gezeigt; der Künstler aus Ljubljana wird persönlich anwesend sein. Stefanie Matthaei-Pirel habe die Kasse ?systematisch und übersichtlich geführt?, berichtete die Prüferin Rosemarie Redecker. Zum Jahresende blieb sogar noch ein Plus von 435 übrig. Die Mitgliederzahl ging im vergangenen Jahr auf 117 Personen zurück. Der Verein wird daher verstärkt auf sich aufmerksam machen ? im Internet, bei Neubürgern sowie durch weitere Hinweisschilder an den Straßen. Der Vorstand blieb unverändert. Der zweite Vorsitzende Franz Brinkmann wurde ebenso wiedergewählt wie die Schriftführerin Beate Kleinemenke. (red) eingetragen: 04.04.2009 - 14:59 Uhr |
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