Oerlinghausen Iberg-Club feiert 50. Geburtstag Oerlinghausen-Währentrup (gs). Ungezählte Wanderungen und Ausflüge, Verschönerungs- und Instandhaltungsaktionen sowie Feste und Feiern hat der Iberg-Club schon durchgeführt. Für das Zusammenleben im Oerlinghauser Stadtteil Währentrup hat er eine große Bedeutung erlangt. Jetzt feierte der Iberg-Club mit 96 Gästen im Hotel Mügge sein fünfzigjähriges Bestehen. Es begann mit Fußball. Für die männliche Dorfjugend war das Spiel am Ostersamstag jeweils ein besonderer Höhepunkt. Dazu teilte man das Dorf in die Hälften ?Oberhalb? und ?Unterhalb?. Die recht emotionalen Spiele fanden ihren fröhlichen Ausklang im Café Bergeck. Im Februar 1959 entschlossen sich 18 junge Männer, die willkürliche Teilung des Ortes zu beenden und gründeten den Iberg-Club. ?Neue Mitglieder mussten über 18 Jahre alt sein, mindestens zwei Jahre im Ort gewohnt haben und brauchten eine Zweidrittel-Mehrheit?, erinnerte sich Gründungsmitglied Hans Gonschior, ?das ging sehr streng zu, und einige haben mehrere Anläufe gebraucht?. Als ?Männer der ersten Stunde? begrüßte der heutige Vorsitzende Erwin Grams noch 13 der früheren ?Währentruper Jungs? zur Jubiläumsfeier: Horst Budde, Erich Brinkmann, Gerhard Eikelmann, Hans Gonschior, Reinhold Hoffmann, Max John, Hans Langer, Werner Prenzel, Walter Reuter, Erich Trachte, Fritz Trachte und Wilhelm Voß. Mit Blumen, Ehrenurkunden und einem großen Applaus der Anwesenden wurden sie geehrt. Gründungsmitglied Rudolf Gonschior war verhindert. Grams erinnerte auch an den früheren, langjährigen Vorsitzenden Herbert Sölter, der den Club maßgeblich geprägt hat. Noch heute werden ausschließlich männliche Mitglieder aufgenommen, derzeit sind es 37. Es habe schon mehrere Versuche gegeben, die Satzung anzupassen, aber inzwischen sei es dafür wohl zu spät, vermutete Grams. Gleichwohl hätten die Frauen ihren festen Platz und übernähmen zahlreiche Aufgaben, zum Beispiel sorgen sie seit 1979 beim alljährlichen Teichfest für Kaffee und Kuchen (in diesem Jahr am 20. und 21. Juni). Zuvor, seit 1960, fanden die Ibergfeste statt, das erste in der Turnhalle am Kopphof in Helpup. Später wurde dann mehr Platz benötigt und in großen Zelten versammelten sich bis zu tausend Menschen, wenn bekannte Musiker wie die Lavantaler aus Österreich auftraten. Von Freitag bis zum Holzschuhball, der am Montag erst in den frühen Morgenstunden endete. Neben Wanderungen ? vor allem am Vatertag  und Mehrtagesfahrten veranstaltete der Iberg-Club auch Karnevals- und Winterfeiern, richtete den Spielplatz her, legte Wanderwege an, organisierte Skat- und Kegelwettbewerbe. Zwischen 1969 und 1987 hieß es: ?Unser Dorf soll schöner werden?. An den Wettbewerben hat Währentrup erfolgreich auf Kreis- und Landesebene teilgenommen und wurde 1979 zum schönsten Dorf in Lippe gekürt. Der damalige Stadtdirektor Fritz Bollhorst, der die Aktivitäten sehr unterstützte, war der Einladung zur Jubiläumsfeier gern gefolgt. Neben Alleinunterhalter Gerd Köhler trat auch der Lautenkreis ?Heimatklang? auf. Das Ensemble aus Cappel ist bereits seit 1973 regelmäßig in Währentrup zu Gast, wie sich Dirigent Heinz Fritzenmeier erinnerte. Vieles hat sich in den 50 Jahren verändert. So wird beim Laternenumzug während des Teichfestes heute nicht mehr gesungen, meinte Lothar Jaehn, ?aber die Reihe ist länger geworden?. Jaehn gratulierte dem Club ebenso wie Pastor Friedhelm Nachtigal, der zum Teichfest seit fünf Jahren Familiengottesdienste abhält. ?Hier merkt man gute Nachbarschaft?, sagte Nachtigal, ?der Iberg-Club fördert Menschlichkeit und Gemeinschaft?. (red) eingetragen: 20.03.2009 - 09:02 Uhr |
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