Oerlinghausen Solidarität kommt nicht aus der Mode Vor 50 Jahren wurde die AWO in Helpup gegründet Oerlinghausen-Helpup (gs). Vor 50 Jahren wurde der Ortsverein Helpup in der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gegründet. Mit einer Festveranstaltung in der Grundschule wurde jetzt an das Jubiläum erinnert. Am 23. März 1958 begann die eigenständige Geschichte der AWO in Helpup: 26 Frauen und Männer zählten zu den Gründungsmitgliedern im Alten Krug. Kurz zuvor hatte die damalige Bezirksvorsitzende Frieda Nadig einen Lichtbildervortrag über Heime und andere Einrichtungen des Sozialverbandes gehalten. ?Spontan sind damals 20 neue Mitglieder aufgenommen worden?, sagte die heutige Vorsitzende Annegret Kuhlemann. Zum Vorsitzenden wurde August Bollhorst gewählt. Er hatte das Amt bis 1970 inne, dann folgte Ernst Becker. Seit 1983 wird der Ortsverband von Annegret Kuhlemann geleitet. 1972 führte die AWO in Helpup ?Essen auf Rädern? ein, 1973 wurde die Tagesstätte in der Hausmeisterwohnung um einen weiteren Raum vergrößert. Heute führt die AWO zahlreiche Fahrten, Feiern und gesellige Begegnungen durch. Bei ihrem Helferteam bedankte sich Annegret Kuhlemann für die vielfältige Unterstützung. Im Namen von Rat und Verwaltung gratulierte der stellvertretende Bürgermeister Volker Neuhöfer zum Jubiläum. Er lobte die Arbeit der AWO für das Gemeinwohl und erinnerte daran, dass in den Anfangsjahren noch Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben wurden. ?Sie haben diese Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen, nicht vergessen, sie haben sich solidarisch gezeigt?, sagte Neuhöfer. Heute habe sich die AWO in Helpup zu einer Solidargemeinschaft mit mehr als 100 Mitgliedern entwickelt. Die regelmäßigen Treffen und die Möglichkeiten für Gespräche seien enorm wichtig. ?Früher haben Sie Lebensmittel verteilt, heute bieten Sie Nahrung für die Seele für diejenigen, die sonst vergessen werden?, so Neuhöfer weiter. Die ehrenamtliche Arbeit sei durch nichts zu ersetzen, zumal die Politik stets nur unterstützend tätig werden könne. Glückwünsche formulierten auch der Vorsitzende des Männergesangvereins ?Liedertafel? Helpup, Werner Heidsiek, der Vorsitzende des AMC Helpup, Wolfgang Hunke, und Hausmeister Martin Böddeker, der im Namen der Grundschule sprach. Auch AWO-Kreisvorsitzender Siegfried Gehrke schloss sich dem Kreis der Gratulanten an. Viel Musik prägte das Programm der Festveranstaltung: Die Männer der ?Liedertafel? trugen mehrere Chorsätze vor, der AWO-Kindergarten Helpup sang ?Salute ? Alles Gute?, und das Damenquintett ?Kiebitzbühne? aus Detmold intonierte deutsche und internationale Schlager aus der Gründungszeit des AWO-Ortsvereins. In seiner Festansprache erinnerte der Bundestagsabgeordnete Dirk Becker (SPD) an die Gründung der AWO vor 89 Jahren. Damals sei die Betreuung der Heimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg das Ziel gewesen, sagte er. ?Der Grundgedanke war der Gedanke der Solidarität? und daran habe sich seither nichts geändert, auch wenn dies häufig in Frage gestellt werde. ?Solidarität ist nicht aus der Mode?, betonte der Abgeordnete. Die zwischenmenschliche Solidarität sei durch nichts zu übertreffen, meinte Becker. Wer sich für andere einsetze, die sich nicht selbst helfen können, erfülle eine enorm wichtige Aufgabe. ?Von der AWO als Auslaufmodell kann daher keine Rede sein?, betonte Becker. Zahlreiche Angehörige seiner Familie seien ebenfalls für die AWO aktiv, daher kenne er die Bedeutung des Verbandes. Als Dankeschön lud er die 20 Helferinnen der AWO Helpup zu einem Besuch des Bundestages nach Berlin ein. Als Gründungsmitglieder wurden Waltraud Harms, Elli Becker, Margret Schlink, Erika Franz und Herbert Franz für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Lotte Fuchs bringt es sogar auf eine 62-jährige Zugehörigkeit zur AWO. Fotos: Schröder (red) Foto 1: Die ?Kiebitzbühne aus Detmold trug einige Weisen aus der Gründungszeit der AWO vor. Foto 2: Die Mädchen und Jungen aus dem AWO-Kindergarten Helpup trugen zum guten Gelingen des 50. Geburtstages bei Foto 3: Die Geehrten des AWO-Ortsvereins Helpup eingetragen: 20.10.2008 - 09:46 Uhr