Oerlinghausen

Die Ausgangstüren mit Oerlinghauser Motiven versehen
Demenzkranke am ?Ausbüchsen? hindern

(gs). ?Es sollten keine Gardinen sein, um unsere Ausgangstüren zu verstecken. Auch die Klinken sollten nicht gedreht oder die Türen gar verschlossen werden, um unsere Demenzkranken Patienten vor dem Ausbüchsen zu hindern. So mussten wir uns etwas einfallen lassen?, Silvia Buhrmester, Leiterin des evangelischen Altenzentrums an der Robert-Koch-Straße 21 in Oerlinghausen, erklärt eine etwas ungewöhnliche, aber wirksame Maßnahme.
Die drei Türen zum Treppenhaus sowie die drei Zugänge zu den Fahrstühlen sind nämlich mit bunten Bildern verziert worden ? allesamt Oerlinghauser Motive. So kann man die Alexanderkirche, Rathaus, Melmsche Apotheke, Bushaltestelle und andere an den Wänden bewundern ? für die Gestaltung zeichnet Diplom-Designerin Petra Jastro verantwortlich. ?Die Vorgespräche begannen vor fast einem Jahr?, so Jastro gegenüber dem Oerlinghauser Blatt, ?da haben wir gemeinsam nach Ideen gesucht, sie besprochen und ich habe sie dann umgesetzt?. Von der Skizze über den Entwurf bis zum Einscannen und letztendlich dem Aufkleben verging noch einige Zeit ? das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. In verschiedenen Segmenten wurden die Bilder aus strapazierfähiger Folie auf die Türen geklebt und damit es nicht ?so abgeschnitten aussieht?, an den Wänden weiter geführt.
Das Altenzentrum ist ein offenes Haus, jede Etage ist über mehrere Fahrstühle und Treppenhäuser zu erreichen. Es kam in den vergangenen Jahren immer wieder mal vor, dass vor allen Dingen demenzkranke Senioren die Einrichtung verlassen haben. Das Team der Einrichtung hat lange überlegt, wie die Bewohner vor den Gefahren geschützt werden können, ohne durch das Verschließen der Türen die persönliche Bewegungsfreiheit erheblich einzuschränken. ?Da kam die Idee, die Ausgänge mit Oerlinghauser Motiven zu verzieren?, so Pflegedienstleiterin Silvia Sinning, ?und das scheint gut gelungen. Denn es haben auch schon Besucher nach dem Ausgang gefragt?. Eventuell werden alle demenzkranken Bewohner irgendwann auf der ersten Etage mit den ?versteckten? Ausgängen unter gebracht.
Am Samstag, den 14. Juni, wird im Rahmen des Sommerfestes der Sinnesgarten im Altenzentrum eingeweiht. Ab 15.00 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen, nach dem Kaffeetrinken den Sinnesgarten zu erkunden. Landschaftsarchitekt Jürgen Edenfeld wird gerne Rede und Antwort stehen. Nach Eröffnung des Sommerfestes durch den Mitarbeiterchor sorgen der Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Oerlinghausen, sowie der Perforcehornbläsercorps Teutoburger Wald für die musikalische Unterhaltung. Ballet- und Jazztänzerinnen stellen, in phantasievollen Kostümen, ihr Können unter Beweis. Ein Gartenquiz lädt alle zum Mitmachen ein. Für das leibliche Wohl ist mit Kuchenspezialitäten der Mitarbeiter, Gegrilltem und köstlichen Salaten gesorgt.
Fotos: Schröder (red)

Foto 1: Alle Ausgänge so wie hier die Fahrstuhltür, sind im Altenzentrum an der Robert-Koch-Straße mit Oerlinghauser Motiven verziert.

Foto 2: Freuen sich über die gut gelungene Verkleidung der Ausgänge v.l.n.r. Pastor Klaus Sommer (Vorsitzender des Einrichtungsträgers), Silvia Sinning, Petra Jastro, Silvia Buhrmester und Bewohnerin Elisabeth Kamp.



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eingetragen: 05.06.2008 - 10:29 Uhr