Oerlinghausen Das Innere der Bewohner noch besser erkennen Seniorenzentrum Müllerburg verbessert Situation für Demenzkranke (gs). Drei Jahre lang beteiligte sich das Seniorenzentrum Müllerburg an einem bundesweiten Projekt der Arbeiterwohlfahrt zur Situation demenzkranker Menschen in Pflegeeinrichtungen. 125 Einrichtungen aus dem ganzen Bundesgebiet waren an der Maßnahme beteiligt, unter ihnen alle acht AWO-Häuser in Ostwestfalen-Lippe. Vor einigen Tagen überreichte Dr. Christine Dittrich, Altenhilfereferentin und Projektbeauftragte des Bezirks OWL, das Zertifikat in der Müllerburg. ?In unserer Einrichtung leben 83 Personen, von denen etwas 60 bis 70 Prozent demenziell erkrankt sind?, so Einrichtungsleiterin Helga Geishecker im Pressegespräch, ?das fängt an bei leichter Vergesslichkeit und reicht bis zu starken Veränderungen. Deshalb ist es für uns enorm wichtig, dass wir herausfinden, wie es im Inneren unserer Bewohner aussieht. Dann können wir eher dafür sorgen, dass sie sich wohler fühlen?. Es wurde viel gearbeitet in den drei Jahren der Projektphase: Die Räumlichkeiten wurden kontrolliert, Abläufe und Strukturen der Organisation sowie Betreuungs- und Pflegekonzepte überprüft und die Mitarbeiter in der Arbeit mit Demenzkranken fortgebildet. Dabei stellte sich einmal mehr heraus, dass die Wohnküchen immer mehr zum Mittelpunkt des Tagesablaufs der Müllerburg-Bewohner tendieren. ?Und hier mussten wir handeln?, so Pflegedienstleiterin Ute Plass, ?der Geräuschpegel in den Küchen zum Beispiel wurde so weit wie möglich herunter gefahren. Denn das lenkt nur ab und unsere Bewohner fühlen sich nicht mehr sowohl, stehen vor Ende einer Mahlzeit auf und werden unruhig?. Es wurden auch einige Dinge eingeführt, die einen hohen Wiedererkennungswert haben wie zum Beispiel das Singen eines bestimmten Liedes zum ?Einläuten? des Mittagessens. ?Radio und Fernseher bleiben bei den Mahlzeiten aus?, sagte Demenzbeauftragte Ute Langer, ?die Mahlzeiten wurden ausgedehnt, das Frühstück findet nun in der Zeit von 7.30 bis 10.00 Uhr statt, die Mitarbeiter sitzen auch mit am Tisch und bleiben auch dort?. Besonders wichtig ist es nach Meinung des Experten, dass die Angehörigen auch fest mit in den Tagesablauf integriert werden. Die Mitarbeiter sollen so viel wie möglich über die Lebensgeschichte der Demenzkranken wissen, damit ?nahtlos an die häusliche Pflege angeknüpft werden kann?. ?Natürlich sind während der drei Jahre keine Patentrezepte im Umgang mit Demenzkranken entwickelt worden?, so Helga Geishecker weiter, ?aber das Wissen hilft uns eine ganze Menge weiter?. Foto: Schröder (red) Foto 1: Sind stolz auf die Erkenntnisse im Umgang mit Demenzkranken von oben Ute Plass, Ute Langer, Helga Geishecker, Dr. Christine Dittrich und links Therapiehund Jupp. eingetragen: 26.04.2008 - 09:40 Uhr |
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