Oerlinghausen

Festgottesdienst und gute Wünsche zum Jubiläum
100 Jahre Kirche zu Helpup

Oerlinghausen-Helpup (gs). ?Weit mehr als 20.000 Mal haben die Glocken unserer Kirche schon den Sonntag ein- und ausgeläutet?, sagte Hartmut Schulte, der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, zu Beginn des Festgottesdienstes in Helpup. Anlass war die Eröffnung des Kirchengebäudes vor 100 Jahren.
In dieser Zeit habe sich viel geändert, so Schulte. So konnte die ursprünglich vorhandene Wandmalerei nicht erhalten werden, die Fassade musste saniert und eine neue Orgel angeschafft werden. Bei der Generalüberholung des Gebäudes wurde im Inneren ein neuer, freundlicher Begegnungsraum geschaffen. ?Trotz aller Veränderungen sind es aber die dieselben Glocken geblieben, die schon vor 100 Jahren geläutet haben?, so Schulte weiter. Er verwies damit auf die Beständigkeit, die das Kirchengebäude als Gotteshaus bietet.
Am 20. März 1908 wurde das Gotteshaus in Anwesenheit von Fürst Leopold IV. eingeweiht. Er habe eigens im Tagebuch seines Vaters nachgeschaut und sich vergewissert, sagte Dr. Prinz Armin zur Lippe, der als Ehrengast nach Helpup gekommen war. ?Mein Vater hat viel davon gesprochen, wie unangenehm es ihm damals war, zu spät zu kommen?, sagte er in einem Grußwort. Denn wegen einer technischen Panne musste der Landesherr sein Auto damals stehen lassen und stattdessen die Pferde anspannen. Mit der Kutsche traf er dann nicht mehr rechtzeitig in der westlippischen Gemeinde ein.
Die zahlreichen anderen Ehrengäste äußerten sich übereinstimmend positiv über das ?herrliche Gebäude?. In seiner Predigt sagte Pastor Michael Stadermann, der Präses der Synode der Lippischen Landeskirche, dass es schon recht erstaunlich sei, dass die Helpuper nur drei Jahre benötigten, um ihre Kirche zu planen und zu bauen. Dass die erforderlichen 11.000 Reichsmark unter anderem bei einer Haussammlung zusammen kamen, sei ebenfalls bemerkenswert. ?Ich wage zu bezweifeln, ob dies heute noch in so kurzer Zeit gelingen wird?, sagte Pastor Stadermann, ?also, das ist wirklich eine starke Leistung. Deshalb meine herzlichen Glückwünsche?.
Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus gratulierten weitere Vertreter des öffentlichen Lebens. Oerlinghausens Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort betonte die Nähe zwischen der Kirchengemeinde und der Kommune. So betrachte sie den Kindergarten und den Friedhof als gemeinsame Aufgabe, denn ?wir sind gemeinsam für die Menschen da?. Leopoldshöhes Bürgermeister Gerhard Schemmel begrüßte es, dass die politischen Grenzen im kirchlichen Leben überwunden werden; der Ortsteil Greste gehört zum Einzugsgebiet der Kirchengemeinde Helpup.
?Wenn man sich Helpup auf der Bundesstraße 66 nähert, sieht man die Kirche sofort?, formulierte Superintendent Ernst-August Pohl aus Lage, ?sie steht an der richtigen Stelle, an der Straße des Lebens?. Gute Wünsche äußerten ferner der Vorsitzende des Kirchenvorstands der sächsischen Partnerstadt Augustusburg, Martin Rolle, der Vorsitzendes des CVJM, Thomas Laube, Uwe Lorenz im Namen des Männergesangvereins ?Liedertafel? und Walter Knörrich für den Verkehrs- und Verschönerungsverein sowie Vertreter der benachbarten Kirchengemeinden. Für die ehemaligen Helpuper Pfarrer Gerd Schmidt (29 Jahre im Amt). Iris Opitz-Hollburg und Hermann Donay (je elf Jahre) wurde es ein Wiedersehen mit der einstigen Gemeinde.
Fotos: Schröder (red)

Foto 1: Pastor Michael Stadermann (Präses der Synode der Lippischen Landeskirche), Dr. Armin Prinz zur Lippe, Pastor Stefan Weise, Pastor Roland Herrig aus der Partnerstadt Augustusburg, Hartmut Schulte (v.l.n.r.).

Foto 2: Ein Wiedersehen mit der ehemaligen Gemeinde: Die Pastoren Hermann Donay, Iris Opitz-Hollburg, Gerd Schmidt (v.l.n.r.)



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eingetragen: 09.04.2008 - 15:07 Uhr