Leopoldshöhe

Rückblick der NABU-Gruppe Leopoldshöhe
Aus Spaß erwächst Motivation ? Naturschutz in Leopoldshöhe

Ob es um die Beteiligung an der ?Stunde der Gartenvögel? geht, die alljährlich im Mai bundesweit stattfindet, den Einsatz für das Projekt ?ADEBAR?(Atlas deutscher Brutvogelarten), oder um die Kartierung von Faltern (Monitoring tagfliegender Schmetterlinge NRW), - die NABU-Gruppe Leopoldshöhe ist daran beteiligt, engagiert sich eindrucksvoll und überzeugend.
Allein für die Erfassung von nahezu 200 präzisen Beobachtungsmeldungen haben die vogelkundlichen Gruppenmitglieder im letzten Jahr eifrig ihre Blicke schweifen lassen, ihre Ohren gespitzt. So wurde leicht erkennbar, wo noch das schöne Lied der Nachtigall erklingt, seltene Enten schnattern oder farbenprächtige Eisvögel nach Fischen jagen.
Die begehrte Datensammlung findet Eingang in lippische und ostwestfälische ornithologische Mitteilungsblätter.
Auf welchen Hofanlagen, hinter welchen Gemäuern Falken und Eulen Quartier bezogen haben, ihren Aufwuchs großziehen, belegt eine Zusammenstellung über alle Nistkastenstandorte und Brutvorkommen, eine Liste, die laufend aktualisiert wird. Nistkästen und -körbe werden gefertigt oder angeschafft und an manchmal sehr unzugänglichen Stellen installiert ? ebenfalls im Sinne des Artenschutzes werden Nisthilfen für Mauersegler an Kirchdächern angebracht, im Winterhalbjahr einer Reinigung unterzogen.
Da gibt es Anfragen zur Artenbestimmung und auch Hilferufe ? etwa wenn sich Fledermäuse in Gebäude verirrt haben oder ein Waldkauz aus dem Kamin befreit werden muss.
Zu den Aktivitäten, die in erster Linie dem Auenschutz dienen, gehörte im Jahr 2007 das Anpflanzen der ?Echten Schwarzpappel? und das Anbringen von 28 speziellen Fledermaushöhlen.
Mit der Patenschaft für den Hinnaksteich im Krähenholz möchte der NABU deutlich machen, dass sich Naturschutz und Naherholung im dicht besiedelten Raum nicht in jedem Fall ausschließen müssen, Naturerhalt und -nutzung in verträglicher Form eine Chance haben. Um den Zustand des Waldgewässers zu erhalten, war es u.a. erforderlich, größere Mengen von Laub- und Astwerk zu entfernen.
Einst war er ein natürlicher Bestandteil heimischer Gewässer ? der Fluss- oder Edelkrebs. Sein Verschwinden ist auf verschlechterte Wasserqualitäten und naturwidrige Bachverbauungen sowie die allgegenwärtige Krebspest zurückzuführen, übertragen durch fremde Arten wie Kamber- und Signalkrebse.
Mit dem Besatz von Jungkrebsen versucht der NABU Leopoldshöhe nun, an geeigneten Stellen wieder stabile Populationen dieser als Wasserpolizei geschätzten Art anzusiedeln und aufzubauen.
Der besondere Einsatz gilt auch immer wieder der Bekämpfung von invasiven Pflanzen, Gewächsen fremder Herkunft, die eine besondere Gefahr oder Beeinträchtigung für Mensch und Natur darstellen.
Zum einen ist es der Riesen- Bärenklau, die Herkulesstaude, deren Wuchsorte über die örtlichen Randbereiche hinaus erfasst sind und regelmäßig kontrolliert werden, des weiteren eine sich schnell verbreitende Art, die insbesondere Allergikern schwer zu schaffen macht - Ambrosia, das Beifußblättrige Traubenkraut. Die Pflanze, soviel steht fest, wird immer häufiger mit sonnenblumenhaltigem Vogelfutter eingeschleppt, sie ist bereits in Leopoldshöher Gärten aufgetaucht.
Der Naturschutzbund setzt sich für einen Kinderwald in Leopoldshöhe ein und möchte damit erreichen, dass wieder mehr Menschen, besonders junge, den Wert von Bäumen schätzen lernen. Dazu muss jedoch noch ein passender Standort gefunden werden.
Das Schnittgut von Eiben ist zu schade für die Grünabfuhr oder die Eigenkompostierung ? die Nadeln finden eine bessere, zweckmäßigere Verwendung in der Brustkrebstherapie. Zum therapeutischen Nutzen sowie der kostenlosen Grünschnittabholung informierte der Naturschutzbund intensiv und ausführlich.
Neben zahlreichen weiteren, ehrenamtlichen Helferinnen und -helfern beteiligt sich auch eine Reihe von NABU-Aktiven regelmäßig an der Krötenzaunbetreuung am Alten Postweg und im Bereich des Gutes Eckendorf.
Dazu gehört immer auch eine statistische Begleitung, Datenaufarbeitungen mit aussagekräftigen Angaben zu Wanderungszeiten und -zyklen, Amphibienhäufigkeiten, Wetter- und Klimaentwicklungen.
Die Weichen sind gestellt, die Aufgabe ist klar: Mit Unterstützung der Gemeinde soll von der NABU - Gruppe ein Pflege- und Entwicklungskonzept für die offenen Flächen des Freesenberges erstellt werden. Es ist das Ziel, das wertvolle Gebiet ökologisch aufzuwerten und es durch eine bestmögliche Betreuung dauerhaft zu sichern.
Mit einem 15 Punkte umfassenden Auenschutzprogramm hat sich der Leopoldshöher NABU um einen Preis im Rahmen des Naturschutzwettbewerbes ?Muna? der Deutschen Bundesstiftung Umwelt beworben.
Unter dem Stichwort ?Multiplikationsforschung? liegt der Förderschwerpunkt diesmal auf praktischen Aktivitäten im ortsnahen Gewässerschutz, die als Ergebnis gelungener Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene und beispielhafter Kommunikation zwischen verschiedenen Institutionen oder Organisationen zustande kommen.
Die NABU-Gruppe trifft sich das nächste Mal am Donnerstag, den 7. Februar 2008 um 20 Uhr im Gasthaus Krähenholz. (red)

Foto 1: Freesenberg



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eingetragen: 19.01.2008 - 14:28 Uhr