Leopoldshöhe

Die Köpfe rauchten im Bib-Leo
Informationsabend auf dem Weg in die Selbständigkeit

Die Köpfe ?rauchten? beim Gründungsforum auf dem Weg in die Selbständigkeit im Bib-Leo. 15 junge Frauen und Männer waren erschienen, um sich von Experten all die Informationen zukommen zu lassen, die man als zukünftig Selbständiger beachten muss.
Das Experten-Team bestand aus Angela Rehorst (Handwerkskammer), Silke Quentmeier (FAIR), Gerhard Schemmel als einladender Bürgermeister, Maria Klaas (Gründungsnetzwerk), Hans Happel (Steuerberatungskammervorsitzender), Alexandra Klatt (Agentur für Arbeit), sowie den Vertretern von Sparkasse beziehungsweise Volksbank. Maria Klaas wies auf Vor-, beziehungsweise eventuelle Nachteile einer Selbständigkeit hin, die gerade in den Anfängen mit teilweise erheblichen Problemen verbunden sein kann. ?Wichtig ist, dass man die persönliche Eigenverantwortung übernimmt, die Chancen und Risiken abwägt, man muss sich fachmännisches und kaufmännisches Wissen zusätzlich aneignen, flexibel sein und auch Durchhaltevermögen zeigen. Nicht zu vergessen, dass man Grundkapital einsetzen muss?. Weitere Vorteile einer Selbständigkeit können sein: Höheres Einkommen, Imagesteigerung, berufliche Neuorientierung oder auch eine Alternative zur Arbeitslosigkeit.
Risiken verbirgt die Selbständigkeit natürlich auch: Man kann die eingesetzten Mittel verlieren, ist viel Stress ausgesetzt, hat oftmals einen 14- oder 15-Stunden-Tag, es kann auch zu Stress in der Familie führen. Außerdem kommt viel Unbekanntes hinzu, zu Anfang ist der Verdienst meist geringer und es entsteht eine große Abhängigkeit. Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile sollten Interessenten auf jeden Fall ein Existenzgründerseminar besuchen, welche von der Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer und der IHK angeboten werden. Zu allen Punkten rund um die Selbständigkeit gaben die Experten Tipps und Anregungen, die auch für die persönliche Problematik hinterfragt werden können.
Und um die ganze Thematik nicht allzu ?trocken? wirken zu lassen, hatte Schemmel einen Mann aus dem Ort eingeladen: Manfred Grund stellte den Aufbau seines Bio-Ladens im Gründerforum vor. ?Ich habe vor Beginn meiner Selbständigkeit ein Seminar speziell für Bio-Kost besucht?, berichtete Grund, ?das hat mich schon mit Riesenschritten nach vorn gebracht. Ein zweiter entscheidender Schritt bis zur Eröffnung meines Geschäftes war die ständige Begleitung eines in Gründungsdingen erfahrenen Steuerberaters?. In Kooperation führte Grund die Standortanalyse durch, stellte Kaufkraftzahlen auf, informierte sich über anfallende Mietkosten und arbeitete mit dem Steuerberater ein Konzept aus. Dann kam der berühmte Gang zur Bank, die zunächst einen Bioladen aufgrund fehlender Zahlen schlecht beurteilen konnte. Über eine Ich-AG eröffnete Grund dann seinen Bioladen. ?Heute im dritten Jahr meiner Selbständigkeit geht es mir nicht besser als vorher, aber auch nicht schlechter?, sagte der Kaufmann weiter. Bürgermeister Schemmel begrüßte die Beratung durch das Gründerforum vor Ort, sie sei intensiver und auf die einzelnen Orte zugeschnitten. (red)

Foto 1: Manfred Grund informierte die Interessierten über seinen Weg zur Eröffnung seines Bioladens

Foto 2: Das Experten-Team v.l.n.r. Angela Rehorst, Silke Quentmeier, Gerhard Schemmel, Maria Klaas, Hans Happel und Alexandra Klatt

Foto 3: Das Forum bestand aus 15 Frauen und Männern, die Interesse an einer Selbständigkeit zeigten



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eingetragen: 06.06.2007 - 10:21 Uhr