Leopoldshöhe

Fahrgäste warten auf Service am und im Bahnhof
Bahnflächentwicklungsgesellschaft verhindert zügigen Baubeginn

Leopoldshöhe-Asemissen. Verspätungen ist man bei der Bahn ja mittlerweile gewohnt, viele Züge sind nicht mehr pünktlich. Doch dass die Bahn mit ihren Immobilien genauso umgeht, müssen jetzt Investor Bernhard Schulz und die Gemeinde Leopoldshöhe erfahren.
Zum Hintergrund: Im April vergangenen Jahres hatte Schulz den das Bahnhofsgebäude von der Gemeinde Leopoldshöhe gekauft. ?Das bisherige Gebäude bietet einfach zu wenig?, meinte Schulz und legte Pläne vor, den Bahnhof wieder attraktiver zu gestalten. Das eigentlich Hauptgebäude soll bestehen bleiben, die beiden kleineren Anbauten abgerissen und durch neue größere ?Nebenhäuser? ersetzt werden. Gastronomie, Kiosk, öffentliche Toiletten und ein Service-Point sollten entstehen, entsprechende notwendige Flächen sollten von der ?Bahnflächenentwicklungsgesellschaft? erworben werden. ?Gekauft werden sollen zusätzlich der Gebäudevorplatz bis zur Busumfahrt und ein Stück in Richtung der Geleise?, erläuterte Architekt Roland Murschall bei einem Ortstermin. Ein Konzept wurde erstellt und bereits am 5. April 2006 der BEG vorgelegt ? doch bisher tat sich nichts. Es sei eine Entbehrlichkeitsprüfung erforderlich, erklärte der zuständige Sachbearbeiter der BEG in Essen. Bei erneuten Anfragen wurde seitens der BEG immer wieder aufs neue vertröstet. ?Die wollen verkaufen, aber sie rühren sich nicht?, so Murschall weiter, ?nach langer Wartezeit hat es endlich einen Termin mit der BEG gegeben. Der ist zwar recht positiv verlaufen, aber man teilte uns mit, dass der Bahnhof auf der so genannten Prioritätenliste ganz unten steht?. Alle Beteiligten hoffen nun, dass diese Prüfung im Frühjahr dieses Jahres nun endlich abgeschlossen ist und zügig mit dem Umbau begonnen werden kann. ?Es handelt sich bei diesem Objekt schließlich nicht um irgendeine Immobilie?, so Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Taron, ?die Fahrgäste haben im Moment keinen Ansprechpartner, sie warten auf den versprochenen Umbau sowie die Einrichtung eines Service-Points, wo auch Fahrkarten gekauft werden können. Und außerdem: Ein Bahnhof ohne Toiletten ? das ist eigentlich undenkbar?. Kein Verständnis für die Verschleppungstaktik zeigt Bürgermeister Gerhard Schemmel: ?Der Umbau des Bahnhofs ist ein wichtiges städtebauliches Ziel für Leopoldshöhe. Wir können schon grillig reagieren, wenn die Bahn oder Gesellschaft meint, für uns städtebauliche Prioritäten zu entscheiden. Das möchten wir doch bei uns selbst lassen?. Willi Wächter, der sich seit vielen Jahren für den öffentlichen Personennahverkehr einsetzt, schlug vor ?nach Essen zu fahren und der BEG auf die Pelle zu rücken?. Damit stieß Wächter auf allgemeine Zustimmung. ?Wir hoffen auch auf eine baldige Entscheidung?, sagte Murschall zum Schluss des Pressetermins, ?denn so lange die Grundstückslage nicht geklärt ist, können wir nichts machen. Aber unsere Geduld ist auch nicht unbegrenzt?. (red)

Foto 1: Setzen sich dafür ein, dass es mit dem Bahnhof in Asemissen endlich voran geht v.l.n.r. Donata Holthöfer (Büro Murschall), Roland Murschall, Bürgermeister Gerhard Schemmel, Willi Wächter und Hans-Jürgen Taron.

Foto 2: Das Hauptgebäude bleibt in seinen Grundzügen erhalten.

Foto 3: Die beiden Anbauten sollen abgerissen und durch größere ersetzt werden.



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eingetragen: 02.03.2007 - 11:01 Uhr