Leopoldshöhe SPD-Gemeindeverband Leopoldshöhe - ?Jedes Kind muss sein Bildungspotenzial voll entwickeln können!? Frühere Bildungsministerin Ute Schäfer kritisiert Schul- und Hochschulpolitik der Landesregierung Beim Neujahrsempfang der SPD-Leopoldshöhe stellte Ute Schäfer, Landtagsabgeordnete, und stellvertretende Landesvorsitzender der SPD, leidenschaftlich ihre Vorstellungen und Pläne von der ?Zukunft der Bildung? vor. Rund 40 Gäste diskutierten mit ihr über Kindergarten, Ganztagsangebote und Studiengebühren. Das weltweite Wissen verdoppelt sich alle fünf bis sieben Jahre. Das stellt besondere Anforderungen und Lehrer und Schüler. ?Der Wettlauf mit der Zukunft hat längst begonnen, und Deutschland besitzt keine nennenswerten Rohstoffe, deshalb garantieren nur die Köpfe unserer Kinder Innovation und Fortschritt?, erklärte Schäfer. Sie zeigte Studien auf, die verdeutlichen, wie ungerecht das gegenwärtige Bildungssystem ist. Bei gleicher Intelligenz hat zum Beispiel der Sohn eines Facharztes die vierfach höhere Wahrscheinlichkeit, für den Besuch des Gymnasiums empfohlen zu werden, als der Sohn eines Facharbeiters. Der Lernzuwachs ist in der Hauptschule am niedrigsten, am Gymnasium am höchsten. Ein Beweis, so Schäfer, für die Nachteile des mehrgliedrigen Schulsystems mit seiner frühen Aufteilung, welches es nicht zulässt, dass jedes Kind sein Bildungspotenzial voll entwickeln kann.? Weltweit habe sich das integrierte Schulsystem als erfolgreich erwiesen. Leopoldshöhe habe einen ?Riesenvorteil? durch seine Gesamtschule. Diese garantiere eine wohnortnahe Bildung, wo andere Gemeinden angesichts sinkender Schülerzahlen um ihre Schulen bangen müssten. Angesichts der zukünftigen Anforderungen die Schulen erfüllen müssten, betonte die Gemeindeverbandsvorsitzende der SPD-Leopoldshöhe Heidi Ostmann: ?Wir werden uns für die schnellstmögliche Erweiterung der Gesamtschule stark machen, um die Zukunftsfähigkeit dieser Schule weiterhin zu gewährleisten und auszubauen.? Das die schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf den Ganztag nur bei den Hauptschulen fördere, sei dagegen kontraproduktiv, angesichts deutlich zurückgehender Schülerzahlen, so Schäfer. Alle weiterführenden Schulen müssten nach der Vorstellung der SPD-Opposition hingegen ganztags angeboten werden. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers kreidete sie an, dass er 2006 einerseits die Bildung betone, Ihre finanzielle Förderung aber zurückgefahren habe. ?Man kann nicht das Jahr des Kindes ausrufen und zugleich den Geldhahn zudrehen?, sagte Schäfer. Obwohl Nordrhein-Westfalen zwei Milliarden Euro mehr Steuern eingenommen habe, würden den Kommunen zunehmend Mittel entzogen. Das bestätigte Bürgermeister Gerhard Schemmel. Quasi über Nacht habe das Land die Förderung der Betreuung an Schulen von 8 bis 13 Uhr zusammengestrichen. ?Da fehlten uns 9000 Euro?, so Schemmel. Die Forderung einiger Gäste, dass Bildung kostenlos sein müsse, konnte Ute Schäfer vehement unterstützen. Dies betreffe auch die berufliche Bildung und die Hochschulen. Das die Zahl der Studienanfänger jetzt erstmals um zehn Prozent sank, sei erschreckend. ?In solch einer Situation noch Studiengebühren zu erheben, ist ein Drama?, so Schäfer. Bildung, so befürchtet die Sozialdemokratin, werde nach den Vorstellungen der schwarz-gelben Koalition in NRW bald kein öffentliches Gut mehr sein, man werde sie kaufen müssen (red) Foto 1: Bürgermeister Gerhard Schemmel (l.) und ein Teil der Gäste, die zum Neujahrsempfang erschienen waren Foto 2: Gemeindeverbandsvorsitzende Heidi Ostmann (l.) überreicht Ute Schäfer als Dank einen Blumenstrauß eingetragen: 05.02.2007 - 14:15 Uhr |
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