Leopoldshöhe

Informationen aus Rats- und Ausschusssitzungen

Strukturwandel in Leopoldshöhe
In der letzten Sitzung des Gemeinderates am 8. Juni 2006 konnte Bürgermeister Schemmel Herrn Dr. Hans-Joachim Keil von der Regionalplanungsabteilung der Bezirksregierung Detmold begrüßen. Herr Dr. Keil erläuterte sodann sowohl den Mitgliedern des Rates als auch dem interessierten Publikum im Rahmen eines Vortrags den demografischen Wandel in Leopoldshöhe. Neben einem Rückblick und Darstellungen zur aktuellen Situation zeigte Dr. Keil aber auch Zukunftsprognosen auf.
Im Einzelnen ging es um Demografie, Migration, Allgemeinbildende Schulen, Arbeitsmarkt und Kommunalfinanzen.
Die Einwohnerzahl unserer Gemeinde hat sich seit 1939 verdreifacht. Leopoldshöhe profitiert hier eindeutig von der Nähe zu Bielefeld und von der verkehrsgünstigen Lage an der A2. Die Ausländer-, Aussiedler- und Einbürgerungsquote ist im OWL-Vergleich relativ gering. Gegenwärtig ist allerdings wie fast überall auch in Leopoldshöhe ein leichter Rückgang der Einwohnerzahlen festzustellen. Waren laut der amtlichen Statistik im Jahr 2000 insgesamt 16.336 EinwohnerInnen gemeldet, beläuft sich die Zahl für 2004 auf 16.246.
Auch wenn von 2001 bis 2005 per Saldo 214 Arbeitsplätze auf dem Leopoldshöher Arbeitsmarkt verloren gegangen sind, so kann sich Leopoldshöhe aufgrund seiner Standortgunst von der ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung im Kreis Lippe abkoppeln. Langfristig gesehen kann in unserer Gemeinde von einer äußerst positiven Entwicklung hinsichtlich der Zahl der Arbeitsplätze gesprochen werden. Hier ist eine Steigerung von 2.200 im Jahr 1986 auf 3.637 bezogen auf das Jahr 2004 zu verzeichnen.
Durch die frühe Entscheidung für eine Gesamtschule hat Leopoldshöhe angesichts der Gemeindegröße ein gutes Schulangebot, wenngleich nur jeder 2. Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren die Gesamtschule auch besucht. Insgesamt kann man feststellen, dass die einheimischen Schülerinnen und Schüler in Leopoldshöhe gute Schulabschlüsse erreichen. Dies gilt auch für die Schulpendler auf weiterführende Schulen in den Nachbargemeinden.
Weiterhin erläuterte Herr Dr. Keil anhand eines Zahlenwerkes die Kommunalfinanzen für unsere Gemeinde. So sind die Gebühren und zweckgebundenen Abgaben in Leopoldshöhe eher niedrig, während sich die Realsteuerkraft und die Steuereinnahmekraft vergleichsweise auf höherem Niveau befinden.
Auch wenn unsere Gemeinde im Großen und Ganzen ?gesund? ist, so dürfen doch wichtige Aufgaben wie die Sicherung und Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen und eine stärkere soziale Integration der Migranten nicht in Vergessenheit geraten. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, dem allgemeinen Trend zum Abbau der sozialen Gerechtigkeit entgegenzuwirken.
Insgesamt bleibt festzustellen, dass die aktuellsten Bevölkerungsprognosen angesichts der realen Entwicklung davon ausgehen, dass die Bevölkerungsentwicklung in OWL auf einem niedrigeren Niveau verlaufen wird, als noch vor zwei Jahren vorhergesagt. Die Ursachen hierfür sind in dem stark zurückgehenden Aussiedlerzuzug und der überdurchschnittlich schlechten Arbeitsplatzentwicklung in OWL zu finden.
Weitere Informationen zu den Themen Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Migranten, Analyse der Bildungslandschaft der allgemein- und berufsbildenden Schulen sind im Internet unter http://www.brdt.nrw.de in der Rubrik ?Aus der Region / Strukturdaten? abrufbar.

Planungen zum Bau eines neuen EDEKA-Marktes im Ortsteil Schuckenbaum
In seiner letzten Sitzung am 17. Mai 2006 hat sich der Hochbau- und Planungsausschuss u. a. mit den Planungen zum Bau eines neuen EDEKA-Marktes an der Herforder Straße im Ortsteil Schuckenbaum beschäftigt.
Zur Vorgeschichte: Bereits im Februar diesen Jahres fand im Rathaus ein Gespräch statt, um das die EDEKA nachgesucht hatte. Seitens der EDEKA-Vertreter wurde dargelegt, dass der bestehende Markt an der Herforder Straße in seiner jetzigen Form keine Überlebenschancen hat, da die momentane, nicht erweiterbare Größe der Verkaufsfläche den heutigen Marktansprüchen nicht mehr genügt und die Stellplätze nicht ausreichend sind. Damals wurden die Gemeindevertreter gebeten, Vorschläge für einen möglichen neuen Marktstandort zu machen.
Im Rahmen eines Gesprächs mit der Regionalplanung der Bezirksregierung und dem Kreis Lippe wurde deutlich, dass eine Marktverlegung grundsätzlich positiv beurteilt wird, aber ausschließlich in westliche Richtung, um die Versorgungsstruktur in den Ortsteilen Schuckenbaum, Nienhagen, Bexterhagen usw. zu verbessern. Parallel zu den Überlegungen der Gemeindeverwaltung haben auch die von der EDEKA informierten Investoren versucht, ein passendes Grundstück zu finden. Ein Bad Salzufler Investor hat sich nun ein entsprechendes Grundstück im Bereich der Herforder Straße ?gesichert? und hat sich auf Anregung der Verwaltung bereit erklärt, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan durch ein von ihm zu beauftragendes Ingenieur-Büro und auf seine Kosten erstellen zu lassen.
In einer kontroversen Diskussion haben sich die Mitglieder des Hochbau- und Planungsausschusses sodann eingehend mit dieser Problematik beschäftigt. Angesprochen wurde auch eine mögliche Erweiterung des jetzigen Standortes. Dies ist jedoch aufgrund der dann fehlenden Parkmöglichkeiten nicht umsetzbar. Abschließend bleibt festzustellen, dass der Hochbau- und Planungsausschuss ? bei zwei Nein-Stimmen ? dem Bau eines EDEKA-Marktes an der Herforder Straße im Ortsteil Schuckenbaum grundsätzlich positiv gegenüber steht. (red)

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eingetragen: 26.05.2006 - 15:14 Uhr