Bad Salzuflen

Grüne stehen zur Bücherei

Mit Erstaunen hat die Grüne Ratsfraktion die Presseerklärung der FDP über das Ehrenamt in der Bücherei zur Kenntnis genommen. Die Schließung der Stadtteilbüchereien bzw. Schulbüchereien ist für die Grünen nach wie vor kein Thema, das hat nichts mit Populismus, sondern mit Bildungspolitik zu tun. Die FDP braucht auch die Verwaltung nicht auffordern, eine Lösung zu erarbeiten, es werden bereits Lösungen erarbeitet - die Verkürzung der Öffnungszeiten und ein inhaltliches Angebot, das sich stärker an den Kunden, den Schülern, orientiert. "Mit den Einzelheiten sollte sich der Bildungsausschuss befassen, man könnte beispielsweise noch über eine Verschiebung der Öffnungszeiten nachdenken, damit Schüler auch vor dem Unterricht an Medien gelangen können", so Robin Wagener, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Ferner schlägt die FDP vor, die Bücherei durch ehrenamtliches Engagement zu führen und begrüßt die Gründung eines Fördervereins.
"Merkwürdiger Weise war bei der Gründungsveranstaltung des jüngst gegründeten Vereins "Freunde und Förderer der Stadtbücherei Bad Salzuflen" kein FDP-Mitglied zu sehen", sagte Grita Behrens, Ratsfrau der Grünen und Beirat im Vorstand des Fördervereins. "Die Mitgliedschaft ist für 15 EUR jährlich wohlfeil. Alle Interessierten sind willkommen; gerne können auch die Mitglieder der Liberalen Partei ihre guten Ratschläge tatkräftig umsetzen. Beitrittsformulare liegen in der Bücherei aus. Ehrenamt ist gut und wichtig, aber zur Büchereiarbeit gehört auch Fachkompetenz und wenn keiner mehr Geld verdient, funktioniert die Kommune auch nicht mehr", so Behrens.

Die Grünen sind nicht grundsätzlich gegen die Einbindung Ehrenamtlicher: "Schüler über ehrenamtliche Mitarbeit in die Büchereien einzubinden, halte ich für sinnvoll, auch und gerade um die Identifikation mit der Bücherei und dem Medium Buch zu fördern, wenngleich das natürlich kein Ersatz, sondern nur eine Ergänzung zu den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen ist", ergänzte Wagener. Insgesamt halten es die Grünen für wichtig, die Büchereien als städtische Einrichtung stärker mit den Schulen zu vernetzen und damit eine noch höhere Akzeptanz bei den Kunden zu erreichen, um langfristig den Erhalt dieser Institutionen zu sichern. Dabei muss natürlich auch auf die Effizienz des Geldeinsatzes geachtet werden. (red)

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eingetragen: 20.07.2005 - 17:15 Uhr