Überregional

Lippische Johanniter feiern ?Geburtstag?

Für die Mitglieder des ältesten geistlichen Ritterordens der Welt ist der Johannistag Ende Juni ein ganz besonderer Tag. Er ist gleichsam der ?Geburtstag? der Johanniter. In diesem Jahr gab es jedoch doppelt Grund zum Feiern: Die Subkommende Detmold des Johanniter-Ordens blickt außerdem auf ihr 50jähriges Bestehen zurück. So kamen jetzt die lippischen Ordensritter und ehrenamtlichen Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) im Johanniterstift Lügde zusammen, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern diesen besonderen Johannistag zu feiern.
Der Johannistag erinnert an Johannes den Täufer, den Namenspatron des mittlerweile mehr als 900 Jahre bestehenden Ordens. Die Johanniter verstanden und verstehen sich als Hospitalorden ?den Herren Kranken zu dienen?, wie es in der Ordensregel niedergelegt ist. Ihr erstes Hospital gründeten die Johanniter während der Kreuzzüge, so dass die Bezeichnung ?Ritterlicher Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem? auf diese Zeit zurückweist.
Und noch heute steht die Hilfe für Kranke und Pflegebedürftige im Mittelpunkt der Ordensarbeit. Da lag es nahe, den Johannistag zusammen mit den knapp 100 Bewohnern des Johanniter-Stifts Lügde zu feiern. Denn das 1996 gegründete Haus bietet mehr als eine angenehme Wohnanlage für Senioren: Die Einrichtung hat sich auf die Betreuung von Alzheimer- und Demenzerkrankten spezialisiert.
Nach einem Abendmahlsgottesdienst, den der Lügder Pfarrer Holger Nolte-Günther für die Johanniter gehalten hatte, begrüßte Dr. Roderich Kreft, Leiter der Subkommende Detmold, die Festgäste zu Kaffee und Kuchen im Garten des Stifts an der Kanalstraße. Die Subkommende umfasst den Kreis Lippe und angrenzende Regionen wie Bad Pyrmont oder Rinteln. In seiner Ansprache wies Kreft darauf hin, dass sich die sozialen Gegensätze in der Gesellschaft weiter verschärfen werden. An dieser Stelle seien die Johanniter in Zukunft gefordert, um helfend einzugreifen.
Herbert Voedisch, Geschäftsführer der Johanniter-Einrichtungen in Norddeutschland, und Einrichtungsleiterin Inga Francksen führten anschließend die Gäste durch die Räume des Stifts, das von der JUH betrieben wird. Die Führung stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmern, sind doch zahlreiche Ordensritter gleichzeitig auch Mitglieder des Kuratoriums des Johanniter-Stifts. Für JUH-Kreisvorstand Matthias Schröder wurde damit erneut die enge Verbundenheit zwischen Orden, Unfall-Hilfe und Stift deutlich. Johanniter und Stiftbewohner ließen schließlich den Johannistag mit einem stimmungsvollen Grillabend ausklingen. (red)

Foto 1: Auf dem Bild von links: JUH-Vorstand Matthias Schröder, Stift-Leiterin Inga Francksen, Herbert Voedisch, Geschäftsführer der JUH-Einrichtungen in Norddeutschland, und Subkommende-Leiter Dr. Roderich Kreft.



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eingetragen: 16.07.2005 - 13:58 Uhr