Politik

Sparvorschläge von SPD/CDU/FDP auf Kosten der Jugend und der Bildung inakzeptabel.

Bündnis 90/ Die Grünen halten die Sparvorschläge der großen Koalition im Rat der Stadt Lage für unausgegoren. Sie schränken nach Einschätzung von Grünen-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Rosenow zu einem großen Teil die Jugendarbeit und die Ausbildung unserer Kinder erheblich ein.
Eine kurzfristige Kostenreduzierung bei der Musikschule von 44 % innerhalb von zwei Jahren kann nur zu einer erheblichen Angebotseinschränkung führen.
Eine musikalische Bildung rückt dann für Kinder, die keine besserverdienenden Eltern haben, in weite Ferne. Ein Kostenbewusstsein und Einsparungen sind natürlich auch bei der Musikschule nötig; in diesem Ausmaß aber überzogen.

In der Realschule ist eine Modernisierung von Fachräumen unabdingbar, wenn man den Qualitätsstandard auch dieser Schule erhöhen will. Ein Aufschub von mehreren Jahren ist bildungspolitisch falsch. Es geht nicht um eine Erweiterung, sondern eine überfällige Verbesserung der Raum- und Ausstattungssituation einer Schule, die erheblichen Nachholbedarf hat.
Einsparungsbemühungen bei den hohen Kosten zur Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Heimen sind nach dem CDU/SPD/FDP-Konzept (Vermittlung in Familien) nicht erreichbar. Es geht hier um Kinder und Jugendliche, die zumeist aus sehr problematischen Familien kommen und erhebliche psychische Probleme haben und eine umfassende therapeutische Betreuung brauchen. Wenn man in diesem Bereich Kosten sparen will, muss man zuerst präventive Maßnahmen ausweiten. Das heißt aber, dass zuerst Mehrkosten anfallen. Ein Erfolg stellt sich erst zeitverzögert ein.

Gleichzeitig zu diesen undurchdachten Sparvorschlägen betreibt die große Koalition aber einen Stellenabbau gerade in diesem Bereich ohne den Jugendhilfeausschuss als zuständiges Gremium zu informieren. So wurde gerade eine ganze Stelle im städtischen Jugendzentrum gestrichen.
Erst nach Intervention von Hildegard Hempelmann (Die Grünen) kam diese Problematik auf die Tagesordnung des nächsten Jugendhilfeausschusses.

Auch die Stadtbücherei eignet sich nicht als Sparschwein der Stadt. Die Personalkosten lassen sich nicht ohne Angebotseinschränkung reduzieren.
Eine deutliche Erhöhung der Ausleihgebühren würde auch hier wieder nur die Personengruppen treffen, die sich ansonsten das Lesen nicht mehr leisten könnten. Stattdessen müsste über eine Angebotsverbesserung nachgedacht werden. Gleichzeitig müssten die gesamten Betriebskosten auf den Prüfstand. (red)

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eingetragen: 22.06.2005 - 10:27 Uhr