Politik

SPD begrüßt Bemühungen um Verbundausbildung in Lippe
Antrag vom Sommer 2004 wird aufgegriffen

?Wir hoffen, dass es noch in diesem Monat zur Gründung eines Vereins für Verbundausbildung in Lippe kommt. Gleichzeitig fordern wir kleine und mittlere Unternehmen im Kreisgebiet auf, sich an diesem Verein zu beteiligen und verstärkt Lehrlinge einzustellen.? Gerd Belz, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, ist froh, dass nun offensichtlich frischer Wind in den lippischen Ausbildungsmarkt kommt und ein entsprechender SPD-Antrag vom Sommer vergangenen Jahres endlich aufgegriffen wird.
Nach Informationen der Kreistagsfraktion, haben sich der Kreis Lippe, die Stiftung Standortsicherung, die Stadt Detmold und die GILDE GmbH bereit gefunden, bei einer solchen Vereinsgründung zusammen zu arbeiten. Auch Gespräche mit den Kammern seien bereits geführt worden.
Ziel eines solchen Vereins für Verbundausbildung sei es, Unternehmen zu ermutigen, Ausbildungsplätze erstmals oder zusätzlich bereit zu stellen, die sonst nicht entstanden wären. ?Das kann erfolgreich sein, weil der Verein den bürokratischen und finanziellen Aufwand für die Betriebe übernimmt?, betont Fraktionsvize Dr. Axel Lehmann. Der Verein würde die Lehrlinge selbst einstellen, die Ausbildung in den unterschiedlichen Firmen koordinieren und die Formalitäten mit Kammern, Prüfungsausschüssen und Berufskollegs erledigen. ?Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Junge Menschen in Lippe erhalten eine berufliche Perspektive und die Unternehmen die Fachkräfte, die sie sonst in wenigen Jahren Hände ringend suchen würden?, so Lehmann weiter.
Bereits im Sommer 2004 hatte die SPD-Fraktion im Schulausschuss einen Antrag gestellt, dass der Landrat mit der Organisation von Verbundausbildung in Lippe zu beauftragen sei. Dabei hatten die Sozialdemokraten auch auf die bisherigen Erfahrungen der GILDE GmbH in Detmold verwiesen. Gerd Belz: ?Damals hat die CDU unseren Antrag leider nicht mittragen wollen. Umso mehr freut uns, dass er jetzt offensichtlich wieder aufgegriffen wird.? Irritiert ist die SPD jedoch einmal mehr über die Informationspolitik des Landrates. ?Während die Bürgermeister offensichtlich schon von den Überlegungen verständigt sind, ist weder der Schul- und Sozialausschuss in seiner Sitzung am 25. Mai noch der Stiftungsrat der Standortstiftung informiert worden. Angesichts der Bedeutung dieses Themas ist das für uns unverständlich?, erläutert Belz.
Aus Sicht der SPD wird ein Verein für Verbundausbildung in Lippe zum kommenden Herbst noch keine Wunder auf dem Lehrstellenmarkt vollbringen können. Aber der eingeschlagene Weg sei richtig. ?Trotz der erneut mangelhaften Informationspolitik des Landrates, werden wir die Bildung eines solchen Vereins deshalb auch voll unterstützen?, stellt der SPD-Fraktionschef in Aussicht. ?Außerdem sind wir auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, die Situation auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern. Wir arbeiten gegenwärtig an der Übertragung des so genannten Hamburger Modells auf Lippe?, informiert Willi Nagel, Vorsitzender des zuständigen Fachausschusses. ?Dabei geht es um spezielle Berater in den einzelnen Kommunen, die den Übergang von der Schule zur Ausbildung für die jungen Menschen ganz individuell begleiten?, erläutert Nagel und stellt noch für den Sommer einen entsprechenden SPD-Antrag in Aussicht. (red)

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eingetragen: 07.06.2005 - 10:55 Uhr