Überregional

Schadstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln
Gesundheitsgefahren durch Ayurveda-Produkte

Wer Stress ablegen, seinem Körper und der Seele etwas Gutes tun will, schwört auf Ayurveda. Die alte indische Heilkunde sorgt mit diversen Heilbehandlungen und einer besonderen Ernährung auch hierzulande für Furore. Zur Unterstützung eines Therapieerfolgs werden im Handel zahlreiche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel aus ayurvedischen Kräutern angepriesen. ?Doch die speziellen Präparate, Tees und Gewürze können mit Schwermetallen wie Blei, Quecksilber und Arsen belastet sein?, warnt die Verbraucherzentrale NRW und rät Anwendern bei ihrer Produktwahl, auf eine geprüfte Herkunft zu achten:
- Ayurveda-Heilmittel werden frei im Handel oder Internet verkauft: Ayurveda ist eine ganzheitliche Heilslehre, die unter anderem mit speziellen Diäten und Badekuren und der Anwendung natürlicher Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel für die Wiederherstellung und Erhaltung eines seelischen und körperlichen Gleichgewichts wirbt. Unterstützende Produkte, die aus Arzneipflanzen und Mineralien gewonnen werden - eigene Tees, Gewürze, Getränke, Kräuter- und Aroma-Öle - sind frei verkäuflich in Naturkostläden, Reformhäusern oder im Internet erhältlich. Doch importierte ayurvedische Produkte können Schwermetalle - speziell Anteile von Blei, Quecksilber und Arsen - enthalten. Das belegen einige Untersuchungen.
- Gesundheitsgefahren drohen beim Genuss unkontrollierter Produkte: Wer Ayurveda-Präparate einnimmt und dauerhaft unter Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder körperliche Schwäche klagt, sollte die Präparate absetzen und unbedingt einen Arzt aufsuchen, der abklärt, ob es Anzeichen für eine Schwermetallvergiftung gibt. Bevor man Kindern ayurvedische Mittel verabreicht, sollte der Kinderarzt dazu befragt werden.
- Beim Kauf auf geprüfte Qualitätsprodukte achten: Wer ayurvedische Nahrungsergänzungsmittel, Getränke, Tees oder Gewürze innerlich anwenden möchte, sollte sich beim Händler oder Internetvertrieb über Herkunft und Herstellungsbedingungen der Produkte erkundigen. Anbieter sollten schriftlich belegen können, dass sämtliche Importwaren bezüglich ihrer Schwermetallbelastung untersucht worden sind. Das gilt auch für Bio-Präparate, obwohl deren Rohwaren bereits strengeren Produktionsauflagen unterliegen. Produkte, die nachweislich nach dem ISO 9001-Stan-dard hergestellt wurden, sind beim Kauf zu bevorzugen, da diese Waren regelmäßigen Qualitätskontrollen unterliegen.
- Von Ayurveda-Mitteln keine Allheilwirkung erwarten: Anwender sollten sich nicht unbedingt einen gesundheitlichen Nutzen von diesen Spezialprodukten versprechen. Es gibt keine gesicherten Belege über die Wirkungsweise von Ayurveda-Präparaten. Soweit es sich bei den innerlich anwendbaren Mitteln nicht um zugelassene Medikamente, sondern lediglich um Nahrungsergänzungs-mittel handelt, darf bei diesen Produkten nicht mit einer medizinischen Heilwirkung geworben werden. (red)

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eingetragen: 29.04.2005 - 17:46 Uhr