Überregional

Feuerwehrübung in Währentrup erfolgreich

Oerlinghausen-Währentrup (gs). An einer Feuerwehrübung in Währentrup waren in der vergangenen Woche rund 70 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Oerlinghausen beteiligt. Ohne Vormeldung wird einmal im Jahr der Ernstfall geprobt. Alles wirkte sehr realistisch: Aus dem Reiterstübchen auf dem Hof Brokmeier dringt Qualm, auf dem Balkon rufen blutrot geschminkte Jugendliche um Hilfe. Angenommen wird ein Küchenbrand, bei einer Fettexplosion hat es drei Verletzte gegeben. Um 17.05 Uhr geht ein Notruf bei der Feuerwehrzentrale in Lemgo ein. ?Jetzt bin ich gespannt, ob die vorgeschriebenen acht Minuten eingehalten werden?, sagt der Oerlinghauser Wehrführer Thomas Kronshage. In einiger Entfernung zum Unfallort verfolgt er das Geschehen. Tatsächlich, bereits um 17.15 Uhr treffen die ersten beiden Löschfahrzeuge sowie ein Einsatzleitwagen der Feuerwehr ein.
Mit Atemschutzgeräten kämpfen sich drei Feuerwehrtrupps durch den verqualmten Flur, um die vermeintlichen Brandverletzten zu bergen. Währenddessen wird draußen der Platz ausgeleuchtet und die große Drehleiter ausgefahren, um die Jugendlichen vom Balkon zu retten. Im Inneren des Gebäudes liegen Peter Schmidt und Jan Heienbrok auf dem Boden und sehen schrecklich aus: die Hände, die Arme und das Gesicht der Beiden scheinen voller Brandwunden zu sein. Hier hatten Tanja Malz und Kerstin Weschky von der Johanniter-Unfallhilfe aus Bad Salzuflen ganze Arbeit geleistet. Die zwei Jungen werden ins Freie geführt, in wärmende Decken gehüllt und zum Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes aus Leopoldshöhe geführt. Jetzt wird die Übung kurzfristig erweitert: Die Lage droht zu eskalieren, denn das angenommene Feuer greift auf die Reithalle über. Nun reichen auch die mitgeführten Wasservorräte nicht mehr. Schläuche werden an Hydranten angeschlossen, aus dem Teich neben der Reitanlage wird mit Hilfe einer Tragkraftspritze weiteres Wasser gepumpt. Einsatzleiter Matthias Bracht aus Helpup gibt Vollalarm und fordert zusätzlich einen weiteren Drehleiterwagen aus Leopoldshöhe an. Er wird benötigt, um eine sogenannte Riegelstellung aufzubauen. Von zwei Seiten richten die Blauröcke nun die Schläuche auf das Dach der Reithalle und der benachbarten Gebäude, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.
Aus Kachtenhausen werden ebenfalls Kameraden angefordert. Sie bauen neben dem Unfallort ihr Dekontaminationszelt auf, in dem sich die Atemschutzgeräteträger nach ihrem kräftezehrenden Einsatz aufwärmen können. Jetzt sind neun Fahrzeuge der Feuerwehr und des Roten Kreuzes vor Ort. Bis auf eine kleine Beobachtergruppe um Wehrführer Kronshage sind alle beteiligten Rettungskräfte beschäftigt; sie wissen, was zu tun ist, arbeiten konzentriert Hand in Hand. Der Ablauf entspricht ganz den Plänen von Michael Sielemann, stellvertretender Löschzugführer in Helpup, und Stadtjugendfeuerwehrwart Jan Horenburg. Sie hatten die Übung in Abstimmung mit Wehrführer Kronshage ausgearbeitet. In einer ersten Stellungnahme zeigten sie sich recht zufrieden. ?Das hat gut funktioniert?, meinten sie. (red)

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eingetragen: 11.12.2012 - 09:48 Uhr