Leopoldshöhe

FDP will Positionen klar machen
Schule war das Thema

Im Rahmen ihrer Veranstaltungsserie Leo Liberal befasste sich die Leopoldhöher SPD am 13. April im BIB mit dem Thema Schule und hatte das Ganze so umrissen "Offene Ganztagsschule - Einheitsschule. Unsere Schulen zwischen Reformeifer und Geldmangel."
Als sachkundige Referentin konnte Ingrid Pieper-von Heiden, bildungspolitische Sprecherin der FDP Landtagsfraktion eingeladen werden. Nach Meinung von Frau Pieper-von Heiden würden derzeit an den Grundschulen viele Neuerungen eingeleitet, ohne die finanziellen Mittel mitzuliefern. Was im nächsten Jahr starten soll laut den Vorstellungen der jetzigen Landesregierung - in der Grundschule 2 Jahrgänge in einer Klasse zu unterrichten - sei mit der jetzigen personellen Situation nicht zu leisten. Weil die Schulkindergärten wegfielen, müssten auch nicht schulreife Kinder aufgenommen werden. Alle Kinder kommen entweder nach 1, 2 oder 3 Jahren in die dritte Klasse. Die FDP fordere: Schuleingangsstufe ja, aber kleinere Klassen und Mitwirkung von Sozialpädagogen für die Förderung von defizitbeladenen Kindern. Wenn das nicht machbar sei, dann sollte man auf die Schuleingangsstufe verzichten und beim jetzigen System bleiben. Das Argument, es würden schließlich 1.000 neue Lehrkräfte eingestellt sei nicht stichhaltig, so Frau Pieper-von Heiden, "diese neuen Lehrer gehen für Englisch drauf". Auch die "Offene Ganztagsschule" (Nachmittagsbetreuung) findet in der Form, wie sie im Sommer starten soll, nicht den Beifall der FDP. Es würden neue Infrastrukturen geschaffen - pro Gruppe (25 Kinder) gäbe es schließlich vom Bund einmalig 115.000 Euro. Darauf müsse die Kommune noch 10% Eigenmittel draufpacken. In Leopoldshöhe würde die Bundesförderung exakt ausgeschöpft. Was passiert aber bei rückläufigen Kinderzahlen, wenn die geschaffenen Kapazitäten der "Offenen Ganztagsschule" nicht ausgelastet würden, so die Bedenken von Frau Pieper-von Heiden. Ein weiteres Problem seien die verschiedenen Träger der "Off. Ganztagsschule". Hier in Leopoldshöhe ist es z.B. die Volkshochschule Lippe-West. Es sei zu befürchten, dass Betreuungspersonal für "kleines Geld" beschäftigt werden und eine optimale Betreuung z.B. der sogenannten "Defizitkinder" sei nicht möglich. Deshalb fordere die FDP: 50% ausgebildete Lehrer müssten auch in der "Off. Ganztagsschule" einen angemessenen Qualitätsrahmen sichern.
Am 1.9.05 trete das neue Schulgesetz in Kraft - wenn sich die Regierungsmehrheit im Land ändere, so kündigte Frau Pieper-von Heiden an, würden FDP und CDU sofort für eine Änderung sorgen. (red)

Foto 1: Ingrid Pieper-von Heiden mit dem Leopoldshöher FDP-Ratsmitglied Marie-Luise Asemissen, rechts im Bild



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eingetragen: 19.04.2005 - 17:14 Uhr