Leopoldshöhe

Dreschfest auf dem Heimathof
Treckerfreunde verbreiteten faszinierenden Dieselgeruch

Leopoldshöhe (gs). Knatternde Motoren, dampfende Maschinen und auch Muskelkraft waren angesagt beim traditionellen Dreschfest auf dem Heimathof, welches alle zwei Jahre von den Treckerfreunden Leopoldshöhe veranstaltet wird. Mehrere hundert Besucher ließen es sich nicht nehmen, am vorletzten Sonntag den Heimathof zu besuchen um die historischen Arbeitsgeräte in Aktion zu sehen. Rainer Sieveke, Vorsitzender der Treckerfreunde, und sein Stellvertreter Jürgen Stemmer sowie die anderen Vereinsmitglieder hatten wieder einmal ein schönes Fest organisiert. ?Wir freuen uns, wieder einmal eine Reise in die landwirtschaftliche Vergangenheit machen zu dürfen?, sagte Sieveke in der Begrüßung, ?unser Bestreben ist es, die teilweise sehr alten historischen Gerätschaften zu erhalten und zu pflegen. Das geht jedoch nicht ohne die Unterstützung von Sponsoren, denen wir besten Dank sagen?. Aus Clarholz-Sande war eine Gruppe von Treckerfreunden angereist, die Anreise per Traktor dauerte dreieinhalb Stunden. Bürgermeister Gerhard Schemmel lobte in seiner Begrüßung die ?malerische Kulisse des Heimathofes?. ?Ich freue mich, dass die Treckerfreunde Leopoldshöhe der Bevölkerung und da vor allen Dingen den jüngeren Menschen die Gelegenheit bieten, diese Gerätschaften zu präsentieren?, sagte das Gemeindeoberhaupt, ?das ist ein faszinierendes Hobby der leichte Dieselgeruch in der Luft hat eine gewisse Faszination?.
Das Dreschfest begann mit einem plattdeutschen Gottesdienst, zu dem über 100 Leute erschienen.
Highlight des Dreschfestes war zweifellos die Dreschmaschine der Familie Diekmann, die Vorführungen wurden von vielen Gästen bestaunt. Um im wahrsten Sinne des Wortes die ?Spreu vom Weizen zu trennen?, wurde die alte Dreschmaschine von sechs Männern bedient. Ernst Busch hat sich den Deutz-Motoren verschrieben, die vor mehr als 80 Jahren der Stromerzeugung dienten. Er hatte zwei Standmotoren aufgebaut, einer davon hat in früheren Zeiten ein Bohrwerk angetrieben. Mehrere Jahre benötigte Busch, um den größeren Motor aus dem Jahr 1939 wieder instand zu setzen. ?Es wird immer schwieriger, an Ersatzteile zu kommen?, verriet der rüstige Senior. Traktoren trieben auch die Maschinen an, mit deren Hilfe Holz gespalten und auch gesägt wurde. Ein Hingucker für die Besucher war auch das Bulldog-Glühen, bei dem der Traktor mittels einer Lötlampe angeheizt wurde. Ein weiterer Höhepunkt des Dreschfestes war die Dampfmaschine von Peter Schilling, der das Gerät in vier Jahren Arbeitszeit nachbaute. Außerdem hatten mehr als 50 Treckerfreunde ihre Maschinen auf dem Gelände des Heimathofes ausgestellt, landwirtschaftliche Produkte und Zubehör wurden verkauft. Für die musikalische Untermalung des Dreschfestes sorgte das Akkordeonorchester des Heimatvereins, abgerundet wurde das Programm vom Original Leopoldshöher Volkstanzkreis. Und wie in der Vergangenheit hatten die Eisenbahnfreunde Lage einige Meter Feldbahn aufgebaut, eine kurze Fahrt über das Gelände kam bei kleinen und großen Besuchern sehr gut an. Auch an das leibliche Wohl war gedacht worden, neben der traditionellen Bratwurst gab es leckeren Kuchen und weitere Köstlichkeiten und die dazu gehörigen Getränke.
Fotos: Günter Schröder (red)

Foto 1: Die Liebe von Ernst Busch gilt alten Deutz-Motoren, wie dieser Bohrwerkantrieb aus dem Jahr 1939.

Foto 2: Die Eisenbahnfreunde Lage fuhren mit kleinen und großen Besuchern eine Runde über das Gelände der Heimathofes

Foto 3: Ein Highlight des alle zwei Jahre statt findenden Dreschfestes: Die historische Dreschmaschine der Familie Diekmann.

Foto 4: Das Getreide wird in der Maschine vom Korn befreit und anschließend zu Ballen gepresst.

Foto 5: Aus nah und fern waren die Leute mit ihren Traktoren gekommen, um sie interessierten Besuchern vorzuführen.

Foto 6: Die ?malerische Kulisse? des Heimathofes zog mehrere hundert Besucher zum Dreschfest an.

Foto 7: Rainer Sieveke und Jürgen Stemmer von den Treckerfreunden Leopoldshöhe begrüßten viele interessierte Gäste auf dem Heimathof.



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eingetragen: 04.10.2012 - 17:42 Uhr