Bad Salzuflen

100 Jahre TSG Holzhausen/Sylbach
Festkommers zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe

Bad Salzuflen-Holzhausen/Sylbach (gs). Wenn jemand 100 Jahre alt wird, dann gibt es viel zu berichten und zu erzählen. So auch bei der Turn- und Sport-Gemeinschaft (TSG) am vergangenen Freitag. Der Verein hatte zum Festkommers in die Turnhalle gebeten und viele Vertreter anderer Vereine und Institutionen sowie aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt.
TSG-Vorsitzender Heinz-Udo Bobe zeigte sich begeistert, wie viel Menschen den Festkommers besuchten. Er erinnerte an das Jahr 2008, als er das Amt des Vorsitzenden übernahm und ?noch gar nicht an das 100-jährige Vereinsbestehen gedacht hat?. Stolz sind die Verantwortlichen auf ihre 123 Seiten starke Festzeitschrift, die von der Redaktion Hans-Jürgen Fest, Volker Hansmann und Hans-Joachim Leike sehr gut zusammen gestellt wurde. Landrat Friedel Heuwinkel überbrachte die Grüße des Kreistages und der Veraltung des Kreises. ?Im ehrenamtlichen Bereich ist in den vergangen 100 Jahren bei der TSG Holzhausen/Sylbach viel getan worden?, so der Landrat, ?sowohl für junge als auch für ältere Menschen.
Festredner war Walter Ross, Ehrenvorsitzender des lippischen Turngaus. ?Ich fühle mich mit euch verbunden, weil wir uns für eine gemeinsame Sache eingesetzt haben?, sagte Ross, ?es ist dies die Liebe zum Turnen als den Beginn der Leibesübungen in Deutschland. Ein halbes Jahrhundert nach der Vereinsgründung kam dann der Sport aus England hinzu, davon hat der Fußball einen Stammplatz in der Gesellschaft gefunden und war über mehrere Jahrzehnte die Nummer eins in der Vereingeschichte?. Ross betonte als weitere Besonderheit, dass Vereine wie die TSG vom Zuschnitt her Gesinnungsgemeinschaften sind. Weiter erinnerte der Ehrenvorsitzende des Lippischen Turngaus daran, dass Sport im Verein am sinnvollsten ausgeübt wird. Er nannte 7 Gründe. 1. Angebote an alle Altersgruppen, jeden Alters und Geschlechts. 2. Möglichkeit zu lebenslanger Mitgliedschaft, 3. Möglichkeit zur Wahrnehmung mehrerer Angebote. 4. Wohnungsnahe Angebote. 5. Gut ausgestattete Turn- und Sportstätten. 6. Fachlich kompetente und ausgebildete Lehrkräfte und 7. nicht zuletzt sozialverträgliche Mitgliedsbeiträge und Gebühren. Vor 100 Jahren war die Ausübung von Turnen und Sport eine oftmals willkommene Gelegenheit, dem tristen Alltag mit seiner harten Arbeit zu entfliehen, so Ross weiter. Um so besser war es, dass diese in Gemeinschaft mit Freunden und Kameraden möglich war. Es war damals nur wenigen Leuten vergönnt, ihre Talente und Begabungen zu entfalten, so dass die Turnerriege oder eine Spielermannschaft ein erstrebenswertes Ziel war. Wer darüber hinaus zum Vorturner oder Spielleiter gewählt wurde, hatte das erste Ehrenamt. ?Wir wissen heute alle, dass viele Menschen in Ehrenämtern einen großen Zugewinn an Persönlichkeit, Erfahrung und Wissen bekommen haben?, sagte Walter Ross weiter, ?mit diesem Humankapital konnte der Verein die 100 Jahre überstehen?. Er ging noch weiter auf die letzten 60 Jahre ein, als die neue Turnhalle gebaut wurde - ein zentraler Platz, der die Entwicklung der TSG enorm beflügelt hat. Er appellierte weiter an die Kommunen, die Vereine nicht mit überzogenen Benutzungsgebühren für Hallen, Sportplätze und Bäder zu belasten. Die Sportler seien gern bereit, in Zeiten des Mangels Streichungen hinzunehmen und zusätzliche Aufgaben zu erfüllen. Doch es gibt eine Grenze für die Ehrenamtlichen, an der sie den Mut verlieren. Dazu darf es aber nicht kommen, in der TSG wird ?mehr? als nur körperliche Bewegung ausgeübt. ?Und so ist es mir nicht bange, wenn Solidarität, Brüderlichkeit und Gemeinwohldenken als Grundwerte menschlichen Zusammenlebens weiterhin im Jubiläumsverein praktiziert werden?, schloss der Festredner seine Ausführungen.
Weitere Gruß- und Gratulationsworte kamen von Werner Schmidt (Lippischer Turngau und WTB), Heinz Osterhage (FLvW Lemgo), Willi Terschluse (Stadtsportverband), Klaus Tatenhorst (LC 92 Bad Salzuflen), Pfarrer Jörn Schendel (ev.-ref. Kirchengemeinde Sylbach), Karl Diekjobst (MGV Pottenhausen/Sylbach), Regina Stührenberg (CVJM Sylbach), Heike Görder (Kreissportbund Lippe), Hannelore Hollmann (Frauenchor Holzhausen/Sylbach), Hans-Joachim Lücking (CDU-Ortsverein), Frank Sommerfeld (SPD-Ortsverein), Detlef Stock (Kirchengemeinde St. Martin) sowie vom Löschzug Holzhausen.
Vorsitzender Heinz-Udo Bobe ernannte Karl-Heinz Göhner und Bruno Letzel zu Ehrenmitglieder der TSG Holzhausen/Sylbach. Die goldene Ehrennadel erhielten Jörg Cord-Arning, Michael Hergesell, Wolfgang Kroll, Claus Milde, Marlies Müller, Frank Rausseck, Sonja Steinmair, Rainer Stolte und Reiner Wiesekopsieker. ?Versilbert? wurden Anja Dalig, Elke Diekmann, Hans-Jürgen Fest, Malte Frick, Lore Meinicke, Arndt Mönch, Ursula Quentmeier, Yannick Rausseck, Uwe Schröder, Monika Schultz, Ronny Seifried, Anna-Christin Slangen, Edeltraud Slangen, Marlies Vernghaus, Linda Wachowski, Philipp Wachowski, Petra Zamzow, Sabine Zuckle.
Vom westdeutsche Fußballverband wurden ausgezeichnet; Stefan Becker, Friedrich Klocke, Lothar Schleicher (alle goldene Ehrennadel). Gerhard Brokbartold, Hans-Jürgen Fest, Volker Hansmann, Dirk Voß, Roland Wiegmann (alle silberne Ehrennadel). Ferner erhielt Wolfgang Kroll die Ehrennadel des Lippischen Turngaus.
Fotos: Günter Schröder (red)

Foto 1: Ein Teil der Geehrten v.l.n.r. Heinz-Udo Bobe, Karl-Heinz Göhner, Heinz Osterhage, Friedrich Klocke, Dirk Voß, Wolfgang Kroll, Volker Hansmann, Bruno Letzel, Hans-Jürgen Fest, Gerhard Brokbartold, und Ehrenbeauftragter Gerd Kleemann.

Foto 2: Ten Sing Knetterheide sorgte mit fetzigen Liedern für die musikalische Untermalung des Abends.

Foto 3: Heike Görder, Vorsitzende der Sportjugend des Kreissportbundes Lippe, hatte neben einem Erste-Hilfe-Koffer auch ein ?Flachgeschenk? im Gepäck.

Foto 4: Werner Schmidt vertrat den Lippischen Turngau sowie den Westfälischen Turnerbund, er hatte einige Präsente dabei.

Foto 5: Festredner war Walter Ross, Ehrenvorsitzender des Lippischen Turngaus, dem es um die Zukunft der TSG nicht bange ist

Foto 6: Landrat Friedel Heuwinkel hatte neben einem Umschlag eine Plakette mit der Lippischen Rose für Heinz-Udo Bobe und sein Team.



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eingetragen: 13.06.2012 - 14:23 Uhr