Oerlinghausen

Arbeiterwohlfahrt Lipperreihe hofft auf den Bürgerladen

Oerlinghausen-Lipperreihe (gs). Bereits seit zwei Jahren steht der frühere Frischemarkt in Oerlinghausen-Lipperreihe leer. Etliche Vorschläge zur Wiederbelebung gab es, der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) sammelte Unterschriften, es fand eine Anhörung zur Nahversorgung statt ? das Ladenlokal bleibt jedoch weiterhin ungenutzt. Das Thema beschäftigte jetzt erneut die Jahresversammlung der AWO Lipperreihe.
Dass die Dinge des täglichen Bedarfs derzeit in Lipperreihe nicht mehr erhältlich sind, traf 2010 auf den entschiedenen Unmut der AWO-Mitglieder. Er drückte sich in einer Unterschriftensammlung aus. 667 Anwohner unterzeichneten damals das Protestschreiben, das der Bürgermeisterin übergeben wurde. Während der Jahresversammlung vor einem Jahr stellte Vorsitzender Hans-Dieter Stönner fest, dass die gewünschte Wirkung noch nicht erzielt werden konnte.
Zwischenzeitlich wurde der Vorschlag der SPD aufgegriffen, einen Bürgerladen nach dem Vorbild der Initiative DORV (Dienstleistung Ortsnahe Rundum Versorgung) in Jülich-Barmen einzurichten. Hier nehmen die Bürger nach einem neuartigen Konzept mehrere Versorgungsangebote bis hin zu sozialen Diensten selbst in die Hand. Auf Einladung der Verwaltung kam kürzlich ein kleiner Kreis zu einem Gespräch in der Kirche zusammen. Als Gäste waren Vertreter der Initiative DORV anwesend.
?Wir haben zweieinhalb Stunden lang einen umfangreichen Fragenkatalog abgearbeitet?, berichtete Stönner während der jüngsten Jahresversammlung der AWO. Bis Ende Februar 2012 wollen die DORV-Mitglieder eine Einschätzung abgeben, ob ein Bürgerladen auch in Lipperreihe erfolgreich sein könne. ?DORV sieht für Lipperreihe eine realistische Chance?, bemerkte Stönner, warnte aber zugleich vor allzu übertriebenem Optimismus, ?das heißt aber nicht, dass der Bürgerladen zwingend empfohlen wird. Das Ergebnis kann auch anders ausfallen?. Denn bei ihrer Analyse hätten die Jülicher auch festgestellt, dass gute Busverbindungen bestehen und Lebensmittelmärkte in Oerlinghausen, Sennestadt und Schloß Holte-Stukenbrock innerhalb von 30 Minuten zu erreichen sind. ?Bislang steht die Antwort aber noch aus. Sobald sich die DORV-Experten gemeldet haben, soll bei einer Bürgerversammlung informiert werden?.
Als weiteres wichtiges Thema bezeichnete Stönner die Mitgliederwerbung. Der Altersaufbau werde den Schwund beschleunigen. So sind im vergangenen Jahr 7 der 133 Mitglieder verstorben, zwei sind ausgetreten. Dennoch gelang es, wieder die Zahl von 134 Mitgliedern zu erreichen.
Die Mitglieder erwartet eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten. So sind wieder mehrere Halbtagsausflüge geplant. Am 4. April steht ein Osterkaffeetrinken auf dem Programm, am 17. April geht es zum Pickertessen nach Kalletal und nach Rinteln. Jeden Dienstag ist ab 15 Uhr die Begegnungsstätte neben der Grundschule geöffnet. Der Nachmittag wird mit Kaffeetrinken, Singen, Vorlesen und Klönen gestaltet. An jedem letzten Freitag im Monat werden Karten- und Brettspiele angeboten. Für vierzigjährige Mitgliedschaft wurden Werner Engelke und Erhard Bornemann geehrt, Christel Reinke erhielt Blumen und eine Urkunde für ihre 25-jährige Zugehörigkeit zur AWO.
Bei den Wahlen wurden die Vorstandsmitglieder für vier weitere Jahre im Amt bestätigt: Vorsitzender Hans-Dieter Stönner, stellvertretende Vorsitzende Bärbel Necke, Kassiererin Renate Czekalla, stellvertretende Kassiererin Margarete Busse, Schriftführerin Anne Klocke, stellvertretende Schriftführerin Erika Jakobskrüger sowie die Beisitzer Hans Walter Meißner, Karin Natermann und Klaus Tegeler. (red)

Diesen Artikel versendenDiesen Artikel ausdrucken


eingetragen: 20.03.2012 - 08:23 Uhr