Leopoldshöhe

Neujahrsempfang der SPD Leopoldshöhe
Kobusch bekommt Ehrenpreis - Höltkemeyer-Schwick berichtet aus dem Knast

Leopoldshöhe (gs). Heike Kobusch hat auf dem Neujahrsempfang der SPD Leopoldshöhe den mit 200 Euro dotierten Ehrenpreis erhalten. Gemeindeverbandsvorsitzender Ralf Grünert würdigte damit ihre Verdienste als Fördervereinsvorsitzende der Grundschule Nord und das Engagement zur Fertigstellung des Radweges nach Bielefeld.
?Den Preis habe ich erst nach langem Überlegen angenommen?, so Kobusch, ?es sind ja noch viele andere Helfer mit im Boote und für die nehme ich ihn stellvertretend entgegen. Die 200 Euro werde ich je zur Hälfte an den Förderverein der Grundschule Nord und der Initiative Radweg spenden?. Auch die Bezirksvertretung in Heepen macht sich sehr für das Projekt stark, damit der Radweg zwischen Leopoldshöhe fertig gestellt werden kann. Derzeit fehlen noch 65.000 Euro. ?Doch Bielefeld ist in der Haushaltssicherung?, so Kobusch weiter, ?aus diesem Grund werden wir versuchen, die fehlende Summe durch Spenden aufzubringen?.
Kerstin Höltkemeyer-Schwick, Leiterin der Justizvollzugsanstalt (JVA) Detmold, berichtete in einem interessanten Vortrag über die ?Lebensälterenabteilung" in der JVA Detmold?. In der JVA Detmold sitzen 160 Gefangene bis zu lebenslänglich ein, die von 100 Personen betreut werden. In der Abteilung für ältere Inhaftierte befinden sich derzeit 22 Männer ab 62 Jahren. ?Wir sind die einzige JVA von 37 Anstalten in NRW, die eine Lebensälterenabteilung haben?, so Höltkemeyer-Schwick, ?das Konzept ist von allen Mitarbeitern der JVA Detmold entwickelt worden. Die wichtigste Frage dabei war, wie der Vollzug für diese Personengruppe aussehen und voraussichtlich werden soll. Mittlerweile hat sich das so herum gesprochen, dass wir Bewerbungen aus ganz Deutschland haben?. Den Lebensälteren soll die Möglichkeit gegeben werden, sich in ?ihre? Abteilung zurück ziehen zu können. Sie nehmen jedoch am ?normalen? Anstaltsleben wie Konzerten etc. teil. ?Sie müssen zwar nicht mehr arbeiten, weil die meisten der Lebensälteren schon Rentner sind,? so die Anstaltsleiterin weiter, ?aber die meisten arbeiten freiwillig?. Wichtig ist laut Höltkemeyer-Schwick auch im Knast ein geregelter Tagesablauf, gearbeitet wird in der Regel von 7 bis 16 Uhr gegen ein kleines Entgelt. Voraussetzung für die Unterbringung in der speziellen Abteilung ist die Gemeinschaftsfähigkeit, ab mittags werden die Zellen aufgeschlossen und die Gefangenen können sich relativ frei bewegen. Der älteste Einsitzende in der ?Lebensälterenabteilung" ist 83 Jahre alt. Der Freiheitsentzug ist gerade für Senioren eine biografische Katastrophe. Oft wird die Haft als das Ende des sozialen Lebens empfunden. Zermürbend wirken auf die Gefangenen oft die erwarteten Reaktionen des sozialen Umfeldes, Sorge um die Gesundheit sowie das Gefühl von verlorener Zeit. Aus diesem Grund brauchen ältere Menschen in der JVA besondere, auf sie abgestimmte Haftbedingungen.
Fotos: Günter Schröder (red)

Foto 1: Kerstin Höltkemeyer-Schwick, Leiterin der JVA Detmold, berichtete in einem äußerst interessanten Vortrag über die "Lebensälterenabteilung" im Knast.

Foto 2: Heike Kobusch nahm stellvertretend für ihre Mitstreiter vom Gemeindeverbandsvorsitzenden Ralf Grünert den SPD-Ehrenpreis in Empfang.



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eingetragen: 10.02.2012 - 08:44 Uhr