Leopoldshöhe

Dichtheitsprüfung: Fristen verlängert
Bürgerinitiative und Verwaltung setzen sich zusammen

(gs). Vor zwei Wochen fand in der voll besetzten Asemisser Festhalle ein Informations-Abend statt, in dem die Aussetzung der Dichtheitsprüfung gefordert wurde. Zum gleichen Zeitpunkt wurden in einer Ratssitzung längere Fristen für die Prüfung beschlossen.
Den Betroffenen genügt es nicht, ?dass die Gemeinde die Fristen für Erstbetroffene um ein Jahr verlängert hat. So wurden die Fristen auf den 30.11.2012, 30.5.2013, 30.11.2013, 30.5.2014 beziehungsweise 30.11.2014 verlegt. Ob und wie dann saniert werden muss, entscheidet die Gemeinde: In der Schadensklasse A (große Schäden) möglichst innerhalb von fünf Monaten, innerhalb der Schadensklasse B (mittlere Schäden) 5 Jahre und bei geringen Schäden in der Schadensklasse C keine Neubeurteilung, sondern eine Neubeurteilung im Rahmen der wiederholten Dichtheitsprüfung nach 20 Jahren.
?Einige Leute meinen, die Sache emotional hoch kochen zu müssen?, meinte Bürgermeister Gerhard Schemmel im Pressegespräch, ?der Umwelt zuliebe sollte auch in den Köpfen etwas geschehen?. Mittlerweile gibt es unter 4.000 Hausbesitzern 25 Einsprüche so Bauamtleiter Herrmann Oortmann und Andreas Friedrich vom Abwasserwerk meinte, dass ein Viertel aller Häuser bis 2015 saniert werden müsse und die restlichen dann bis zum Jahr 2023 Zeit haben. Die Gemeinde fühlt sich natürlich trotz der Fristenverlängerung in der Pflicht: ?Die Kanäle müssen dicht sein?. Auch werden laut Friedrich die Kosten für die Prüfung zu hoch dargestellt. ?In den meisten Fällen werden sie bei 170 Euro liegen?, so der Abwasserexperte, ?nur wenn eine Kamera eingesetzt werden muss, kann es schon 400 Euro kosten?. Die Gemeinde bietet den Haueigentümern jedoch Hilfe an: Es können sogenannte Absperrblassen ausgeliehen werden, mit der man die Dichtheitsprüfung selbst und ziemlich einfach vornehmen kann. Die Ausleihe bei der Gemeinde ist kostenlos, es muss jedoch eine Kaution hinterlegt werden. Während die Bürgerinitiative (BI) gegen die Dichtheitsprüfung eine Aussetzung bis zu einer bundeseinheitlichen Regelung fordert, bietet die Verwaltung der BI Gespräche an. ?Und die werden wir auch nutzen?, so Klaus Kraft von der BI, ?die Umwelt ist uns schließlich auch in anderen Belangen wichtig?.

Foto: Günter Schröder (red)

Foto 1: Informierten in einem Pressegespräch über die Dichtheitsprüfung der Kanäle in Leopoldshöhe v.l.n.r. Herrmann Oortmann, Gerhard Schemmel und Andreas Friedrich



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eingetragen: 27.07.2011 - 08:52 Uhr