Bad Salzuflen

Alt-Bundeskanzler Schröder zu Besuch in seiner Heimat
Lippischer Heimatbund hielt seine Jahreshauptversammlung in Bexten ab

Bad Salzuflen-Bexten (gs). ?Manfred Hiltergerke sagt immmer Wülfer-Bexten, doch für mich ist es nur Bexten?, schmunzelnd sprach Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder am vergangenen Wochenende das ein oder andere Mal über die Ausführungen seines Parteigenossen.
975 Jahre besteht der Ort Bexten und in diesem Jahr feiert der Heimatverein seinen 25. Geburtstag. Grund genug für den lippischen Heimatbund, seine diesjährige Jahreshauptversammlung im ?Waldkrug Bexten? abzuhalten. Der ehemalige Bundeskanzler hatte einen Teil seiner Kindheit bis zu seinem 13. Lebensjahr in Bexten verbracht und erinnerte sich gern an die Zeit dort. ?Ich bin seit meiner Jugend mit Lippe verwurzelt?, so Schröder, der außer der Festrede auch noch einige Anekdoten parat hatte, ?ich habe es heute erst bemerkt, dass der Ort das Tanzlindendorf Bexten heißt. Das war mir in früheren Jahren nicht bekannt?. Schröder plauderte mit anderen Schülern über die Zeiten von ?damals, wo vor allen Dingen? der Fußball nicht zu kurz kam. Als ?Acker? bekannt, schnürte er vor vielen Jahren seine Schuhe beim TuS Talle.
Es dauerte auch nicht lange, bis sich am Tisch im Garten des Bexter Waldkruges eine Runde aus ehemaligen Klassenkameraden und Freunden zusammen gesetzt hatte und über alte Zeiten plauderte. Und wer meinte, das redet ein Politiker, der hatte sich geirrt: Gerhard Schröder redete aus alten Zeiten in Bexten und würzte seine Rede mit Geschichten aus seiner ?bescheidenen Kindheit?. ?Und eines muss ich in Richtung Manfred Hiltergerke sagen?, so Schröder, ?zum Tanzlindendorf kann Bexten gekennzeichnet werden, aber auf keinen Fall zu Wülfer-Bexten? ? was Hiltergerke schmunzelnd hinnahm. Schröder ließ es sich auch nicht nehmen, einen kleinen Seitenhieb auf die ehemals fast verfeindeten Dörfer zu geben. ?Aber er wurde auch ernster in seine Rede: ?Das Ehrenamt ist die neue Kultur des Gemeinsinns?, so der Ex-Bundeskanzler in seinen Ausführungen, ?sie geben der Bevölkerung einen großen Teil ihrer wertvollen Zeit sowie Kreativität, Ideen und Vermögenswerte. Die ehrenamtlichen Helfer in Vereinen und Institutionen gehören zu den Menschen, deren Arbeit ich ausdrücklich würdige?.
Schröder würdigte in seiner Rede die Arbeit der Heimatvereine als wichtige Arbeit für die Orte, die Region und bezeichnete die Arbeit als ?sehr wichtig?. ?Ohne aktive Arbeit in den Vereinen gibt es kein örtliches Leben?, meinte der Ex-Bundeskanzler. Und wie es sich für einen Lipper gehört, trat Gerhard Schröder dem lippischen Heimatbund bei ? die Mitgliedsnadel wurden vom Vorsitzenden Karl-Heinz Kampe und Friedrich Brakemeier (Vorsitzender lippischer Heimatbund) überreicht. Weitere Begrüßungen gab es durch den ehemaligen Landrat Hans Pohl, mit dem Schröder zusammen Fußball gespielt hatte. Auch der Ex-Regierungspräsident Walter Stich, Landes- und Bundstagsabgeordnete und Bürgermeister aus lippischen Kommunen gehörten zu den Festtagsgästen. Und noch eine Neuigkeit: Die neue Landesverbandsvorsteherin Anke Peithmann trat während der Versammlung ebenfalls dem lippischen Heimatbund bei.

Fotos: Günter Schröder (red)

Foto 1: Im Kreise seiner ehemaligen Weggefährten verbrachte Ex-Bundeskanzler einige nette Stunden

Foto 2: Besinnliche Minuten in seiner ehemaligen Heimat: Gerhard Schröder

Foto 3: Natürlich durfte die lippische Fahne bei der Festrede von Gerhard Schröder nicht fehlen

Foto 4: Friedrich Brakemeier, Vorsitzender des lippischen Heimatbundes, Überreichte Schröder die Broschüre des Bundes

Foto 5: Das ?Dreigestirn? der Veranstaltung v.l.n.r. Friedrich Brakemeier, Karl-Heinz Kampe und Gerhard Schröder

Foto 6: Neuestes Mitglied im lippischen Heimatbund: Die frisch gewählte Landesverbandsvorsteherin Anke Peithmann



Diesen Artikel versendenDiesen Artikel ausdrucken


eingetragen: 01.06.2011 - 21:35 Uhr