Leopoldshöhe

Erstes Treffen in der Gemeindebücherei
Literaturfreunde möchten über Klassiker sprechen

(gs). Es ist kein Club und kein Verein, der neue Literaturkreis in Leopoldshöhe versteht sich vielmehr als Angebot, sich über Bücher auszutauschen. Zur ersten Zusammenkunft trafen sich 22 Interessenten im ?Bib Leo?.
Wie oft haben Schriftsteller schon über ihre Einsamkeit beim Schreiben berichtet? Für die Leser trifft dies nicht minder zu. Auch sie sind mit dem Buch allein, denn sie möchten sich möglichst ungestört auf ein Werk konzentrieren. Wie schön wäre es aber, wenn es eine Möglichkeit gäbe, sich anschließend über den Inhalt auszutauschen. Dieser ausdrückliche Wunsch führte jetzt 22 Freunde anspruchsvoller Literatur zusammen.
Ein Leben ohne Bücher sei für ihn nicht denkbar, sagte Bernhard Venjakob, der zu dem Treffen eingeladen hatte. Nachdem er 36 Jahre als Deutschlehrer tätig war, möchte er seine Freude über das gedruckte Wort auch im Ruhestand mit anderen teilen. Es geht um Austausch, um Orientierung, um Empfehlungen. Das sahen die anderen Anwesenden aus Leopoldshöhe, Lage und Salzuflen ähnlich. Im Durchschnitt 60 Jahre alt, teilweise bereits im Ruhestand, eint sie das Interesse, sich mit den ?Klassikern? zu beschäftigen. Denn leichte Kost wie zum Beispiel Krimis benötige keine weitere Diskussion, und ?aktuelle Literatur ist doch sehr kurzlebig?.
Da in diesem Jahr allerorten an den 200. Todestag von Heinrich von Kleist erinnert wird, verständigte sich die Runde rasch darauf, sich mit dem Dichter zu befassen. Bis zum nächsten Treffen soll das Drama ?Prinz Friedrich vom Homburg oder die Schlacht bei Fehrbellin? (1809/10) gelesen werden. Es bietet gleichzeitig den Vorteil, anschließend gemeinsam noch eine Aufführung im Landestheater Detmold zu besuchen.
Zahlreiche weitere Vorschläge wurden geäußert. So hat der Deutschlehrer Harald Stickdorn einen Schriftsteller an die Gesamtschule eingeladen. Man könnte sich mit Märchen befassen, mehrere Romananfänge vergleichen, heitere Literatur vorstellen oder über die Werke von Nobelpreisträgern sprechen. Anregungen gab es reichlich: ?Ich denke, wir haben kein Problem, Themen zu finden?, meinte Bernhard Venjakob. Der nächste Termin ist Mittwoch, 16. Februar 2011, 19 Uhr im ?Bib Leo? am Bürgermeister-Brinkmann-Weg. (red)

Foto 1: Bernhard Venjakob hatte die Idee, einen Literaturkreis anzubieten. Seine Initiative stieß auf ein großes Echo.



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eingetragen: 26.01.2011 - 16:32 Uhr