Überregional

Rotwangen-Schmuckschildkröte in Leopoldshöhe gefunden
Exoten werden oft einfach ausgesetzt wenn sie zu gross werden

Eine Rotwangen-Schmuckschildkröte wurde am Mittwochabend, 30. März 2005 im Bereich Gut Eckendorf gefunden. Die Schildkröte saß in einem der Amphibienfangeimer am Amphibienschutzzaun dort. Es handelte sich bei dieser schönen Rotwangen-Schmuckschildkröte um ein agiles Weibchen mit einer Panzerlängevon 26 cm.
Die Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) kommt aus Nordamerika, entlang des Mississippi von Illinois bis zum Golf von Mexico kommen sie vor.

Die Endgröße der Tiere wurde leider von vielen Liebhabern beim Schmuckschildkrötenkauf nicht bedacht. Meist werden sie als niedliche 5 cm große Babys im Zoogeschäft angeboten. Aber Schildkröten passen sich nicht der Aquariengröße an! Nach einem Jahr reicht die Größe des ersten Aquariums nicht mehr aus und spätestens beim 200 Liter Becken hört die Liebhaberei auf und die Tiere werden einfach irgendwo ausgesetzt.

Die Zoos möchten die zu groß gewordenen Tiere auch nicht haben! Von verschiedenen Zoos ist bekannt dass abgegebene Schildkröten getötet und an Raubtiere verfüttert werden. Dies ist auf den ersten Blick sicher grausam, aber man muss bedenken dass fast jeden Tag Schildkröten abgegeben werden und Zoos nicht in der Lage sind alle artgerecht unterzubringen. Glücklicherweise ist aufgrund der Gefahr der Faunaverfälschung der Import von Rotwangenschmuckschildkröten mittlerweile nicht mehr möglich.

Trotzdem werden immer wieder Schildkröten, vor allem Wasserschildkröten gefunden, die irgendwann ausgesetzt wurden oder doch aus dem eingezäunten Gartenteich herausgefunden haben. In die heimischen Gewässer (und Fauna) gehören diese Exoten nicht hinein, gerade in Artenschutzteichen sind sie eine Gefahr für die heimischen Tiere, vor allem für Amphibien, denn Wasserschildkröten haben einen sehr guten Appetit.

Glücklicherweise konnte diese Rotwangen-Schmuckschildkröte gleich am nächsten Vormittag einem Liebhaber übergeben werden, der schon drei Tiere in einem gut gesicherten Bereich mit Gewässer hält. So kann dieses Wasserschildkröten-Weibchen artgerecht fortleben ohne die heimische Natur zu beeinträchtigen.
AG Amphibien und Reptilien des Naturwissenschaftlichen Vereins ()

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eingetragen: 31.03.2005 - 13:54 Uhr